tandemstillen - großes Kind will zunehmend mehr gestillt werden

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: tandemstillen - großes Kind will zunehmend mehr gestillt werden

Hallo, Ich habe ein Problem: ich stille sowohl meinen 10 wo. Alten Sohn, als auch meine Tochter (2,5 j.). Während der SS wollte sie noch 1-2 mal täglich gestillt werden, jetzt will sie aber ständig gestillt werden, sobald der kleine gestillt wird. Und das nicht kurz, sondern oft für 10 min. Aufwärts. Ich sage dann auch mal nein, weil es mir einfach zu viel ist sie auch noch so oft zu stillen. Sie ist momentan ohnehin schwierig, bockig, weinerlich. Auch wenn ich sie nach langer nuckelei abdocke, weil es mir einfach weh tut, weint sie. Ich weiß nicht mehr weiter, was soll ich nur machen??? Zudem ertrage ich ihr "gefummel" an meiner Brust beim stillen nicht mehr. Ich stille sie gerne abends im Bett,aber sie will aktuell halt auch tagsüber bis zu 5mal an die Brust... Sie weint, wenn ich nein sage. Es bricht mir das Herz...

von Fischstäbchen am 09.07.2014, 18:25



Antwort auf: tandemstillen - großes Kind will zunehmend mehr gestillt werden

Liebe Fischstäbchen, wahrscheinlich braucht sie jetzt einfach die Sicherheit, dass sie genauso wichtig ist wie das Baby und wird von selbst wieder ruhiger, wenn sie das bestätigt bekommt ;-). Wenn es dir aber zu viel ist, dann musst DU klar sein. So lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du weniger stillen möchtest, wird dein Kind das spüren. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind abstillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Deine Große spürt jetzt deinen Zwiespalt und da sie sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert sie auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Sie hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der Du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Abstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Deine Kleine und doch schon so große Tochter braucht im Moment sicher viel Rückversicherung und das Gefühl, dass sie genauso wichtig ist wie das Baby. Versuche Zeiten zu finden, die deiner großen Tochter ganz alleine gehören, gehe mit ihr alleine spazieren oder lese ihr abends eine Geschichte vor, zeige ihr einfach, dass sie immer genau so wichtig ist. Ich habe meinem Sohn damals erzählt, dass die Maus ja nur Mamamilch trinken kann und er doch schon mal ein Brot oder Wasser (oder manchmal auch Gummibärchen) bekommt. Er fand das sehr lustig und hat Anna immer sehr bedauert ;-). Außerdem habe ich die Stillzeit immer dazu genutzt und habe meinem großen Sohn viele viele Geschichten erzählt, wie es so war, als er noch ganz klein war. Ich erzählte ihm, dass ich zu nichts anderem gekommen bin damals und dass er die ganze Zeit nur an der Brust hing und immer immer an die Brust wollte. Dann sagte ich ihm, dass es ja so viel viel einfach für mich ist, weil er mir jetzt ja helfen kann und mal eine Windel oder ein Glas Wasser holen kann und weil es so schön ist mit ihm zu reden. Moritz war lange Zeit kein bisschen eifersüchtig (erst als Anna ihm die Legohäuser zerstörte) und für ihn waren die Stillzeiten immer besonders schön - er fragte oft, wann die Kleine endlich Hunger hat ;-). Wichtig ist es wirklich, dass DU klar bist und dich nicht auf Machtkämpfe einlässt. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 09.07.2014



Antwort auf: tandemstillen - großes Kind will zunehmend mehr gestillt werden

Hallo, danke für die schnelle Antwort. Abstillen will ich sie nicht. Nur das ganze reduzieren, z.B. auf abends im Bett. Eigentlich war es auch so, dass wir die Regel hatten nur im Bett stillen, aber sie bekommt halt mit, dass das nicht für den kleinen gilt. Ich denke ich werde morgen mit ihr sprechen und ihr sagen, dass ich sie nur noch im Bett stille und wir ein Buch lesen können, wenn ich ihren kleinen Bruder stille. Meinst du sie wird das verstehen und akzeptieren können ohne sich zurückgesetzt zu fühlen? Das mit dem, dass der kleine ja nur Mimi und noch gar keine Schokolade darf, habeich auch schon gesagt. Sie ist auch nicht eifersüchtig, sondern ruft sogar, dass Benaja Hunger hat und Mimi trtinlen soll, wenn er schreit. Sie liebt ihn heiß und innig, beschützt und betüddelt ihn. Für das gefummel habe ich jetzt was gefunden: ein schnuffeltuch, dass sie durchkneten darf beim stillen ;). Lg Natascha

von Fischstäbchen am 09.07.2014, 22:33



Antwort auf: tandemstillen - großes Kind will zunehmend mehr gestillt werden

Liebe Natascha, wie gesagt, dein Kind WIRD es akzeptieren, wenn DU klar und konsequent bist. Hast Du schon einmal versucht, mit der „Stillkiste“ zu arbeiten? In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für deine Große besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Zeig deinem Kind deine Liebe, dann wird es sich nicht zurück gesetzt fühlen, auch wenn Regeln aufgestellt werden! Biggi

von Biggi Welter am 10.07.2014



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