Meine Tochter ist 8,5 Monate alt bekommt mittags und abends Brei und wird 4-5 mal in 24 std gestillt.
Seit einer Woche verweigert sie die Brust- sie schreit und dreht sich weg.
- sie wird im liegen gestillt im Bett , ruhig
- andere Positionen hab ich schon ausprobiert
- abpumpen geht nicht da ich das nicht mag und dadurch eine Blockade entsteht wodurch es nicht funktioniert
Ich versuche herauszufinden was los ist:
- sie bekommt den 5.Zahn bisher gab es aber keine Probleme deshalb
-sie trinkt nachts ohne Probleme
- sie trinkt nur aus dem Becher ( daher schließe ich eine Saugverwirrung aus )
Dann ist mir etwas aufgefallen:
Mein Mann ist seit vier Wochen in Elternzeit ( in einer Woche arbeitet er wieder ) ich habe mich bisher komplett um meine Tochter gekümmert rund um die Uhr- war immer wirklich immer für sie da.
Jetzt wollte ich dass sie nun intensiver Zeit mit Papa hat und ich dann mal was für mich machen kann. Ich habe es wohl dann zu plötzlich umgesetzt: bin freitags ins Kino und sie ist aufgewacht hat geweint und sich aber vom Papa beruhigen lassen...am nächsten Abend war ich zum Essen eingeladen und auch da wurde sie wach- weinte kurz und rief nach mir...hat aber direkt wieder weiter geschlafen... Auch tagsüber hab ich meinen Mann mehr mit ihr machen lassen... Seit ich abends nicht da war ist das mit dem Stillstreik.... Kann es sein dass das die Ursache ist? Es tut mir so weh...hab ich der Bindung zwischen uns geschadet? Was kann ich tun damit das wieder in Ordnung kommt? kann ich durch ausstreichen die Milchproduktion am laufen halten? Gedundheitlich ist alles ok: sie isst brei und verhält sich normal
Ich bin sehr dankbar für Ihre Hilfe!
Ach ja- wenn sie meine Brust sieht und ich sie in Position bringen möchte weint sie und stemmt sich dagegen... Sobald klar ist dass sie nicht trinken braucht ist alles in Ordnung... Ich liege immer Oberkörper frei bei ihr und kuschel viel mit ihr... Als ich abends was für mich machen wollte und das einschlafstillen nicht geklappt hat war ich leider sehr gereizt und wütend weil ich einfach endlich auch eine Auszeit für mich brauchte... Gleichzeitig mich schlecht gefühlt habe sie allein zu lassen...( sie könnte weinen und ich bin nicht da ) leider kam die Verzweiflung beim stillen und ich habe dann laut und weinend vor mich hin geschimpft...kann es sein dass sie das auf sich brzogen hat und dadurch abgeschreckt ist? So Situationen gab es 2-3 mal...es tut mir so leid...ich war einfach so am Ende....wie mache ich das wieder gut? ( ich weis es ist wichtig auch was fur mich zu machen- das mache ich auch - nur abgeben kommt derzeit noch nicht in Frage ) ich bin verzweifelt...oder braucht sie einfach weniger? Und hat einfach keinen hunger?
von
schnuffeline2012
am 10.11.2014, 08:18
Antwort auf:
Stillstreik?
Liebe schnuffeline2012,
es kann gut sein, dass dein Kind erschrocken ist und deine Wut gespürt hat.
Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht.
Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der Du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Abnabeln jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Ist es so wichtig, dass Du oft weg musst? Traust Du es seinem Kind zu, es zu schaffen und kannst Du es wirklich genießen? Dein Kind spiegelt dich und Du musst ehrlich zu dir selbst sein. Willst wirklich DU mehr Freiheiten oder lässt Du es dir einreden?
Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen.
Das wirklich aller aller wichtigste jetzt ist erst einmal, dass du zurück findest zu Ruhe und Zuversicht. Denn deine Angst und Nervosität stecken dein Baby an, ob du willst oder nicht, und machen es nur noch unruhiger.
Natürlich ist es wichtig, dass ihr zurück findet zum ruhigen Stillen. Aber das lässt sich nicht forcieren. Wir haben ein paar Tipps auf Lager, die auch bei Stillstreiks bewährt sind, und die euch hoffentlich helfen. Zunächst aber bitte ich dich, auch wenn das ganz "komisch" klingen mag, mit deinem Kind zu sprechen und ihm zu sagen, dass alles gut ist. Dass du siehst, dass er ein Problem hat, dass ihr beide das aber zusammen durchstehen werdet und dass du da bist um ihm zu helfen. Auch wenn es wirklich total quer klingen mag, glaub mir, das allein hat schon oft Wunder bewirkt! Denn dein Baby kann sehr wohl verstehen, welche Botschaft ihm gibst!
Die folgenden Tipps haben sich bewährt:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Wenn du große Sorge hast, ob dein Sohn überhaupt noch genug zu trinken bekommt, mach den Windeltest, und zwar am besten über 24 Stunden. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Der Gewichtsunterschied frische/volle Windeln sollte gut 400 Gramm betragen, dann ist klar, dass sie trotz aller Unruhe genügend Milch bekommt.
Ist es deutlich weniger, melde dich bitte sofort oder schau, ob du eine Stillberaterin per Telefon erreichen kannst, denn dann sollte dein Baby auf anderem Wege Milch erhalten parallel zum Stillen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.11.2014
Antwort auf:
Stillstreik?
Ich habe 1,5 std mit einer tollen Still Beraterin gesprochen.... Ich bin so froh mir Hilfe gesucht zu haben! Ich habe mich verunsichern lassen und dabei sagt mein Gefühl mir eigentlich immer was richtig ist! Ich war nicht oft weg und es ist mir auch nicht wichtig...ich war 8,5 Monate nirgends und habe mich nur ummein Kind ggekümmert und wurde als über Mutter hingestellt und ob ich mir nicht dumm dabei vorkomme mein Kind noch zu stillen weil es schon Zähne hat etc...dabei bin ich glücklich mit allem...meine Familie ist so wie ich es mir immer gewünscht habe! Klar benötige ich auch mal ein paar Stunden für mich und es ist OK wenn mein Mann auf die Kleine aufpasst... Ich bin zuversichtlich dass ich das mit meiner Tochter in Ordnung bringe! Vielen Dank für die Hilfe! Schön dass es Sie hier gibt!
von
schnuffeline2012
am 10.11.2014, 12:54
Antwort auf:
Stillstreik?
Liebe schnuffeline2012,
ich könnte dich umarmen, wie schön, dass Du auf dein Herz hörst :-) und wir wohl beide gespürt haben, dass es gar nicht DEIN Wunsch war, dich jetzt schon zu lösen.
Danke für deine wunderbare Rückmeldung, lass dich nicht verunsichern. Wenn es für DICH so passt, dann IST es OKAY!!!!
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.11.2014