Hallo,
ich bin Mutter von 5 Monate alten Zwillingen, die ich beide noch voll stille. Seit einer Woche habe ich angefangen mittags Gemüse(brei) zu füttern, am Stillen aber noch nichts geändert, weil beide es einfordern. Mein Problem ist:
Seit der 16. Woche wollen beide alle zwei Stunden an die Brust; damals dachte ich mir, dass das der berühmte Wachstumsschub um diese Zeit herum sei und habe das nächtliche Gewecktwerden alle zwei Stunden stoisch ertragen; so langsam geht mir das aber an die Substanz, zumal der Alltag mit Zweien eben auch eine besondere Herausforderung ist und ich Kräfte brauche ... . Ich hätte gerne mindestens wieder drei Stunden Pause dazwischen ... .
Einmal hatte ich in der 16. Woche abgepumpt, um die Milchmenge einschätzen zu können, und bekam zwei Stunden nach dem letzten Stillen aus jeder Seite (nur?) 100 ml.
Wenn sie diese Menge getrunken haben, sind sie zufrieden; sie nehmen laut Kinderarzt gut (einer von beiden eher zu gut) zu und sind ordentlich "propper".
Wenn man aber jetzt von der ärztlicherseits immer zitierten Formel "Tagesdosis = 1/6 des Körpergewichts" ausgeht, bräuchten sie alle zwei Stunden ihre 100 ml. Kann das der Grund sein für das häufige Melden? Oder steigt die Milchmenge mit der Dauer der "Abstinenz" der beiden und sie würden nach vier Stunden auch die doppelte Menge zur Verfügung haben und sind es bloß nicht mehr gewohnt?
Haben Sie einen Tipp für mich, was ich tun könnte? Zufüttern möchte ich eigentlich nur, wenn die Versorgung nicht mehr gewährleistet wäre. Ich stille zu gerne, und diese besondere Zeit wird ohnehin bald zu Ende gehen (oder deutlich reduziert werden mit Einführung der anderen Breie).
Danke für Ihre Antwort!
von
erdnuss21
am 21.10.2014, 20:48
Antwort auf:
Stillrhythmus von 2 Stunden bei Zwillingen mit 5 Monaten normal?
Liebe erdnuss21,
wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch ein Milchpumpe ausgelöst wird.
Alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Eine Ausnahme stellen schlecht zunehmende Kinder oder kranke Kinder dar, da kann es sein, dass die Mutter regulierend eingreifen muss und das Baby eventuell zum Stillen wecken muss.
Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Kopf hoch, bald werden Ihre Babys mehr Beikost essen und irgendwann werden Sie auch weniger oft stillen.
LLLiee Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.10.2014