Frage: Stillprobleme - was kann ich tun?

Hallo, mein Sohn wird bald 6 Monate alt. Leider ist es beim Stillen so, dass er total zappelig ist. Er kann einfach nicht Ruhe halten, er wackelt mit den Beinen, mit den Armen und Händen ebenfalls, er kratzt und zwickt. Es ist total schwierig in Ruhe zu stillen und das von Anfang an. Nur Nachts trinkt er ruhiger... Obwohl er da alle 2-3 Stunden an die Brust will und leider auch Probleme mit Blähungen hat....Dadurch komme ich nicht zum Schlafen, weil er ständig seine Beine hoch- und wieder runterschmeißt! Er bekommt Mittags etwas Brei und Abends auch etwas Abendbrei. Auf Drängen habe ich damit angefangen, weil man dachte, er ist dann satt, ruhiger und schläft besser. Woran erkenne ich, dass die Milch nicht mehr ausreicht? Meine Tochter habe ich über 1 Jahr gestillt, da hatte ich nicht solche Probleme... Haben Sie einen Rat oder Tipp für mich??? Danke!

von lorelei81 am 26.01.2017, 20:58



Antwort auf: Stillprobleme - was kann ich tun?

Liebe lorelei81, so lange dein Baby ausreichend zunimmt, bekommt es auch genug Milch. Allerdings kann es andere Gründe haben, warum dein Baby sich an der Brust so irritiert benimmt. Auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Eine andere Ursache kann der Schnuller oder die Flasche sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 26.01.2017