Frage: Stillpause

Guten Morgen, ich möchte mich erkundigen, wie man sinnvoll eine "längere" Stillpause gestalten kann (mind. 1 Woche, eher 2 Wochen). Da ich leider eine Amalgamfüllung entfernt bekommen muss und sowohl stille als auch mit Säuglingsnahrung per Flasche unsere 10 Wochen alte Tochter füttere, hoffe ich, dass eine Stillpause gelingen kann bzw. wäre evtl. auch "weniger" Stillen und Abpumpen (und verwerfen) über diese Zeit eine Alternative? Die Arzneimittelverordnung zum Thema Amalgam ist mir bekannt, ich bin dennoch sehr verunsichert und würde mich mit einer Stillpause "sicherer" fühlen, da selbst hier im Forum von Experten von "Massen an Quecksilberfreisetzung" bei Entfernen geschrieben wurde... Vielen Dank für eine Einschätzung.

von AstridL am 10.11.2014, 10:07



Antwort auf: Stillpause

Liebe AstridL, leider kann es passieren, dass dein Kind das Stillen nach zwei Wochen komplett vergessen hat und sich zur Flasche hin abstillt. Wenn Du den Arzt bittest, mit einem Cofferdam zu arbeiten, musst Du keine Angst haben. Amalgam gehört zu den Themen, die leider immer wieder sehr heiß diskutiert werden, und damit zu starken Verunsicherungen führen. Dazu zitiere ich aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006: "Empfehlung für die Praxis. Die durch Amalgam hervorgerufene Belastung führt nach heutiger Erkenntnis nicht zu "Ausreißern" im Spektrum der Schwermetallprofile, die Konsequenzen wie das Abstillen erfordern. Auch eine Entgiftungsbehandlung ist nicht indiziert. Sie ist sogar kontraindiziert, da eine Mobilisierung des Schwermetalls zu einer stärkeren Belastung der Muttermilch führen könnte. Da andererseits Schwermetalle nicht unnötigerweise zugeführt werden sollen, sind Korrekturen von Amalgamplomben nur bei Beschwerden durchzuführen und generelle Sanierungen auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Wo immer möglich sollte auf Amalgam verzichtet werden. Die Amalgamproblematik darf in keinem Fall zu einer "toxikologischen Krise" hochgespielt werden, die dann die Mutter Kind Beziehung in nicht gerechtfertigtem Umfang belastet." Wenn dein Zahn behandelt werden muss, dann ist das so und um die Belastung so gering wie möglich zu halten, ist es sinnvoll, dass der Zahnarzt oder die Zahnärztin ein Spanngummi (Cofferdam) einlegt. (das ist etwas aufwändig und wird nicht so gut vergütet, aber es ist sinnvoll). Eine Zahnarztbehandlung, auch das Ziehen eines Weisheitszahnes mit Betäubung usw., verlangt KEINE Stillpause und auch kein Verwerfen der Milch! Ansonsten wirst Du halt zwei Wochen abpumpen müssen und kannst dann hoffen, dass dein Kind die Brust noch nimmt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 10.11.2014



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