Hallo,
mein Sohn ist 6 Monate alt.
In 6 Wochen gehe ich wieder arbeiten. Bin ca von 7 bis 15 Uhr weg. Mein Mann ist stattdessen zu Hause. Ich stille nach Bedarf, meist alle 1 bis 2 Stunden, auch nachts. Ich möchte gern weiterstillen auch wenn ich arbeiten gehe. Kann mir aber noch nicht vorstellen wie das klappt. Eigentlichen möchte ich die Belastung für mich auch reduzieren und nicht auch noch den Stress mit Abpumpen machen. Also würde er dann PRE Milch bekommen. Oder lieber die HA? Mein Mann hat Heuschnupfen und ich Laktoseintoleranz.
Wir sind vorher einige Tage beide zu Hause. Sollten wir in der Zeit schon meine Abwesenheit trainieren? Abgepumpte Milch nimmt er aus der Flasche von meinem Mann. Wie oft darf er ihm dann die Flasche geben? Bestimmt nicht alle 2 Stunden oder? Unser Sohn bekommt mittags Gemüsebrei, er schafft 1 Glas. Trotzdem nimmt er ca eine halbe Stunde später auch gern wieder die Brust. Ist er also nicht satt oder ist das nur der Kuschelfaktor? Wir würden die Mahlzeit dann auch bald um Fleisch und Fisch ergänzen. Die Empfehlung lautet ja mehrmals die Woche Fleisch und einmal Fisch. Ist das überhaupt relevanten wenn ich noch stille? Auch wenn es vielleicht nur noch halbstags/ in der Nacht ist?
Vielen Dank für Ihren Hilfe!
LG Tine
von
Tine318
am 15.02.2017, 08:58
Antwort auf:
Stillen und arbeiten
Liebe Tine,
Sie könnten bis zum Beginn Ihrer Berufstätigkeit voll stillen, lernen aber etwa zwei Wochen vor Arbeitsbeginn, wie Sie Milch von Hand ausstreichen oder wie mit einer geeigneten Pumpe (entweder eine Handpumpe oder eine kleine elektrische Pumpe mit Batteriebetrieb) abpumpen.
Natürlich können Sie auch vorher einen Milchvorrat anlegen.
Ab dem ersten Arbeitstag, streichen Sie immer dann, wenn die Brust zu spannen beginnt oder schmerzhaft prall wird gerade so viel Milch aus, dass Sie sich wieder wohl fühlen (alternativ zum Handausstreichen kann eine Pumpe verwendet werden). Falls möglich, können Sie die Brust auch kühlen, z.B. mit einen kleinen Hot Coldpack, das in den BH eingelegt werden kann. Entleeren Sie wirklich nur so viel Milch aus der Brust, dass die Spannung nachlässt und Sie sich wohl fühlen, nicht mehr, denn dann regen Sie die Milchbildung weiter an. Diese geringen Mengen, die Sie zu diesem Zweck abpumpen oder ausstreichen, können Sie auch notfalls auf der Toilette ausstreichen/abpumpen und dann, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, wegwerfen. Nach einiger Zeit wird sich Ihre Brust daran gewöhnt haben, dass zu diesen Zeiten, während denen Sie arbeiten keine Milch mehr gebraucht wird. Es gilt dann wie oben, wenn Sie mit Ihrem Baby zusammen sind, können Sie stillen, ansonsten bekommt es künstliche Säuglingsnahrung.
Falls möglich, legen Sie den Berufsstart auf einen Mittwoch oder Donnerstag (vorausgesetzt Sie arbeiten von Montag bis Freitag), dann habt Ihr nicht gleich eine ganze Arbeitswoche vor euch, sondern könnt nach zwei bis drei Tagen erst einmal verschnaufen.
Rechnen sie damit, dass Ihr Kind sich nach Ihrer Rückkehr auf Sie „stürzen" wird und die Nächte zunächst einmal deutlich unruhiger werden. Viele berufstätige Mütter erleben, dass ihr Kind nachts Mama „tanken" muss.
Wenn Ihr Baby Pre-Milch bekommt, kann es nach Bedarf gefüttert werden und werden und somit auch eine halbe Stunde nach der Mahlzeit. Ob es noch Hunger hat oder nur sauge möchte, ist eigentlich egal ;-).
Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt.
Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil.
Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich.
Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei- bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wird das Kind nicht gestillt, sollte der Milchbedarf durch entsprechende Mengen an künstlicher Säuglingsnahrung und Milchbrei gedeckt werden.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.02.2017