Liebe Biggi
Mein Sohn ist knapp 8 Monate alt. Mit der Einführung der Beikost hatten wir einen riesen Kampf (5. und 6. Monat wenige Löffel, seit 4 Wochen nun 1 Brei à 180g zu Mittag). Seit dem er 4.5 Monate alt ist, hat er jeweils von 20.00 Uhr bis ca. 5.00 Uhr durch geschlafen und wurde von da weg ca. alle 3h gestillt. Nun macht er mir erneut das Leben schwer. Seit 2 Wochen kommt er nun alle 2-3h auch in der Nacht und will dann ohne Stillen nicht wieder einschlafen. Er verweigert den Schnuller und beginnt heftig zu weinen/ schreien, wenn er nicht an die Brust darf. Zuerst habe ich mir ja gedacht, dass er Hunger hat und ihm die Milchprotion am Abend nicht ausreicht. Deshalb habe ich die Milch abgepumpt und mit dem Schoppen verabreicht, so trinkt er dann 180ml (an der Brust würde er ca. 130ml bekommen). Leider hat auch dies nichts geholfen. Die Einführung des Milch- Getreide Breis hat bis jetzt nicht geklappt. Was kann ich tun, dass er wieder besser schläft und ich nicht die halbe Nacht wach bin?
Danke vielmals für deine Antwort, deine Cutiemaus
von
cutiemaus
am 27.01.2017, 09:16
Antwort auf:
Stillen und Durchschlafen ein Widerspruch?
Liebe Cutiemaus,
du hast etwas beobachtet, was viele Mütter erlebt haben: Ein vollerer Magen ist kein Garant für besseres Schlafen. Und es liegt auch nicht an der Milch an sich, sondern ist ein natürliches Verhalten von Babys in diesem Alter. Sie gehorchen ihren Instinken und vergewissern sich, ob sie in Sicherheit sind, ob Mama in der Nähe und alles ok ist.
Es ist nicht so, dass er dir das Leben schwer MACHT, oder etwas VERWEIGERE. Denn das setzt eine gewisse Absicht voraus, die dein Kleiner gar nicht haben kann. Er verhält sich so, wie seine Natur es ihm sagt. Warum ein hartes, kaltes, künstliches Plastikteil, wenn es auch Mama gibt? Warum Beikost, wenn die Milch noch alles hat, was er braucht?
Es ist also ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf und hat tatsächlich kaum etwas mit der Ernährung zu tun, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Darum ist Abstillen in der Regel auch keine Lösung.
Verzweifelt gehen die meisten Müttern dann im 2. Schritt zu den heute doch eher umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen über, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden.
Was tun? Im Grunde bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Wo schläft dein Baby denn? Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Darum nehmen viele Mütter ihre Babys mit ins Elternbett. Wenn er also nicht bei dir liegt, kannst du ja mal ausprobieren, ob er weniger trinken möchte, wenn er bei dir schlafen darf. Deine körperliche Nähe während der Nacht könnte ihm eine Befriedigung schenken, die er sich ansonsten übers Saugen holt.
Auch intensiver Körperkontakt tagsüber, z.B. in einem Tragetuch, kann dazu führen, dass die Nächte ruhiger werden, weil das Bedürfnis nach Nähe bereits befriedigt wurde (vor allem, wenn es dann noch in deiner Nähe schlafen darf).
Probiere einfach mal aus, du kannst nichts falsch machen!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 27.01.2017