Frage: stillen nach ks

guten tag, mir steht ein ks bevor (med.gründe, 3.ss nach zwei frühen fg), wobei es gut sein kann, dass das baby schon ein paar wochen früher kommt bzw geholt werden muss (ist sehr klein, dopplerkontrolle etc). da das baby so klein ist, mache ich mir noch mehr gedanken über das stillen, zumal mein kh wohl nicht sooo stillfreundlich ist (muss aber wg. level 1 dort entbinden), laut erfahrungen von bekannten. nach dem ks dauert es ja, soweit ich weiß, manchmal etwas länger bis zum milcheinschuss. was passiert in der zwischenzeit mit dem baby? gerade wenn es klein ist und somit keine reserven hat? wird automatisch zugefüttert (was ich wollen würde), bzw wie lange würde man damit warten? kann ich mich darauf irgendwie vorbereiten? die brzstwarzen soll ich wg vorzeitiger wehen eher "in ruhe lassen". ist es ein nachteil, wenn ich so "unvorbereitet" bin? viele grüße und dankeschön, krissi

von kris.k80 am 29.09.2014, 13:26



Antwort auf: stillen nach ks

Liebe krissi, alle der früher empfohlenen Vorbereitungsmaßnahmen und zum Teil wirklich unangenehmen und abschreckenden Abhärtungsmaßnahmen werden von Stillexperten nicht mehr empfohlen. Es ist ohnehin nicht möglich und auch nicht wünschenswert die Brustwarzen abzuhärten. Brustwarzen sind sensibles, erektiles Gewebe und dieses Gewebe kann nicht abgehärtet werden und die Empfindsamkeit soll keinesfalls beeinträchtig werden. (Niemand käme auf den Gedanken einen Penis abzuhärten). Die beste Vorbereitung auf das Stillen besteht darin sich so gut wie möglich zu informieren. Auch nach einem Kaiserschnitt verläuft der Milcheinschuss nicht anders als bei einer normalen Geburt. Das Signal für den Beginn der Milchbildung wird durch das Ausstoßen der Plazenta gegeben und nicht durch die Wehen. Solange die Plazenta noch im Körper der Mutter arbeitet, schüttet sie ein Hormon aus, das die Milchbildung hemmt. Wenn die Plazenta dann ausgestoßen (oder beim Kaiserschnitt entfernt) wurde, fällt dieses Hormon weg und andere Hormone, die nun nicht mehr gehemmt werden, sorgen für das Einsetzen der Milchbildung. Selbstverständlich wird auch Kolostrum gebildet und selbstverständlich können und sollen Sie sofort nach der Geburt mit dem Stillen beginnen. Es stimmt zwar, dass manchmal nach einem Kaiserschnitt der Milcheinschuss verzögert einsetzt, ABER: das liegt fast immer daran, dass die Mutter und das Kind getrennt wurden, das Kind nicht genügend Gelegenheit hatte frühzeitig und häufig an der Brust zu trinken und deshalb die Brust nicht genügend stimuliert wurde. Wenn das Baby im Anschluss an die Kaiserschnittgeburt uneingeschränkten Zugang zur Brust haben wird, dürfte alles genau so verlaufen, wie nach einer normalen Geburt. Wenn es sich um einen geplanten Kaiserschnitt handelt, sind die Voraussetzungen für das Stillen um einiges besser als bei einem Notkaiserschnitt, denn Sie sind ja nicht durch stundenlange Wehen bereits erschöpft, wenn es zur OP kommt und das Baby ist wahrscheinlich auch weniger gestresst als nach einer Notsituation. Falls Sie eine Periduralanästhesie haben werden, können Sie Ihr Baby anlegen, sobald der Bauch wieder zu ist (Sie brauchen natürlich Hilfe dabei, aber mit etwas guten Willen von Seiten des Krankenhauspersonals oder der Hilfe fes Partners ist es machbar). Nach einer Vollnarkose können Sie das Baby anlegen, sobald Sie richtig wach sind und das Baby halten können. Wichtig ist, dass Sie Baby von Anfang an häufig anlegen, damit die Milchbildung in Gang kommt und das Baby lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Wird nach einem Kaiserschnitt bald und oft angelegt, verläuft das Stillen in der Regel wirklich nicht anders als nach einer normalen Geburt. Lassen Sie sich zeigen, wie Sie trotz Bauchschnitt bequem stillen können, wie Sie im Liegen stillen und wie Sie sich mit dem Baby gemeinsam umdrehen können (ein Bett mit Seitengittern und vielen Kissen ist dabei sehr hilfreich). Gönnen Sie sich alle Ruhe, die Sie nach dem Kaiserschnitt bekommen können, solange niemand diese Ruhe dahingehende interpretiert, dass Sie Ruhe vor dem Kind brauchten. Nehmen Sie jede Hilfe, die Sie für den Haushalt bekommen können an, Sie erholen sich nicht nur von einer Geburt, sondern von einer großen Bauchoperation. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 29.09.2014



Antwort auf: stillen nach ks

Hallo! Habe mein 2. Kind mit geplantem KS bekommen. Nach der OP kommt man für ein paar Stunden zur Überwachung in den Kreißsaal. Dort habe ich direkt gesagr, dass ich anlegen mõchte und die Hebamme hat mir geholfen. Milcheinschuss kam dann am 4. Tag. Also alles nicht so schwierig, vorausgesetzt du hast keine Vollnarkose und sagst einfach klar u deutlich, was du willst. Viel Erfolg!

Mitglied inaktiv - 29.09.2014, 20:07