Hallo ihr Lieben,
mein Baby ist jetzt fast acht Monate und isst seit zwei Monaten Beikost. Sie sitzt immer mit uns am Familientisch. Wir stillen zum aufwachen und dann isst sie morgens etwas Brot mit (8 Uhr), danach kommt eine volle Stillmahlzeit (10 Uhr).Dann schläft sie meist eine Stunde und um 12 Uhr gibt's Mittagsbrei. Dann Mittagsschlaf von 13-15 Uhr. Dann isst sie meist etwas Obstmüsli und danach nochmal stillen. Abends gibt's Wasser-Getreide-Obst oder Brot (von KuhmilchBrei muss sie immer schwallartig spucken) und an ins Bett. Dann stillen wir gegen 23 Uhr wenn ich ins Bett gehe und nachts nach Bedarf noch 2-3 mal. Stillen wir zuviel? Ich komme so auf 6 mal in 24h. Freundinnen von mir haben mit den Beikostmahlzeiten tagsüber gar nicht mehr gestillt. Ich biete es aber meistens an. Mittags und abends nach den Mahlzeiten nicht mehr, weil sie da nichts trinken wollte.
von
Saeb
am 26.04.2017, 11:54
Antwort auf:
Stillen bei Beikost
Liebe Saeb,
ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein.
Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.04.2017