Hallo.
Ich bin mehr traurig als genervt über den jetzigen Zustand.
Meine Tochter ist jetzt 12 Wochen alt. Im Gegensatz zu meinen ersten beiden Kindern, habe ich mir nun von Anfang an vorgenommen, nicht so schnell aufzugeben.
Schon 1 Woche nach der Geburt brauchte ich schon eine Milchpumpe, weil sie nicht ordentlich "gezogen" hat (war immer am Schlafen) und dementsprechend wenig Milch zustande kam. Mit Pumpe nahm sie endlich dann zu. Nach 3 Wochen dann, sollte ich laut Hebamme dann doch zufüttern, was ich getan habe, weil sie unter das Zunahme-Soll gerutscht ist. So. Seitdem läuft alle 2-3 Stunden folgendes ab: erst stille ich (pro Brust ca. 5 Minuten), was seit der 6. Woche viel besser geworden ist, aber wahrscheinlich zieht sie einfach immer noch nicht perfekt. Danach schütte ich die abgepumpte Milch (20-40 ml) vom letzten mal in 30ml Zusatznachrung (die Zufütternmenge ist zumindest fast geblieben) und gebe sie ihr per Flasche.
Ich hab schon 2x versucht, Abpumpen und Zufüttern wegzulassen und NOCH ÖFTER anzulegen, aber die Milch verringert sich dann nach und nach wieder. Mit dem Pumpen habe ich da nämlich immer eine Menge von 140ml zusammengebracht (ich teste immer 1x die Woche).
Was kann ich machen, damit sie noch mehr zieht. Wenn sie merkt, dass nichts mehr kommt, dann reist sie sich los und macht einen Zwergenaufstand...schlägt um sich und weint...beim Abpumpen danach kommen dann aber noch je Seite 20 ml raus.
Ich würde so gerne normal Vollstillen. Für meine 2 Kinder wäre es auch besser, für die bleibt natürlich momentan weniger Zeit.
Ich hoffe, dass Sie mir helfen können...
LG Nicole
von
Pavocolle
am 26.04.2017, 10:18
Antwort auf:
Stillen, abpumpen und Zufüttern?
Liebe Nicole,
die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.04.2017