Hallo,
meine Kleine ist 13 Wochen alt und bisher nur gestillt worden. Ich plane sechs Monate komplett zu stillen. Was vertue ich, wenn ich morgen nur einmal zwischendurch abends Pre-Milch füttere, als absolute Ausnahme?
Danke im voraus für die Antwort :)
von
Stillmama2014x
am 05.12.2014, 11:17
Antwort auf:
Stillen Ausnahme Pre-Nahrung
Liebe Stillmama2014x,
theoretisch wäre es möglich, gelegentlich künstliche Säuglingsnahrung zu geben, doch es spricht eine ganze Menge dagegen:
• alle Nachteile, die die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung mit sich bringt (dazu hänge ich Ihnen einen Text an)
• das Baby kann, besonders wenn es noch sehr jung ist, auch von nur einer einzigen Flasche eine Saugverwirrung entwickeln, die zu massiven Stillproblemen führen kann
• es stört das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage
• deine Milchbildung wird nicht einfach für mehrere Stunden Pause machen. Du brauchst also die Möglichkeit, deine Milch abzupumpen, um Stauungen und alle Problem, die damit einhergehen können, zu vermeiden. Es ist sehr viel schwieriger und unangenehmer, während unterwegs einen Platz und auch die Zeit zum Abpumpen zu finden, als ein Baby zu stillen.
Vielleicht kannst du mal schauen, warum du denkst, dass hin und wieder ein Fläschchen nötig sein könnte?
Ich hänge dir einen interessanten Artikel dazu an.
Lieben Gruß,
Kristina
Nur ein Fläschchen.....
Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC
Titolo Originaltitel: "Just one bottle"
Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes.
Zum Beispiel:
• Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen.
• Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern.
• Um wunde Brustwarzen zu schonen
Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar:
• Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988)
• Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977)
• Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992)
• Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993)
• Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick)
• Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981)
• Verkürzt die Stilldauer (Gray Donald et al. 1985).
Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen.
Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist.
Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen.
Referenzen:
Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403 413.
De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35 40.
Gray Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514 518.
Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663 670.
Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243.
Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309 315.
Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59 63.
Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358.
Copyright © Breastfeeding Review
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Übersetzt von Ulrike Schmidleithner
von
Kristina Wrede
am 05.12.2014