Frage: Starke Bauchschmerzen beim Stillen

Meine Kleine ist jetzt 8 Wochen alt. Seit der 3. Woche haben wir Probleme mit dem Stillen, die nun von Woche zu Woche schlimmer werden. Laut Kinderärztin und Hebamme hat meine Kleine Bauchschmerzen beim Stillen. Ich habe wirklich schon alles probiert. Von Medikamenten: Lefax, Sab Simplex, Mutaflor, Bigaja Tropfen, Kümmelzäpfchen, bis hin zu Hausmittelchen, Wärme, Tragen, Bauchmassage, Fahrradfahren, Bergauf Stillen, ich esse Kümmel vor jeder Mahlzeit, trinke Anis-Fenchel-Kümmeltee, lasse gerade alle Miclhprodukte weg und war zur Osteopathie. Es hilft alles nichts. Ich lege sie an die Brust, sie trinkt meist kurz und ruhig, manchmal geht es aber auch schon von Anfang an los, dass sie rot wird, sich von der Brust wegdrückt, anfängt zu weinen, zu knurren und wie wild zu strampeln, sie dockt an und ab, bis ich sie nur noch unter Zwang an die Brust bekommen und sie dann schreit wie am Spieß, und das ist der Horror sowohl für das Baby als auch für mich. Aber sie muss ja etwas trinken. Ich habe auch schon die Flasche probiert die will sie aber auch nicht, weder mit Muttermilch, noch mit Pre-Nahrung. Manchmal Pumpe ich ab und füttere mit einer kleinen Spritze zu, aber das ist auch nicht das wahre und sie weint dabei ganz dolle. Sowohl meine Kinderärztin, als auch meine Hebamme sind ratlos. Ich hab auch schon die LaLeche Liga angeschrieben, die Antwort war aber leider wenig hilfreich. Außerdem habe ich eine Stillberaterin in einer Stillgruppe aufgesucht, die meinte, das wäre normal. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass das so nicht normal ist. Nehm ich sie von der Brust weg, ist Ruhe. Aber sie hat natürlich Hunger. Sonst ist sie ein sehr agiles Kind. Aber sie hat eben dolle mit dem Bauch zu tun, sie ist oft stark am drücken und strampel, dreht den Kopf nervös hin und her und reibt sich ständig mit den Händen im Gesicht. Vor allem nachts ist das extrem. Ich bin mit meinen Kräften am Ende, da mir scheinbar keiner helfen kann. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich mich fast mit dem Gedanken anfreunde abzustillen, da ich sowieso merke, dass meine Milch kontinuierlich weniger wird. Noch geht es zwar (ich mache tagsüber mit der Waage immer eine Gewichtskontrollle, wieviel sie getrunken hat) aber es geht berg ab durch das schlechte Trinken meiner Kleinen und den wahnsinnigen Streß wird es weniger. Haben Sie noch irgendeinen Tipp für mich? Vielen Dank im Voraus. Nicole

von nicma84 am 09.10.2014, 13:36



Antwort auf: Starke Bauchschmerzen beim Stillen

Liebe Nicole, es tut mir schrecklich leid, dass es dir so schlecht geht und ich kann deine Verzweiflung gut nachvollziehen. Auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Eine andere Ursache kann der Schnuller sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger. Als nächstes kannst Du einmal eine Stillzeit ganz genau beobachten. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Zusätzlich ist es ein guter Gedanke, dass Du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind im Gegensatz zu mir sehen kann und damit sehr viel gezielter beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 09.10.2014



Antwort auf: Starke Bauchschmerzen beim Stillen

Hallo Nicole, wie ist es mit deiner Tochter weitergegangen? Ich habe das gleiche Problem und bin am Verzweifeln. Liebe Grüße Mariechen

von MariechenKöln am 15.09.2018, 19:02



Antwort auf: Starke Bauchschmerzen beim Stillen

Meine Tochter hat auch dasselbe Problem wie ist es bei euch ausgegangen ich bin echt am verzweifeln ..

von Mama3636 am 06.05.2023, 09:53



Antwort auf: Starke Bauchschmerzen beim Stillen

Hat jemand eine Antwort bekommen oder wie ging es bei euch weiter.  Wir haben das gleiche Problem. LG

von JeTi am 07.04.2024, 17:13



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