Schmerzen während und auch nach dem Stillen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Schmerzen während und auch nach dem Stillen

Hallo .. Ich bin mittlerweile echt ratlos. Mein Sohn ist nun 8 Wochen alt und die Schmerzen beim stillen werden eher schlimmer als besser. Es tut vor allem beim Ansaugen höllisch weh, aber auch während ubd vor allem auch nach dem Stillen (links mehr als rechts warum auch immer). Der Schmerz zieht auf der einen Seite seitlich unterhalb der Brust Richtung Rücken, wenn ich dann v außen Druck ausübe auf die Stelle bspw dann wird es richtig schlimm. Die Brustwarzen sind hinterher immer ganz weiß. Manchmal werden sie auch zwischendurch, ohne dass ich vorher gestillt habe, weiß, merke dann dass es prickelt und weh tut u wenn ich nachguxke sehen sie aus wie nach dem stillen. Hinzu kommt mittlerweile noch, dass er zunehmend unruhig ist an der Brust u viel gucken will.. Zudem glaube ich habe ich nen ziemlich starken milchspendereflex, manchmal hört es sich an wie ein Wasserhahn der abgestellt war, und mein Sohn reißt den Kopf weg und verschluckt sich. Manchmal überstreckt er sich viel nach hinten und schlägt mit dem Kopf. Haben Sie einen oder mehrere Ratschläge / Tipps für mich? Ich wäre Ihnen so dankbar!!!! Vielen dank schon mal! Liebe grüße Jezzman

von jezzman am 25.01.2016, 20:38



Antwort auf: Schmerzen während und auch nach dem Stillen

Liebe Jezzman, ich würde die Anlegetechnik noch einmal überprüfen lassen, allerdings kann es auch ein Soor sein oder das Raynaud-Syndrom. Solche Gefäßkrämpfe sieht man immer wieder bei Frauen, die das Magnesium, das sie während der Schwangerschaft eingenommen haben, plötzlich abgesetzt haben. In seltenen Fällen handelt es sich dabei auch um ein Phänomen, das Raynaud Syndrom genannt wird und auch andere Körperteile z.B. die Finger befallen kann. Bei einem echten Raynaud Syndrom gibt es medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die auch in der Stillzeit möglich sind. Es ist nicht ganz einfach, von hier aus eine zuverlässige "Diagnose" zu stellen. Einige der von dir geschilderten Symptome lassen durchaus sofort an einen Soor denken, und darum schreibe ich dir doch auch etwas darüber. Soor ist eine Pilzinfektion, die die äußere Brust aber auch die Milchgänge befallen kann und die oft sehr schwer nachweisbar ist. Die Symptome für Soor sind sehr gut beschrieben im "Breastfeeding Answer Book": o "starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können, o plötzlich einsetzende Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode, o juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einem Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind, o offene Brustwarzen, o stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen, o schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe, o Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monilia)." Es könnte also sein, dass behandelt werden sollte, auch wenn ein Abstrich keinen Soor ergibt. Auf jeden Fall solltest du dein Kind weiterhin stillen, denn WENN du Soor hast, sind die Erreger auch schon in deinem Kind, und behandelt werden immer BEIDE, Mutter und Baby! Es kann natürlich doch auch sein, dass es sich um ein durch nicht so ganz korrektes Anlegen verursachtes Problem handelt. Aus der Ferne kann ich jedoch nicht sagen, was es ist und deshalb ist es am sinnvollsten, wenn Du dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe wendest und dir beim Stillen zuschauen lässt. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 25.01.2016