Liebe Frau Weller, liebe Frau Wrede!
Ich konnte vier Monate voll stillen. Leider hat meine Tochter dann trotz laaanger und häufiger Stillsessions nicht mehr zugenommen. Obwohl ich nach der Geburt sehr viel Milch hatte (bis zu 2,5 l/Tag), ist es mir jetzt trotz häufigem Abpumpenauch nach vier Wochen nicht mehr gelungen, die Milchmenge so zu steigern, dass sie auch nur annähernd ihrem Bedarf entspricht. Aktuell bekommt meine Tochter (jetzt fast 5 Monate) abgepumpte und pre-Milch über diese Calma-Flasche von Medela. Leider will sie immer weniger an die Brust, wahrscheinlich die typische Saugverwirrung... Nur nachts oder tagsüber nach einem längeren Schläfchen lässt sie sich noch stillen, aber auch nie so lange, dass sie wirklich effektiv die Brust anregen würde, mehr Milch zu bilden.
Brusternährungsset hat nicht funktioniert und bechern klappt auch nur so leidlich, ist aber auch keine wirkliche Alternative, wenn ich mit ihr und den großen Kindern unterwegs bin.
Ich muss also schweren Herzens akzeptieren, dass das von mir gewünschte Vollstillen nicht mehr klappen wird.
Ich habe nun zwei Fragen:
1.) Ich muss jetzt die Milchpumpe bald zurückgeben und frage mich, wie ich das Abpumpen beenden kann. Aktuell pumpe ich noch bis zu 7x/Tag, jeweils zwischen 40 und 60 ml. Kann ich einfach aufhören oder muss ich langsam reduzieren?
2.) Kann ich weiterhin hoffen, dass zumindest das nächtliche Stillen noch eine Weile erhalten bleibt, wenn ich auf das Abpumpen einstelle?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
von
Nelimami
am 06.07.2016, 09:28
Antwort auf:
Saugverwirrung und Teilstillen
Liebe Nelimam,
beim Abstillen sollten Sie langsam und allmählich vorgehen und auch nicht gleich komplette Pumpzeiten ausfallen lassen, sondern eine Mahlzeit nach der anderen langsam immer weiter verkürzen und verringern.
Pumpen Sie anfangs zu den gewöhnlichen Pumpzeiten ab, aber immer etwas kürzer.
Irgendwann können Sie dann eine Pumpsitzung ganz auslassen.
Sollte die Brust auch bei dieser langsamen Vorgehensweise zu voll werden und zu spannen beginnen, können Sie zwischendurch gerade so viel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken sollten Sie Ihre Trinkmenge. Sie sollten sich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämen Sie massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps.
Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme.
Sie können sicherlich noch eine Zeitlang nur in der Nacht stillen, wahrscheinlich reduziert sich die Milchmenge recht schnell und Ist Baby wird sich ganz zur Flasche hin abstillen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 06.07.2016