Hallo liebes Team,
mein Sohn wird bald 8 Monate. Seit er 3/4 Monate ist schläft er nur mit nuckeln an der Brust ein. Damals hat das Zahnen angefangen. Die beiden unteren Zähne hat er schon. Er ist seeehr aktiv, zappelt, krabbelt und und und.
Wenn ich ihm nicht gleich die Brust gebe oder langsam wegnehme schreit er und krümmt sich. Dann bekommt er sie wieder. Wenn er dann schläft kann man ihn oft nicht ablegen. Allerdings schläft er in der Tragetasche und im Maxi Cosi, durch seinen Einschlafgesang, ein. Ohne nuckeln. Aber fast nie länger als 30 Minuten.
Außerdem saugt er, nuckelt, saugt....hat er da Hunger? Oder weil was kommt trinkt er auch?
Ich habe mir überlegt ihm abends ein Fläschchen zu machen, damit ihn mal jemand anderes ins Bett bringen kann und ich sehe wieviel er trinkt.
Tagsüber würde er es ohne stillen eigentlich aushalten, nachts würde ich weiter stillen.
Wie soll ich vorgehen? Oder hört das Nuckeln von alleine auf?, denn manchmal hab ich das Gefühl er möchte die Brust gar nicht, aber ohne geht nicht.
Danke schonmal
Ninja
von
Ninja2015
am 18.09.2015, 22:46
Antwort auf:
Saugt beim Brustnuckeln, Hunger?
Liebe Ninja,
als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder acht Monaten.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Auch die Beikost "verbessert" das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit!
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten (und zwar auch von den Profis!) nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Wo schläft dein Söhnchen denn? Viele Frauen berichten, dass die Kleinen deutlich ruhiger schlafen, wenn sie neben Mama im Elternbett liegen dürfen (und die Sicherheitsmaßnahmen berücksichtigt werden).
Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst.
Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst.
Sehr empfehlenswert ist auch von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist.
http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf
Vielleicht hilft dir auch dieser etwas ältere Thread:
http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=139472&suche2=ich+will+bei+euch+schlafen&seite=1
Und nicht zuletzt kann auch der Besuch einer Stillgruppe gut tun, denn die Mütter dort haben vielleicht schon ganz ähnliches mitgemacht wie du, und dir wird es gut tun zu sehen, dass andere Frauen ganz ähnliche Sorgen und Nöte haben wie du - und sie überstehen!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.09.2015
Antwort auf:
Saugt beim Brustnuckeln, Hunger?
Liebe Biggi,
ich hatte eig.schon zurück geschrieben, hat irgendwie nicht geklappt.
Auf jeden Fall....mein Sohn schläft in seinem Bett neben unserem Wasserbett. Gegen 3/4 Uhr wandern wir häufig auf die Matratze auf dem Boden.
Ich habe das Buch Schlafen statt Schreien gelesen. Allerdings habe ich schon viel vorher gemacht was dort empfohlen wird. So hat er im Grund immer den gleichen Tagesablauf, auch mit Babytreff usw.und zum anderen von Anfang an ein Abendritual.
Seit zwei Tagen wird er lieber gestillt als das er Brei isst. Und er lernt zur Zeit so viel neues. Bin zu dem Entschluss gekommen, da er beim Hochziehen an Gegenständen nun auch auf die Füße kommt, dass ich ihm gebe was er möchte.
Diese Zeit macht nur einen kleinen Teil unseres Lebens aus und den möchten wir beide genießen.
Danke für ihre Tipps und Links.
Ninja
von
Ninja2015
am 20.09.2015, 18:44
Antwort auf:
Saugt beim Brustnuckeln, Hunger?
Liebe Biggi,
was ich vergessen hatte zu erwähnen, es geht mir nicht um den Nachtschlaf. Er wacht zwar öfter auf, hat aber wirklich Hunger.
Um die kurzen Schläfchen am Tag hatte ich mich gesorgt, da er danach meist nicht ausgeruhter ist.
Ninja
von
Ninja2015
am 20.09.2015, 19:47