Meine Tochter ist jetzt 13 Monate alt und so langsam soll sie und wir auch wieder nachts besser schlafen - mit weniger Unterbrechungen. Und die Kleine auch bald bei ihren Geschwistern (4 und 2 1/2 Jahre) im Zimmer. Haben Sie ein paar Ideen für mich, was das sanfte nächtliche Abstillen betrifft? Es ist zwar schon mein drittes Kind, aber ich finde es immer schwierig bzw. bei der Zweiten war es leicht: sie wollte einfach von selbst nicht mehr.
So langsam wird es Zeit, dass sie nachts besser schläft (und wir dies auch können ;-))und das ging bei den beiden anderen auch erst als sich ohne Nuckeln nachts von selbst wieder einschlafen konnten. Beim Ältesten auch mit so 13 Monaten, bei der Mittleren mit 11 Monaten.
Schnuller nimmt sie nicht und ich möchte das sie möglichst wenig schreien muss beim abgewöhnen. Singen, rumtragen, Trinken sind erstmal wenig erfolgreiche Ideen bzw. eben nur wenn sie sehr müde ist, also nicht mehr wenn sie nach einer Stunde abends wieder wach wird und eigentlich weiterschlafen soll.
Ich hoffe es ist die richtige Rubrik für diese Frage. Vielen Dank!
von
Frida83
am 31.08.2016, 10:08
Antwort auf:
Sanftes nächtliches Abstillen möglich?
Liebe Frida83,
Sie können jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn Ihr Kind IST einfach in der Phase, in der es Sie so viel braucht. Selten ist Abstillen die Lösung, meist wachen die Kinder noch öfter auf und klammern umso stärker.
Jede Familie muss für sich selbst ausprobieren, was am besten funktioniert, doch nach meiner Erfahrung ist es wenig sinnvoll zuerst das nächtliche Stillen ausfallen zu lassen. Günstiger ist es in den meisten Fällen zuerst das mittägliche Stillen einzuschränken und schließlich wegzulassen, dann das abendliche Stillen und zuletzt das Stillen in der Nacht.
Wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe.
Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten.
Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen.
Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden.
Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich.
Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will?
Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 31.08.2016