Hallo,
meine Maus ist jetzt 9 Tage alt. Laut meiner Hebamme sollte sie in diesem Alter mindestens 6 Mal ca. 90 g an MuMi trinken. Da sie im Krankenhaus nicht so viel getrunken hat, wiege ich sie vor jedem Stillen ab.
Nun kommt es natürlich vor, dass sie nur 5 Mal am Tag gestillt werden möchte und auch mal nur 70 oder 80 g trinkt. Muss ich mir jetzt Sorgen machen oder sie öfter wecken, damit sie auf ihre Trinkanzahl kommt. Kann man so genau festlegen, wieviel ein Baby am Tag trinken muss oder variiert das eh von Zeit zu Zeit. Habe Angst, dass mein Baby zu wenig trinkt.
Ab wann sollte man mit Pre zufüttern?
VG
von
hentschelchen
am 25.07.2014, 18:41
Antwort auf:
Richtig Stillen
LIebe hentschelchen,
herzlichen Glückwunsch zum Mama werden und danke für dein Vertrauen in uns!! Ich hoffe, meine Antwort hilft dir weiter!
Zunächst einmal empfehlen wir nicht, die Babys vor und nach dem Stillen zu wiegen, weil a) die Ergebnisse recht ungenau ausfallen, wenn das Baby sich bewegt, b) das ganz schönen Stress verursacht. Viel effektiver ist es, die Windeln zu wiegen. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt.
Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte:
Urin:
1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag
3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag
2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag
Du siehst, die Spannweite ist sehr groß!!
Wie oft oder selten ein Baby trinkt sagt alleine noch nichts darüber aus, ob es zu viel oder zu wenig trinkt. Es gibt nur einen Anhaltspunkt dafür, ob ein Baby genug Milch bekommt oder nicht: Sein Gedeihen. Dass dein Baby gut gedeiht erkennst du daran, dass es
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen hat (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche hat, ausgehend vom niedrigsten Gewicht
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut hat,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs zu erkennen sind
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten in den Wachphasen zeigt.
Wenn diese Punkte alle zutreffen, und die Windelprobe eine hohe Differenz anzeigt, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
Und wenn deine Maus doch mehr Milch braucht, dann gibt es da einige Strategien, die du ausprobieren kannst, bevor du zur künstlichen Milch greifen müsstest.
Nur wenn sie mehr als 10% ihres Geburtsgewichts verloren hat, darf nicht gewartet werden sondern sollte sofort zugefüttert werden, während parallel dazu, am besten mit der Unterstützung einer erfahrenen Stillberaterin, daran gearbeitet wird, das Stillmanagement zu verbessern. Ebenso gibt es einen dringenden Handlungsbedarf, wenn ein Baby nicht innerhalb von 3 Wochen sein Geburtsgewicht wieder erreicht hat.
Hast du mal geschaut, ob es eine Stillgruppe in eurer Nähe gibt? Dort findest du nicht nur zuverlässige Informationen sondern auch viel Zuspruch und Ermutigung, sowie hilfreiche Tipps von Frauen, die ähnliches durchgemacht haben wie du. Du findest sie unter: http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 25.07.2014