Hallo,
mein Sohn ist 7 Wochen alt und unser stillstart war nicht so leicht.
Begonnen mit Stillhütchen im Krankenhaus, die ich dann zuhause nach und nach wieder "abarbeitete".
Meine Brustwarzen waren nie wund und dennoch nach 3 Wochen begannen die Schmerzen.
Vor allem in der linken Brust.
Plötzlich tat das anlegen extrem weh. Meine Hebamme bestätigte mir aber das alles korrekt ist.
Die ersten Züge des Saugens sind sehr schmerzhaft , bis die Milch dann fließt. Dann wird es besser. Und hinterher wird es dann ganz schlimm. Es brennt wie Feuer. Meine Gynäkologin verschrieb zunächst eine Kapsel Fluconazol weil sie von einem Pilz in den Milchgängen ausging. Keine Änderung. Dann kam hinzu das es auch bei Kälte krampft. Ständiges Wärmen.
Dann kontaktierte ich eine Stillberaterin. Magnesium , Calcium und Vitamin b6 hoch dosiert. Nach weiteren 2 1/2 Wochen keine Besserung.
Dann riet sie mir zu Nifedipin. Das nehme ich nun seit 3 Tagen , 3x 5mg.
Rechts habe ich kein brennendes Gefühl mehr.
Weiß wird die Brustwarze schon aber nicht mehr so schmerzhaft.
Links jedoch ist es nach wie vor schlimm.
Zudem habe ich jetzt etwas kaputte Haut an den Vorhöfen. Es juckt auch. Und links ist nun noch ein anderer Schmerz. Mehr ein stechen in der Brust.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. So gerne würde ich weiter stillen.
Hausarzt, Gynäkologin , Angiologe/Internist - keiner scheint mir helfen zu können.
sollte ich jetzt abstillen?
von
LeLo1127
am 17.10.2016, 13:38
Antwort auf:
Raynaud Syndrom , was kann ich noch tun oder sollte ich jetzt abstillen?
Liebe LeLo1127,
ich würde die Anlegetechnik zunächst noch einmal überprüfen lassen, allerdings kann es wirklich ein Soor sein oder eben das Raynaud-Syndrom.
Solche Gefäßkrämpfe sieht man immer wieder bei Frauen, die das Magnesium, das sie während der Schwangerschaft eingenommen haben, plötzlich abgesetzt haben. In seltenen Fällen handelt es sich dabei auch um ein Phänomen, das Raynaud Syndrom genannt wird und auch andere Körperteile z.B. die Finger befallen kann. Bei einem echten Raynaud Syndrom gibt es medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die auch in der Stillzeit möglich sind.
Schau mal: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/schmerz/article/830590/schmerzen-stillen-mastitis-gefaessproblem.html
Es ist nicht ganz einfach, von hier aus eine zuverlässige "Diagnose" zu stellen. Einige der von dir geschilderten Symptome lassen durchaus auch an einen Soor denken, und darum schreibe ich dir doch auch etwas darüber.
Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur die Mutter, sondern auch das Baby behandelt wird, auch wenn das Baby, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur die Mutter behandelt und das Kind nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer
wieder an (Ping Pong Effekt).
Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird.
Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einer Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen.
Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor:
Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen oder Pumpen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht.
Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden.
Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden.
Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden.
Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden.
Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 17.10.2016