Sehr geehrte Damen,
ich bin gerade völlig verzweifelt.
Mein Sohn ist jetzt 5 Monate alt.Ich habe ihn bis jetzt ohne Probleme voll gestillt.
Er wächst und gedeiht super.
Seit gestern Abend habe ich plötzlich, ohne jeden Grund, keinen Milcheinschuss mehr.Panik.
Er saugte und saugte, wurde natürlich nervös und zappelig.
Vor lauter Verzweiflung habe ich ihm dann ein Fläschchen mit Pre Nahrung gemacht, welches er nicht getrunken hat.
Dann habe ich ihn wieder angelegt und nach gefühlten Stunden kam endlich ein bisschen.
Und so geht das jetzt die ganze Zeit.
Ich weine sehr viel.
Was ist da bloß passiert?
Gibt es das, das die MuMi plötzlich weg ist?
Ich wollte ihm nicht dieses Pre Zeug geben, sondern mind.9 Monate stillen.
Bei jedem Anlegen, bin ich völlig fertig, weil ich auf die Milch warte und er wird immer ungeduldiger, weil ewig nichts kommt und wenn doch, dann nur wenig.
Er hatte heute auch nur 3 volle Windeln.
oh Gott was soll ich bloß tun?
Ich möchte weiter am Ball bleiben, damit ich keine Pre Nahrung geben muss.
Was soll ich nur tun?
Ich trinke nach wie vor Malzbier und 2 tassen stilltee am tag plus Wasser.
Ich hatte leider auch keine Hebamme, die mir evtl.helfen könnte.
Er ist mein erstes Kind.
Freundliche Grüße und vielen Dank im voraus
von
Marten2016
am 03.08.2016, 16:04
Antwort auf:
Plötzlich keine Milch mehr
Liebe Marten2016,
viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst.
In jedem Fall ist der größte „Feind“ des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg.
Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll.
Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt).
Hast du mal geschaut, ob es eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt??
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis du jemanden erreichst oder sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich auch diese Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Kopf hoch, Ihr schafft das :-).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.08.2016