Plötzlich ist die Milch weg, kann die Schilddrüsenunterfunktion schuld sein?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Plötzlich ist die Milch weg, kann die Schilddrüsenunterfunktion schuld sein?

Hallo, mein Baby ist fast 7 Wochen alt und bisher hat das Stillen wunderbar geklappt. Seit gestern Abend habe ich aber plötzlich keine Milch mehr. Bisher war es immer so, dass meine Brüste vollgelaufen sind und nach 3 Stunden Stillpause so voll waren, dass ich dachte, sie platzen. Letzte Nacht hatte ich sogar eine 4-stündige Pause, aber beide Brüste waren weich, klein und leer. Dasselbe hatte ich auch letzten Samstag, da ließ es aber im Laufe des Tages nach und die Milch war wieder da. Ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion/ Hashimoto und nehme seit der Schwangerschaft täglich 175 mg Thyroxin. Die letzte Blutkontrolle ist schon eine Weile her, so dass ich nicht weiß, ob die Dosierung überhaupt noch richtig ist. Ich habe seit einigen Tagen das Gefühl, dass ich in eine Überfunktion rutsche, weil ich Herzklopfen habe und auch nicht gut schlafen kann. Mein Termin beim Endokrinologen ist aber erst nächste Woche Donnerstag. Kann es sein, dass das der Grund für die plötzlich fehlende Milch ist?? Ich habe gelesen, dass Thyroxin direkt nach Geburt um 25 mg reduziert werden sollte. Das war bei mir ja nicht der Fall. Sollte ich das jetzt machen? Bei meinem ersten Kind vor 3 Jahren hatte ich ähnliche Probleme mit der Milchmenge beim Stillen, so dass ich zugefüttert habe. Nur hat das da niemand mit der Schilddrüse in Zusammenhang gebracht. Mich macht das wahnsinnig, dass ich erst so viel Milch habe, dass ich nicht weiß wohin damit und dann plötzlich ist sie weg und mein armes kleines Baby saugt und saugt und es kommt kaum was..... Dass kaum was kommt, merke ich daran, dass es saugt und saugt, aber nicht schluckt. Könnte man in meinem Fall auch zu einem Medikament greifen?? Ich möchte sehr gern weiter stillen und nicht zufüttern, komme aber nicht damit klar, dass mein Baby hungern muss, weil plötzlich keine Milch mehr da ist... Herzlichen Dank bereits an dieser Stelle für Ihre Antwort!

von beatpacker am 20.09.2016, 14:58



Antwort auf: Plötzlich ist die Milch weg, kann die Schilddrüsenunterfunktion schuld sein?

Liebe beatpacker, eine weiche Brust ist kein Hinweis auf zu wenig Milch. Es ist absolut normal, dass die Brust nach einiger Zeit wieder weich und bei manchen Frauen auch wieder kleiner wird. Das ist eher ein Zeichen, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat, aber nicht, dass die Milchmenge zurückgegangen ist. Ob dein Kind gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Hashimoto kann allerdings schon gravierende Stillprobleme verursachen und wirkt sich unter Umständen negativ auf die Milchbildung aus, deshalb solltest Du möglichst schnell um einen Notfalltermin bitten. Sag, dass Du stillst! Ich kann und darf dir keine medizinischen Ratschläge geben, der Arzt muss die Werte bestimmen und dann handeln! Damit sich der Arzt über die neuesten Erfahrungen und Studien informieren kann, sollte er sich an die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin wenden. Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 20.09.2016



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