Frage: Nuckelbedürfnis

Guten Tag! Mein Sohn wird Morgen 6 Wochen alt, er ist scheinbar ein schnell Trinker geworden seit ein paar Tagen. Er trinkt ca 5 höchstens mal 10 min. Ca alle 2 Stunden. Dabei reicht ihm eine Brust ich mache im Moment wiege proben vor und nach dem Stillen, weil ich das schnelle trinken von meinem ersten Kind nicht kannte. Sie nuckelte danach noch am liebsten Stunden lang weiter. Rekord heute waren in drei Minuten 60 Gramm! Leider wird sein nuckelbedürfnis gar nicht gestillt. Er will nuckeln schreit dann aber weil er zornig ist weil Milch kommt. Dann probiert er nochmals und das Geschrei fängt von vorne an. Wenn ich ihm den schnuller dann gebe ist er zufrieden, er nuckelte dran und lässt ihn dann aber auch wieder aus, wenn genug war. Ist es da ratsam mit dem schnuller oder gibt's eine andere Möglichkeit ihn an der brust nuckeln lassen, ihn zum langsam trinken bringen aber wie? Zugenommen hat er gut von 3380 Gramm bei geburt, jetzt hat er 4800 Gramm. Etwas bereitet mir noch sorgen der stuhlgang von ihm. Seit Sonntag hatte er keinen. Meine Tochter hatte täglich bis zwei mal. Ich gebe ihm seit einer Woche Bigaia tropfen liegt es vielleicht daran? Liebe grüße Mone

von Mone86 am 21.09.2016, 09:39



Antwort auf: Nuckelbedürfnis

Liebe Mone, nach den ersten sechs Wochen (manchmal auch schon nach vier Wochen, es geht da nicht auf den Tag genau) stellt sich die Verdauung des Baby um und seltenere Darmentleerungen sind normal. Es liegt einfach an der Reife des Darms und die ist mit dem Alter des Kindes gekoppelt. Solange das Baby alle anderen Kriterien (nasse Windeln, gute Hautfarbe und Hautspannung, Gewichtszunahme usw.) erfüllt, ist alles in Ordnung, gleich ob einmal in neun Tagen (ev. sogar noch seltener in der Literatur werden Fälle von bis zu drei Wochen beschrieben) oder neun Mal am Tag die Windel voll ist. Wenn Du deinem Baby immer die gleiche Seite zum Nuckeln anbietest, könnte es besser klappen. Manche Babys kommen auch mit dem Schnuller gut zurecht, allerdings gibt es auch viele, die mit einer Saugverwirrung reagieren und dann nicht mehr gut an der Brust trinken. Der Schnuller ist allerdings nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonst wie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. • Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. • Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. • Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. • Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. In diesem Alter bietet sich auch das erste Kuscheltier an. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 21.09.2016