Hallo liebe Stillberaterinnen,
mein Kleiner ist 2,5 Jahre alt. Lange spiele ich mit dem Gedanken ihn abszustillen...habe auch einige Fragen hier im Forum gestellt.
Mein Sohn schläft bei uns im Zimmer und wird zum Mittagsschlaf, zum Einschlafen, in der Nacht und nach dem Aufwachen gestillt.
„biete nicht an, lehne nicht ab" funktioniert bei uns nicht - er verlangt nach der Brust (sagt "Mama, ich will jetzt Brust!")
Mit der Ablenkung ist es sehr schwer: er kennt es nur so, dass er mit der Brust einschläft. Wörtlich setzt er sogar die Wörter "Einschlafen" und "Stillen" gleich.
Stilldauer zu verkürzen: habe ich schon, es ändert aber nichts an der Häufigkeit.
Soll ich das Stillen abrupt beenden? Also meinem Kind tagsüber erkläten, dass es ab sofort nicht mehr gestillt wird und dann die Brust nicht mehr geben? Natürlich unter der Voraussetzung, dass er meine Liebe noch mehr zu spüren bekommt :)
Vielen Dank!
von
Annushka
am 05.03.2015, 23:22
Antwort auf:
Nochmals das Thema Abstillen eines LZS-Kindes
Liebe Annushka,
eine Möglichkeit ist, dass Du mit deinem Kind darüber sprichst, dass Du das Stillen als unangenehm empfindest und dass Du denkst, dass es nun an der Zeit ist, eure gemeinsame Stillzeit zu beenden oder zumindest das viele Stillen einzuschränken. Überlegt gemeinsam, wie ihr nun zu einem harmonischen Ende finden könnt. Vielleicht indem ihr auf ein bestimmtes Datum hinarbeitet oder aber auch durch ganz klare Regeln, die auch lauten können „Es wird nur noch gestillt, wenn es dunkel ist“ oder „wir stillen nur noch am Morgen“ oder aber „es wird nur einmal ausgepackt“.
So lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du weniger stillen möchtest, wird dein Kind das spüren.
Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit.
Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht.
Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung.
Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der Du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Wenigerstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind.
Dein Kind wird Regeln lernen und das kann es in diesem Alter!
Und ja, es ist normal, wenn dein Kind noch deine Nähe sucht und die Geborgenheit an der Brust vermisst und vehement einfordert!
Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Weniger- oder Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung.
Vielleicht ist es aber auch so, dass Du gar nicht sooo sehr genervt bist und merkst, dass es so noch okay ist für dich. Dein Kind wird diese Phase hinter sich lassen, auch ohne Druck.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 06.03.2015