Ich hab noch eine Frage, da unsere Stillberaterin genau diese Woche im Urlaub ist.
Meine 5 Tage alte Tochter schläft fast den ganzen Tag. Alle 2-3 Stunden wacht sie regelmäßig auf um zu trinken. Nur am Nachmittag hält sie einmal auch 4 Stunden aus. Letzte Nacht hingegen war der Horror. Von 21 Uhr bis 7 Uhr morgens hat sie jede Stunde getrunken und war fast die ganze Zeit wach. Kann sie wirklich so viel Hunger haben? Soll ich sie am Nachmittag zum Trinken wecken? Milch habe ich wirklich reichlich und sie nimmt auch gut zu.
Danke im Voraus für Ihre Antwort!
von
meggi2006
am 14.07.2015, 11:16
Antwort auf:
noch eine Frage zum Stillen
Liebe meggi2006,
auch wenn Du am Nachmittag weckst, kann es sein, dass dein Bay in der Nacht genauso oft kommt.
Ich verstehe deine Verzweiflung, aber dein Baby ist erst ein paar Tage alt und es hat
noch überhaupt keine Vorstellung davon, dass es einen Unterschied zwischen Tag
und Nacht gibt.
Du musst dir vorstellen, dass dein Baby bis vor fünf Tagen Tag wie Nacht
ununterbrochen Nahrung bekommen hat, ganz gleich wieviel Uhr es war. Es war
immer gleichmäßig warm und die Geräusche um es herum hatten auch eine
gewisse Monotonie. Nun plötzlich ist alles anders und an diese riesige Veränderung
muss sie sich erst gewöhnen. Das braucht seine Zeit und ein paar Tage sind viel zu
wenig Zeit, um diese Umstellung einfach zu bewältigen.
Gib dir und deinem Kind die Zeit, die ihr beide braucht, um euch an das neue Leben
zu gewöhnen. Denke daran, dass Du jetzt Wöchnerin bist. Leider ist es in unserer
Kultur nicht (mehr) so sehr verbreitet darauf Rücksicht zu nehmen, dass eine Frau,
die gerade ein Kind geboren hat, Zeit braucht. Zeit zur Erholung, Zeit zum
gemeinsamen Kennenlernen des neuen Menschleins, Zeit ums sich an die ganze
Veränderung, die so ein kleiner Erdenbürger mit sich bringt zu gewöhnen.
Scheue dich jetzt nicht, jede Hilfe, die Du bekommen kannst anzunehmen, so lange
diese Hilfe nicht darin bestehen soll, dir dein Kind abzunehmen. Nutze die Zeit, die
dir dein Kind während des Tages lässt zum Ausruhen und Schlafen und nicht für
den Haushalt, der kann gut und gerne einige Zeit auf Sparflamme laufen.
Lass die nächtlichen Stillzeiten so ruhig und „langweilig“ wie möglich verlaufen.
Wenn dein Baby nicht die Windeln voll hat (oder sie so nass sind, dass es ausläuft),
dann musst Du nachts auch nicht wickeln. Lass dein Kind in deiner unmittelbaren
Nähe schlafen und gib ihm tagsüber immer wieder Anregung in seinen
Wachphasen. In ein paar Wochen wird deine Maus langsam bemerken, dass es einen
Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt und dein Leben wird wieder einfacher
werden.
Keine Angst, Babys bleiben nicht auf ewig so klein und anstrengend.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.07.2015