Hallo,
mein Sohn (knapp 7 Monate alt) bekommt inzwischen mittags und abends Brei. Er hat die Einführung gut akzeptiert und bis vor Kurzem gut gegessen, so dass ich tagsüber nur noch Vormittags gestiltl habe und eben nachts.
Seit einiger Zeit schläft er nachts schlecht, wird oft unruhig bzw. wach oder schreit im Schlaf und lässt sich nur durch herumtragen beruhigen. Er schläft bei uns im Familienbett. Dieses schlechte Schlafen hat dazu geführt, dass ich ihn während der Nacht zur Beruhigung bzw. zum Wiedereinschlafen öfters als normal gestillt habe.
Das Problem hierbei zeigt sich in den letzten Tagen: Er hat tagsüber nur noch wenig Hunger. Heute habe ich die Probe aufs Exempel gemacht und ihn nur gefüttert, wenn er wirklich wegen Hunger gequengelt hat. Und nicht wie in den letzten Tagen, weil wir wegwollten und ich dachte er müsse vorher etwas essen. Das Ergebnis: Er hat das letzte Mal um 5 Uhr früh gestillt, hat um 13 Uhr einen Milchbrei aus 130 ml Milch gegessen und dann erst wieder zum Einschlafen um 21 Uhr gestillt. Normalerweise will er alle drei Stunden Stillen bzw. nach dem Milchbrei nach knapp fünf Stunden wieder essen.
Wie krieg ich ihn wieder dazu, den Großteil seiner Nahrung tagsüber zu essen? Muss ich ihm die kommenden Nächte das Stillen nur sehr reduziert zugestehen, so dass er morgens hungrig aufwacht und die fehlenden Kalorien tagsüber nachholen will? (Das wird hart.) Soll ich ihm tagsüber vermehrt zu essen geben, auch wenn er keinen Hunger zeigt? Davor schrecke ich etwas zurück, da er mit seinen knapp 7 Monaten bereits 11 Kilo wiegt (laut Kinderarzt alles ok).
Vielen Dank für eure Ideen.
Silke
von
latanga78
am 15.01.2015, 19:48
Antwort auf:
Nahrungsaufnahme verlagert sich nach Beikostbeginn auf nachts
Liebe Silke,
ich würde weiterhin nach Bedarf stillen und einfach abwarten.
Du könntest jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht.
Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei!
In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt!
Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!!
Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.01.2015
Antwort auf:
Nahrungsaufnahme verlagert sich nach Beikostbeginn auf nachts
Hallo Silke!
Ich kann zwar leider nicht helfen. Aber wenn es Dich tröstet, mir geht es mit meinem kleinen Mann ganz gleich! Er wird morgen 7 Monate.
Es ist wirklich als hätte ich den Text geschrieben (was ich gerade machen wollte..... ;) bin aber davor auf Deinen gestoßen)!!! Arg!
Vielleicht ist ja geteiltes Leid halbes Leid!?
Dir und Deinem Sohn alles Gute! Und ich wünsche baldige bessere Nächte! Anscheinend müssen wir einfach etwas Geduld haben...!?! :D
Gaaanz liebe Grüße,
Birgit
von
Birupp
am 18.01.2015, 11:06