Liebe Stillberaterinnen,
leider konnte ich auf meine Frage bisher keine Antwort finden. Ich hoffe daher sehr, dass Sie mir weiterhelfen können, da ich mich doch etwas sorge.
Leider leide ich massiv an Verdauungsproblemen und habe oft mit Übelkeit, Krämpfen u.s.w. zu kämpfen. Ich bin sowieso schon sehr dünn und habe nach der Schwangerschaft schnell mein altes Gewicht zurückgehabt. Wenn ich durch Krankheit mal nicht essen kann nehme ich innerhalb eines Tages auch gerne mal ein Kilogramm ab, dass ich dann mühsam wieder anfuttern muss.
Abgesehen davon, dass es mir selber oft nicht so gut geht, ich schnell erschöpft und müde bin, habe ich nun sorge, dass nicht nur ich nicht genügend Nähstoffe aufnehme, sondern auch mein halbjähriger Sohn nicht alles bekommt, was er braucht.
Da ich selber Vegetarier bin, achte ich meines Erachtens auch gut auf meine Ernährung, habe jetzt sogar begonnen, Fischöl zu nehmen, weil dies für die geistige Entwicklung wichtig zu sein scheint.
Mein letztes Blutbild hat auch keinen Mangel augezeigt. Könnte man so sehen, ob eine "Gefahr" für mein Kind besteht oder lässt mein Blut keine Rückschlüsse auf meine Milch zu?
Schon einmal im Voraus vielen Dank!
von
LinusUndBella
am 09.01.2017, 13:38
Antwort auf:
Nährstoffmangel bei Stillkind, durch starke Verdauungsprobleme der Mutter?
Liebe LinusUndBella,
wie schön, dass ich dich sofort beruhigen darf :-).
Erst wenn Du kurz vor dem Hungertod stehen würdest, dann würde die Qualität deiner Milch leiden.
Ich zitiere dir jetzt aus dem „Handbuch für die Stillberatung" Mohrbacher, Stock, 1. Auflage 2000:
„Untersuchungen in Entwicklungsländern und anderen Teilen der Welt zeigen, dass selbst leicht unternährte Mütter genügend Milch von guter Qualität für ihre Babys bilden. Erst wenn die Mutter vom Hungertod bedroht wird, beeinträchtigt die Ernährung der Mutter ihre Milchmenge oder die Zusammensetzung ihrer Milch (Perez Escamilla 1995; Prentice 1994). Selbst bei Nahrungsmangel kann die Milchbildung der Mutter nur leicht beeinträchtigt sein, wenn ihr Körper über genügend Reserven verfügt, die er für die Milchbildung einsetzen kann (Smith 1947). In einigen Entwicklungsländern, in denen die Lebensmittelversorgung eingeschränkt ist, konnte nicht festgestellt werden, dass die Babys der Frauen, die zusätzliche Nahrung erhielten, mehr an Gewicht zunahmen, als die Babys der Frauen, die keine zusätzliche Nahrung erhielten (Prentice 1983).
Bei allgemein gut ernährten Müttern bleibt die Zusammensetzung der Milch meist gleich, selbst wenn sie sich nicht gut ernähren. Chronisch unterernährte Frauen, mit nur geringen Energiereserven und unzureichender Ernährung können Milch bilden, die einen geringeren Vitamingehalt aufweisen, einschließlich der Vitamine A, D, B6 und B12 (siehe auch im Abschnitt „Vegetarierinnen"). In diesen Fällen kehrt der Vitamingehalt ihrer Milch auf einen normalen Wert zurück, wenn die Ernährung der Mutter verbessert wird oder sie zusätzliche Vitamine erhält.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.01.2017