Schönen guten Tag,
ihr habt mir schon so oft geholfen, und jetzt habe ich mal wieder eine Frage die mich etwas beschäftigt.
Ich stille unsere Tochter, 16 Monate, aktuell noch Abends (zusätzlich zu Haferflocken in Hafermilch aufgekocht) und Nachts nach Bedarf.
Tagsüber trinkt sie in etwa 260 ml stilles Wasser. Selten mehr, eher weniger.
Ich biete es ihr ständig an, aber sie trinkt einfach nicht mehr.
Kann es sein, dass sie nachts aufwacht, weil sie Durst hat?
Das nächtliche Stillen hatten wir eigentlich längst "abgeschafft". Nach einer Magen-Darm-Erkrankung hat sich das nächtliche Stillen jedoch wieder eingeschlichen, weil ich froh war, dass sie so wenigsten etwas zu sich nahm. (Sie hat 5 Tage weder getrunken noch gegessen, sodass ich plötzlich wieder voll gestillt habe) Das war vor etwa 3 Monaten und bisher hatte ich die Vermutung, dass das nächtliche Stillen einfach Gewohnheit für sie geworden ist. Nur heute kam mir der Gedanke ob es vielleicht tatsächlich Durst sein kann.
Andererseits habe ich so viel Milch auch nicht mehr und wenn sie nachts an der Brust trinkt, dann auch maximal 3-4 Minuten. Dann schläft sie wieder ein. Wenn ich sie nicht stille, lässt sie sich nur sehr schwer beruhigen.
Bin momentan im Zwiespalt. Eigentlich möchte ich sie nicht von heute auf Morgen nachts Abstillen, da sie auch momentan stark zahnt und ich ihr die Nähe und Beruhigung geben möchte. Andererseits ist sie nun 16 Monate und so langsam möchte ich, dass zumindest das nächtliche Stillen ein Ende hat.
Wir haben auch schon versucht ihr Nachts Wasser anzubieten, aber das wehrt sie lautstark ab. Sie wird dann richtig sauer.
Vielleicht habt ihr einen Rat.
Lieben Dank und herzliche Grüße,
LeLa
von
LeLa258
am 10.08.2015, 14:56
Antwort auf:
Nächtliches Stillen aufgrund von zu wenig Trinkmenge am Tag?
Liebe LeLa,
gerade bei der momentanen Hitze kann es gut sei, dass dein Kind in der Nacht Durst hat. Es kann aber auch am Zahnen liegen oder aber dein Kind schläft in dieser Hitze einfach schlecht oder raucht deine Nähe.
Warte doch noch ein Weilchen ab und probiere es dann mit einer stilfreien Zeit.
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Auch junge Kinder lernen, das zu verstehen, wenn die Signale der Mutter ganz klar sind!
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest.
Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann.
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Wie gesagt, wirklich Erfolgversprechend ist es jedoch erst bei deutlich älteren Kindern, weil die Kleinen die mütterliche Nähe nachts einfach BRAUCHEN.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.08.2015