Hallo, mein kleiner ist nun 7 Wochen alt und seit ca einer Woche bekomme ich nachts kaum noch schlaf.
Wenn er sich nachts meldet dann Stille ich ihn im liegen , meist schläft er nach einer Brust schnell wieder ein und dann nehme ich ihn hoch für ein Bäuerchen und um ihn wieder zurück ins Bett zulegen.
Das Bäuerchen klappt meist überhaupt nicht dann leg ich ihn wieder in sein bettchen und er schläft friedlich weiter .
Nach ca 10 Minuten fängt er aber so an zu kämpfen und zu stöhnen , wenn ich zulange brauche dann schreit er auch, dann nehm ich ihn nochmal hoch und dann klappt es oft mit dem Bäuerchen.
Dann schläft er weiter und meldet sich ca nach einer Stunde wieder um wieder zu trinken... Diese Prozedur schlaucht mich sehr!
Ich find es ja gut das er schön weiterschläft aber andererseits würd ich ihm auch gerne beide Brüste zum stillen geben und dann auch gucken das es mit dem Bäuerchen gleich gut klappt denn er braucht ja eins.. Ich brauche mehr Schlaf :)
Kann ich irgendetwas tun?
Großartige weckversuche habe ich noch nicht gestartet.
Mit freundlichen Grüßen
Christin
von
Honig1988
am 04.08.2015, 06:33
Antwort auf:
nächtliches Bäuerchen
Liebe Christin,
manche Babys schlucken recht viel Luft an der Brust und die muss dann natürlich auch wieder raus. Der erste Schritt in dieser Situation ist eine Überprüfung der Stillposition, Anlegetechnik und des Saugverhaltens. Nicht selten lässt sich da durch kleine Veränderungen eine deutliche Verbesserung erzielen.
Lass am besten mal von einer Stillberaterin anschauen, wie dein Baby an der Brust trinkt und wie es angelegt ist.
Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Ansonsten hilft dir nur Geduld.
Es ist nämlich ein ganz normales Verhalten, aber ja, es macht total fertig, wenn die Nächte so oft unterbrochen werden.
Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt.
Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Und an der Brust findet sie eben nicht nur Milch, sondern auch Geborgenheit, die ebenso wichtig ist wie die Milch an sich :-) Und die gerade in der Nacht gebraucht wird. Vielleicht hilft es ja, sie nachts mit zu dir ins Bett zu nehmen, so dass du gar nicht wirklich wach werden musst, um sie zu stillen bzw. sie trinken zu lassen.
Statt nun zu versuchen, Euer Kind länger zum Schlafen zu bringen, kannst Du es ja vielleicht mit einem anderen Ansatz versuchen:
• nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ...
• Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun.
• Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss.
• Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar.
• Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen.
• Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen.
Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann.
Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.08.2015