Guten Tag,
Ich habe folgendes Problem. Mein Sohn(8 Wochen) schreit seid der Geburt. Im Krankenhaus sagte man mir er hätte Bauchschmerzen. Also nahm ich es so hin. Hatte dann vor zwei Wochen meine Hebamme angesprochen, mit dem Verdacht das er nicht richtig satt wird. Und Tatsache er nahm nicht zu. Die ganzen Wochen nahm er auch schon schlecht zu. Also hieß es ich soll nach dem stillen mit Flasche füttern und danach abpumpen um die Milchproduktion anzuregen. Zusätzlich habe ich noch Bockshornkleekapseln und Mariendistelölkapseln eingenommen. Die abgepumpte Milch gebe ich ihm nun immer nach dem stillen und wenn keine da ist, Pulvermilch. Nun habe ich aber beobachte das wenn ich ihn erst stille und dann abgepumpte Muttermilch gebe, er nach einer halben Stunde wieder Hunger hat. Und wenn ich nach dem Stillen die Pulvermilch gebe, reicht es 2-4 Stunden, nachts sogar5-6 Stunden. Sättigt meine Muttermilch ihn nicht? Denn es ist ja nicht toll so, er kommt dann ja gar nicht zur Ruhe.
Das zweite Problem was ich habe, er nimmt seid dem zufüttern oft meine Brust nicht mehr. Was kann ich da machen? Habe versucht es auszusitzen, aber nach einer Stunde schreien hab ich genervt aufgegeben. Das habe ich noch öfter versucht, aber langsam halte ich das Schreien nicht mehr aus. Und ich will ihn ja auch nicht quälen.
Vielen Dank
Mara G.
von
MaraG.
am 06.08.2015, 14:12
Antwort auf:
Muttermilch nicht sättigend? Kind nimmt Brust nur noch schlecht
Liebe Mara G.,
wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird.
Ihre Milch ist sicher nahrhaft genug, ich denke, dass Ihr Baby einfach nicht korrekt saugt und vermute, dass Ihr Baby sich langsam zur Flasche hin abstillt, weil es saugverwirrt ist.
Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Evtl. hilft das Brusternährungsset - kompetente Hilfe ist jetzt das Wichtigste überhaupt!
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und
vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die
zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der
Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem
Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs
Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den
Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby
saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die
Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und
welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder
über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das
Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben.
Allerdings bei der Verwendung eines Brusternährungssets wirklich die Unterstützung einer
Stillberaterin vor Ort vorhanden sein, das erleichtert sehr vieles.
Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen.
Kopf hoch, Ihr schafft das!
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 06.08.2015
Antwort auf:
Muttermilch nicht sättigend? Kind nimmt Brust nur noch schlecht
Nachtrag
Wir hatten eben wieder einen Kampf. Er wollte nicht an die Brust. Jetzt pumpe ich und sehe das fast gar keine Milch kommt. Kann das jetzt durch den Stress kommen? Denn eigentlich ist meine Milchmenge die letzten Tage gestiegen.
von
MaraG.
am 06.08.2015, 14:41