Frage: Muttermilch anreichern

Hallo liebe Stillberaterinnen, da meine Maus mit einen sehr niedrigen Geburtsgewicht 2410 Gramm auf die Welt kam, zu schwach ist um an der Brust zu trinken, Pumpe ich meine Muttermilch ab. Alle 2 Stunden 200 ml, für mich ist das immerhin kein Problem, weil ich viel Milch habe. Alle 2 Stunden trinkt meine Maus da 50-60 ml aus der Flasche, sie braucht auch dafür recht lange. So langsam baue ich mir auch einen Vorrat auf und friere die Mumi ein. Doch trotz allem nimmt sie nicht zu. Die Windeln sind immer richtig nass, und auch Stuhlgang hat sie sehr häufig, ca 5-8 mal. Könnte ich denn meine Mumi mit Frauenmilchsupplement anreichern? Um ihr mehr Energie ( die ihr immer noch fehlt) und Kalorien zuzuführen, und das Gewicht endlich zu steigern? An der Milch liegst ja nicht, und aufhören abzupumpen möchte ich nicht wirklich. Eigentlich wollte ich, wenn das Gewicht endlich passt zurück zur Brust gehen. Oder wäre eine Frühchennahrung doch besser? Ach Menno, da hat man Milch ohne Ende und das kleine nimmt nicht zu. Und was könnte ich für die Zukunft tun, um die Milchmenge zu steigern? Würde es etwas bringen, wenn meine Maus an der Brust nuckelt? so richtig trinken tut sie ja nicht, mal 10 -20 ml in 40 min um die Menge zu steigern.

von Mma kerstin am 11.05.2015, 15:04



Antwort auf: Muttermilch anreichern

Liebe Mma kerstin, wenn dein Kind aus der Flasche trinken kann, hätte es auch genug Kraft für die Brust. Allerdings muss dein Kind das korrekte Trinken erst lernen und dazu brauchst Du kompetente Hilfe vor Ort. Deine Muttermilch hat alles, was dein Kind braucht und es wundert mich auch, dass dein Kind nicht zunimmt, wenn es nasse Windeln und ausreichend oft Stuhlgang hat. Was sagt denn der Arzt? Bekomm dein Kind im Moment ausschließlich die Flasche? Ist es daheim oder in der Klinik? Päppeln ist jetzt schon sehr wichtig, und was ihr gut tun wird ist, wenn du ihr zusätzlich auch Muttermilchsahne gibst. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deiner Maus geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen, und womöglich bessert sich dann auch ihr Appetit!! Obendrein regst du ja dadurch auch die Milchbildung weiter an. Außerdem empfehle ich dir, in den Momenten, wo die Maus direkt an der Brust saugt, die Brustkompression anzuwenden, damit sie schneller mehr Milch aus der Brust bekommt. Auch das wird ihr helfen! Unten erkläre ich dir, wie das geht. Und am Schluss würde ich dir empfehlen mal zu schauen, ob es eine Stillgruppe in deiner Nähe gibt, denn dort bekommst du Ermutigung und viele gute Tipps! LLLiebe Grüße Biggi Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)

von Biggi Welter am 11.05.2015



Antwort auf: Muttermilch anreichern

Hallo Biggi, Also Zuhause sind wir schon. In der Klinik hat sie knapp 200 Gramm abgenommen, trotz ständigen anlegens.Entlassen wurden wir mit 2260 Gramm. Die Muttermilchsahne verwende ich seit 2 Tagen, 2x am Tag. Wenn ich sie Stille, trinkt sie in 45 min 10-30 ml und schläft ein, sie lässt sich aber auch nicht mehr irgendwie animieren, zum weitertrinken. Egal was ich mache, Wechselstillen, wickeln, ausziehen nichts funktioniert.Sie schreit aber auch nicht wenn sie Hunger hat. Sie schläft einfach. meine Hebamme meinte ich soll abpumpen, und aus der Flasche füttern, und sie alle 2 Stunden wecken. sie trinkt dann mit Müh und Not ihre 50-60ml aus einer Avent Flasche Sauger 1, aber auch das dauert da 35 min und länger, und schläft immer wieder ein. Auch die brustkompressionsmassage habe ich schon ausprobiert,Vorschlag von ihrer Kollegin, aber sie nuckelt nur rum, ein paar Schlücke und das wars wieder. Meine Hebamme hat sich schon Zeit genommen und das trinkverhslten an der Brust sich angesehen, und es gab nichts zu beanstanden, sie nahm die Brustwarze und einen Teil des Hofes in den Mund, trank ein paar Mal und das wars. lippenbändchen alles ok. Da bekam sie noch keine Flasche, also das Problem bestand von Anfang an. Und trotz Fütterung durch Mumi aus der Flasche, kaum Gewichtszunahme. Vielleicht ist die Milch nicht kalorienreich? Meinen Sohn habe ich 1 Jahr ohne Probleme gestillt.

von Mma kerstin am 11.05.2015, 16:41



Antwort auf: Muttermilch anreichern

Liebe Mma kerstin, deine Milch ist kalorienreich genug, das muss dich nicht sorgen. Allerdings kann es sein, dass dein Baby wirklich zu wenig trinkt oder ein Saugprobem hat. Leider kann ich aus der Ferne nicht mehr dazu sagen, bitte wende dich unbedingt an eine erfahrene Kollegin in der Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Was sagt denn der Arzt dazu? LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 11.05.2015