Muttermilch als Ursache für anhaltende Verdauungsprobleme???

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Muttermilch als Ursache für anhaltende Verdauungsprobleme???

Hallo Biggi und Kristina, unsere Tochter (unser drittes Kind) wird nächste Woche 7 Monate alt. Sie hat noch immer Schwierigkeiten mit Blähungen. Ein falsche Anlegetechnik kann ich ausschließen. Sie wird viel getragen. Bauchmassagen bringen wenig. Fußreflexzonen auch kaum etwas. Fliegergriff hilft am besten, dann gehen die Püpse ab und sie beruhigt sich, bis die nächsten sie wieder quälen. (Meine Unterarme sehen schon fast aus wie die von Meister Propper...) Beikost nimmt sie mal besser mal schlechter. Sobald sie Brei gegessen hat, hat sie erst recht Schwierigkeiten mit Bauchweh. Sie ist eines dieser Stillbabys, dass nur etwa alle 5 - 7 Tage eine volle Windel hat. Wenn sie gut Brei gegessen hat, auch alle 1-2 Tage. Da sie sich aber immer wieder ganz offensichtlich mit Bauschmerzen quält, war ich nun beim Osteopathen. Der hat nun auch offensichtlich recht starke Kopfspannungen festgestellt, die durchaus die Ursache für ihre Beschwerden sein können und wird diese behandeln. Allerdings war ich etwas irritiert, als er mich schon fast vorwurfsvoll fragte, ob ich noch immer stillen würde und mir dann sagte, dass die Verdauungsprobleme dann mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Muttermilch kämen, weil diese im 'hohen Alter' meiner Tochter nun nicht mehr gut für das Kind sei??? Habt ihr schon einmal von so etwas gehört??? Danke für eine kurze Einschätzung. Grüße Tine

von Krabbeltierbändigerin am 23.06.2014, 08:14



Antwort auf: Muttermilch als Ursache für anhaltende Verdauungsprobleme???

Liebe Tine, ich fürchte, dass hier mal wieder jemand seine private Meinung zur „wissenschaftlich gesicherten Tatsache" erhoben hat. Wenn der Arzt sagt, dass nicht länger als ein halbes Jahr gestillt werden soll, dann steht er mit dieser Aussage im klaren Widerspruch zu den offiziellen Empfehlungen von WHO (Weltgesundheitsorganisation), AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) und anderen unabhängigen und um die Gesundheit und Entwicklung unserer Kinder besorgte Organisationen. Das heißt, es ist seine private Meinung, die nicht wissenschaftlich gestützt ist. Es wäre gut, wenn Du dich mit einer Stillberaterin vor Ort zusammensetzen könntest, die dich beim Stillen sehen kann. Möglicherweise ist deine Anlegetechnik oder die Saugtechnik deines Baby nicht (mehr)ganz korrekt, so dass dein Kind viel Luft beim Trinken an der Brust schluckt. Das ist eine Möglichkeit, die ich nun aber nicht über den Bildschirm beurteilen kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstlgelegene LLL Stillberaterin heraus, mit der Du dich in Verbindung setzen kannst. Falls Du Fencheltee oder Milchbildungstee trinkst, dann lass diese Tees weg. Viele Babys reagieren auf diese Tees mit Bauchproblemen. Eine andere Ursache könnte eine Unverträglichkeitsreaktion deines Kindes auf etwas was Du isst sein. Es kommt zwar sehr viel seltener vor als allgemein angenommen, aber gelegentlich gibt es ein Kind, das mit vielen Koliken reagiert, weil es etwas nicht verträgt, was die Mutter zu sich nimmt. Relativ häufig sind bei diesen Kinder Kuhmilch und Kuhmilchprodukte die Auslöser. Das Herausfinden, was eventuell die Unverträglichkeitsreaktion beim Baby hervorruft ist ein Detektivspiel. Wie bereits schon erwähnt steht Kuhmilch ganz oben auf der „Hitliste“. Du kannst einmal den Versuch wagen und dich für einige Zeit konsequent kuhmilchfrei ernähren und beobachten, wie dein Kind reagiert. Ehe Du jetzt jedoch alle Milchprodukte (und es gibt wahnsinnig viele Lebensmittel, in denen Milch enthalten ist), solltest Du dich informieren, wie Du trotz fehlender Milchprodukte genügend Kalzium usw. zu dir nimmst. Bis eine Besserung feststellbar ist, vergeht in der Regel meist mindestens eine Woche. Manche Babys leiden in den ersten Monaten unter Koliken, ohne dass sich eine Ursache finden lässt und ganz gleich was die Mutter isst und trinkt. Hier bleibt nichts anderes übrig als diese anstrengende Zeit durchzustehen, bis das Baby älter und reifer geworden und aus dem Kolikalter herausgewachsen ist. Bis dahin, brauchen die Eltern gute Nerven, viel Geduld und das Baby viel Körperkontakt (den ja jedes Baby bekommen sollte) und Trost. Lass dich nicht verunsichern! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 23.06.2014



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