Frage: Mutter Entzündung weiter stillen?

Hallo, Mein Kleiner (7 Monate) leidet seit längeren an einer Bindehautentzündung. Weil die zunächst verschriebenen Augentropfen nur halfen solange ich getropft habe, wurde ein Abstrich gemacht und dann ein entsprechend anderes Medikament verschrieben. Morgen behandle ich das Auge den 10. Tag und es ist immer noch nicht ganz weg. Ich selbst muss mich derzeit einer Zahnwurzelbehandlung unterziehen. Die Entzündung ist auch noch nicht unter Kontrolle. Nun meine Frage: Kann es sein, dass meine Entzündung die Heilung bei meinem Kleinen auch behindert? Sollte ich abstillen? Ich Stille zur Zeit Früh Morgens und Vormittag. Vielen Dank und viele Grüße

von AnuschkaA am 15.06.2016, 23:03



Antwort auf: Mutter Entzündung weiter stillen?

Liebe AnuschkaA, keine Sorge, deine Entzündung schadet deinem Baby nicht, im Gegenteil, durch das Stillen bekommt dein Kind Antikörper! Es gibt auch nur sehr wenige Erkrankungen der Mutter, die ein Abstillen oder eine Stillpause erforderlich machen und eine Erkältung, Halsschmerzen (auch Angina), ein grippaler Infekt, Zahnwurzelentzündungen oder eine Bronchitis gehören ganz sicher nicht dazu. Im Gegenteil: bei fast allen Krankheiten war das Kind den Erregern schon ausgesetzt ehe die Mutter überhaupt bemerkt, dass sie krank ist/wird. Wird dann abgestillt ist erstens die Ansteckung ohnehin meist schon erfolgt, die Ansteckung ist auch nur bei ganz wenigen Krankheiten durch die Muttermilch möglich, so dass Abstillen keinen Sinn in dieser Hinsicht hat und außerdem werden durch das Abstillen dem Kind die Antikörper, die es über die Muttermilch bekommt, und die es vor einer Ansteckung schützen oder den Verlauf der Krankheit abmildern, vorenthalten. Ich habe hier noch einen interessanten Artikel, der dich sicherlich beruhigen wird! Erkrankungen der Mutter Erkältung, Grippe und leichte Infektionen Hat die Mutter eine Erkältung, eine Grippe oder eine leichte Infektion, ist es für ihr Baby das Beste, weiterhin gestillt zu werden. Steckt sich die Mutter mit einer Krankheit an, zum Beispiel einer Erkältung oder einer Grippe, beginnt ihr Körper sehr schnell mit der Bildung von speziellen Antikörpern, die ihr gestilltes Baby schützen. Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Mutter anfängt, sich krank zu fühlen, ist ihr Baby ihrer Erkrankung bereits ausgesetzt gewesen. Weiterstillen trägt dazu bei, dass das Baby die Krankheit der Mutter abwehren kann. Wird es dennoch krank, verläuft die Krankheit bei dem gestillten Baby fast immer leichter, weil es über die Muttermilch Antikörper erhält. Auch für die Mutter ist es vorteilhaft, weiter zu stillen. Viele Mütter finden es einfach, ihre Kraft dadurch aufrecht zu erhalten, dass sie das Baby mit sich ins Bett nehmen und es, sobald es hungrig ist, im Liegen stillen. Muss eine kranke Mutter ihr Baby allein versorgen, wird dies durch das Stillen einfacher. Sie muss nicht aus dem Haus, um Säuglingsnahrung zu kaufen und sie muss nicht aufstehen, um Flaschen zuzubereiten. Hat die Mutter Hilfe für ihren Haushalt, so sollte sie ihr Baby im Bett stillen und ihren Helfer/in darum bitten, das Baby zu wickeln und zu beschäftigen, während sie sich ausruht. Bei einer Erkrankung zu stillen kann dazu beitragen, dass sich die Mutter in einer schwierigen Zeit etwas "normaler" fühlt. Durch das Stillen hat sie die Möglichkeit, etwas für das Wohlergehen ihres Baby zu tun, wenn sie auch sonst nicht viel für das Baby tun kann. Demgegenüber kann plötzliches Abstillen während einer Erkrankung die gesundheitlichen Probleme der Mutter vergrößern, weil sie sich unwohl fühlt und es zu einem Milchstau oder sogar zu einer Brustentzündung kommen kann. Zusätzlich zu den körperlichen Beschwerden kann ein plötzliches Abstillen für die Psyche der Mutter belastend sein. Auch für das Baby ist ein plötzliches Abstillen schwierig. Wird dem Baby seine Vertraute Quelle für Nahrung und Trost plötzlich entzogen, kann es sein, dass es nur schwer zu beruhigen ist und den Haushalt dadurch noch mehr durcheinander bringt. Außerdem erhöht sich das Risiko einer Erkrankung des Babys, wenn es abgestillt wird. Bei Fieber braucht die Mutter eventuell zusätzliche Flüssigkeit. Die Körperflüssigkeit der Mutter kann durch Fieber verringert werden. Dadurch entsteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie austrocknet und Verstopfung bekommt. Durch gründliche Hygiene kann die Ansteckungsgefahr für das Baby von der Mutter verringert werden. In den meisten Fällen werden Krankheiten durch Hautkontakt oder durch Absonderungen aus Nase und Mund übertragen, nicht jedoch durch das Stillen. Ist eine Mutter krank, kann eine gründliche Hygiene die Wahrscheinlichkeit verringern, dass das Baby sich ansteckt. So trägt zum Beispiel regelmäßiges Händewaschen dazu bei, der Übertragung durch Hautkontakt vorzubeugen. Das Einschränken des Kontaktes von Gesicht zu Gesicht, hilft der Mutter zu vermeiden, dass sie das Baby anatmet. In extremen Fallen, wenn. die Erkrankung der Mutter hochansteckend oder möglicherweise ernsthaft ist, trägt das Tragen einer Atemmaske dazu bei, einer Übertragung durch den Atem oder Kontakt mit Ausscheidungen aus Nase und Mund vorzubeugen. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 16.06.2016



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Ab wann handelt es sich um eine ernsthafte Entzündung der Brust?

Guten Abend, meine Tochter ist nun drei Monate alt und ich habe sie bisher problemlos stillen können. Es wird genügend Milch produziert und das Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage funktioniert zum Glück gut. Seit einigen Wochen vermehren sich allerdings rot-blaue Flecken an beiden Brüsten die zunehmend schmerzhafter werden. Sie fühlen s...


Tipps für Abstillen mit Entzündung und Milchstau

Hallo, Ich bin in eine sehr schwere Situation gekommen. Mein Baby ist 5 Monate alt und hat ein verkürztes ZungenBändchen. Es ist zwei Mal wieder nach Prozedur zusammengewachsen. Ich habe sie seit Geburt nur exklusiv gestillt. Seit Januar dieses Jahr habe ich Milchstau und Entzündung meine Brust ist hart und vollerx Knoten auch unter der Achsel....


Entzündung in der Brust?

Hallo! Vielen Dank für Ihre Arbeit und ihre Mühe! Ich stille meinen 5 Monate alten Sohn voll und hatte nie Probleme. Alles klappte immer perfekt. Nun habe ich seit 2 Tagen eine sehr schmerzhafte Stelle unter der Haut in der Brust. Die Stelle fühlt sich an wie Gewebe, eher etwas länglich, nicht rund und ist nicht ganz klar abgegrenzt. So ähnlich...


Brustsoor oder aseptische Entzündung?

Liebe Biggi, liebe Kristina, jetzt hab ich nochmal eine Frage, diesmal nicht wegen meiner Tochter, sondern wegen mir. Ich habe seit Beginn der Stillzeit immer mal wieder kurzzeitig Probleme mit wunden und teilweise offenen Brustwarzen gehabt, meistens dann, wenn sich meine Tochter wegen ihres pathologischen Refluxes beim Trinken an der Brust ...


Brust Entzündung?

Hallo, da meine Hebamme im Urlaub ist würde ich mich über einen Rat freuen. Ich fühle mich seit 4 Tagen angeschlagen und das Stillen tut an der rechten Brust weh (nicht schlimm, aber unangenehm). Die Brust ist auch an der Seite druckempfindlich. Ich hab versucht die Seite auszustreichen und aus einer der Milchkanäle kommt nur mit ganz viel Druc...


Milchbläschen / Entzündung

Hallo Frau Welters, Ich stille meinen Sohn nun seit 14 Monaten. An einer Brust habe ich öfter Milchbläschen auf der Brustwarze. Dahinter staut sich manchmal die Milch sodass harte Stellen in der Brust entstehen. Diese gehen wirklich nur dann weg wenn ich mit einer (abgekochten) Nadel vorsichtig das Milchbläschen öffne und danach gleich stille. I...


Antwort Brustwarzen Entzündung

Vielen Dank für ihre Antwort auf meine Frage gestern. Habe heute morgen direkt ein Termin beim Arzt gemacht und war schon da. Ergebnis ist eine beginnende Brust Entzündung. Soll es vorerst mit Hausmitteln versuchen, habe aber für den Notfall Antibiotika aufgeschrieben bekommen, sofern sich die Rötung nicht zurück bilder. Haben sie Tipps für mich? V...


Entzündung

Hallo Liebe Biggi, meine Tochter ist 11 Monate alt und ich stillen sie nur noch während des Einschlafens. Dadurch dass ich weniger stille, hat sich eine leichte Entzündung rechts gebildet. Ich schaffe es mit Paraceamol in den Griff zu bekommen. Nun habe ich bemerkt, dass die Milch etwas grünlich ist. Darf ich so weiterstillen? Ich habe bish...


Milchstau oder Entzündung, muss ich noch zum Arzt?

Hallo liebe Biggi , Mein drittes Kind ist jetzt 6 Monate alt. Unsere Stillbeziehung verlief bis jetzt ohne jegliche Probleme . Vorgestern Nacht wurde ich wach und spürte plötzlich einen starken Schmerz in der linken Brust . Nach dem aufstehen fühlte ich mich krank, die Brust tat weh und ich hatte Temperatur. Innerhalb kürzester Zeit war ich ...


Zungenbändchen - Entzündung - wieder Stillen

Hallo, unsere Tochter ist 3 Wochen alt. Bereits in der Klinik gab es massive Stillprobleme - sie hat an der Brust immer rumgekaut, bis sie die Brustwarzen zerstört hat und nicht mehr richtig trinken konnte. Obwohl die Klinik als „stillfreundlich“ bezeichnet ist und mir mehrmals das angeblich richtige Anlegen gezeigt wurde, hat sich die Situation b...