Hallo,
ich habe eine 9 Wochen alte Tochter. Bis zu ihrer sechsten Woche habe ich sie voll gestillt. Dann habe ich angefangen, ihr abends eine Flasche mit Hollemilch 1 zu geben (ich habe das bei meinem Sohn schon gemacht und es hat super geklappt). Sie hat sie auch immer gut genommen und schläft seither von 20:00-07:00 durch.
Tagsüber hatte ich dann aber das Gefühl, dass sie von der Brust nicht genug bekommt. Ich dachte mir dann, dass vielleicht meine Milch zurück ging, da ich ja nun täglich eine Stillpause von 13 Stunden (18:00-07:00) in der Nacht hatte.
Da ich nur mit Stillhütchen stille (habe ziemlich flache Warzen und in den ersten Wochen haben sie geblutet) und es trotzdem schmerzte, beschloss ich, ihr tagsüber auch die Flasche zu geben.
Mein 'Plan' sah wie folgt aus: Ich wollte ihr am Morgen die erste Mahlzeit noch die Brust geben (07:00), dann um 10:00 die Flasche, um 13:00 wieder die Flasche, um 16:00 wieder die Flasche und dann um 19:00 wieder die Brust. Bei Bedarf für die Nacht noch eine Flasche.
Nun ist es so, dass sie plötzlich die Flasche verweigert. Ich habe das Gefühl, seit sie die Brust nur noch 2x Tag bekommt, möchte sie die Flasche nicht mehr. Sie nimmt sie nur, wenn sie extrem hungrig ist - trinkt max 70ml und will dann nicht mehr. Sie hat aber offensichtlich noch Hunger, denn wenn ich sie auf den Arm nehme, dreht sie den Kopf sofort zu meiner Brust.
Habe ihr heute Mittag dann die Brust gegeben (sogar ohne Stillhütchen) und sie hat sie sofort genommen, seelig getrunken und ist dann irgendwann eingeschlafen ...
Nun weiss ich nicht, was ich machen soll. Ich will doch nur das Beste für mein Baby und es bricht mir das Herz zu sehen, wie glücklich sie an meiner Brust ist ... Soll ich sie einfach wieder mehr anlegen? Die Flasche bekommt sie tagsüber erst seit ein paar Tagen - könnte ich die Milchmenge da wieder steigern?
Ich weiss, ich sollte mich einmal entscheiden was ich will ... Ich möchte sie aber auf keinen Fall schon jetzt 100% abstillen ... Ich denke dann bleibt mir keine andere Lösung, als sie wieder zu stillen am Tag ...
Danke für die Hilfe!
Miriam und Noelia
von
miriamcebey
am 25.09.2014, 14:05
Antwort auf:
Milchmenge wieder ankurbeln - möglich?
Liebe miri-2014,
natürlich kannst Du die Milchmenge wieder steigern, wenn Du das möchtest.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen.
Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden
Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen).
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Höre in dich hinein, Du wirst spüren, welcher Weg der Richtige für Euch ist.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.09.2014