Frage: Milchbildung fördern

Hallo, Wie kann ich meine Milchproduktion fördern? Ich pumpe ausschliesslich ab, meine Kleine ist fast 4 Monate alt und es wird ihr zu wenig. Und was wirkt milchbildungshemmend? Gehört dazu Kälte und Erkältung? Danke, Anita

von ANNY88basel am 16.01.2017, 00:35



Antwort auf: Milchbildung fördern

Liebe Anita, die benötigte Milchmenge auf Dauer nur durch Pumpen aufrechtzuerhalten ist zwar nicht immer leicht und verlangt oft sehr viel Disziplin und vor allem regelmäßiges und ausreichendes Pumpen, aber es ist machbar! Dabei ist es in der Regel sinnvoller häufiger etwas kürzer abzupumpen statt selten und dann länger. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. • Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt „Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um Ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ihr Babys würde anfangs mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Ich hoffe, ich konnte erstmal weiterhelfen, ganz llliebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 16.01.2017



Antwort auf: Milchbildung fördern

Hallo, ich möchte dir gern schreiben, da Antworten der Stillberatung hier halt für Frauen sind, die an der Brust stillen und nicht für Frauen, die nur Abpumpen. Das Wichtigste zuerst: still nicht ab, nur weil die Milch nicht mehr Ich pumpe zurzeit für mein zweites Kind an (12 Wochen alt). Für mein erstes Kind habe ich 7 1/2 Monate abgepumpt ohne Pre zuzufüttern. Wie häufig pumpst du am Tag ab, wie häufig nachts, wie lange pumpst du und wieviel Milch bekommst du dabei zusammen? Es gibt für deine Situation mehr als eine Lösung und du musst dir gute überlegen, welchen Weg du gehen möchtest, d.h. wie wichtig es dir ist, dass dein Kind nur nur nur Mumi bekommt. Lösungen: 1. häufiger Pumpen: Du kannst tagsüber im 2-Stunden-Takt 15 Minuten lang abpumpen. Das erhöht die Milchmenge schnell. Du musst aber mehrere Tage lang durchhalten und das bedeutet Stress für die und deine Familie. Wenn du dich für diesen Weg entscheidest, dann würde ich empfehlen, die Milchmenge auf das, was dein Kind braucht + ca. 200 ml zu erhöhen. Den Puffer brauchst du, wenn du die Pumpabstände vergrößerst (falls du Tipps dazu möchtest, schreib mir gern). Hast du Hilfe zu Hause? Jemanden, der dein Kind in der Pumpzeit nimmt? Nachts pump bitte nur ab, falls dein Kind isst. Es ist möglich nachts eine 10 Stündige Pause zu haben und am nächsten Morgen länger zu pumpen. Ich pumpe morgens 45 min für einen guten halben Liter. Du musst dir gut überlegen, ob dieser Weg für dein Kind und deine Familie besser ist, als ein Fläschen Pre am Tag. Das ist keine leichte Entscheidung. Es kommt natürlich auch darauf an, ob deine Milchmenge nach z.B. 3-5 Tagen überhaupt signifikant steigt. ...

von juliaNoEd am 16.01.2017, 15:10



Antwort auf: Milchbildung fördern

...Lösung 2: Mit 4 Monaten kann man mit Beikost anfangen, wenn man möchte. Bitte nicht früher anfangen. Wenn man eh jeden Tag Milch abpumpt, dann ist ein Muttermilch-Getreide-Brei eine tolle Alternative zur Pre-Flasche! Einfach Muttermilch erwärmen und Getreideflocken (ohne Zuckerzusatz, ohne Milchpulver) einrühren. Bitte sich als zweites Frühstück oder Abendbrei an. Dazu kann du auch schon eine Schluck Wasser anbieten zum Üben. Fang ruhig mit glutenfreiem Getreide an (Reis). Wenn der Brei deinem Kind schmeckt (mein Großer hat es geliebt), dann kannst du auch anderes Getreide ausprobieren, z.B. Hirse ist sehr eisenreich. Wenn du keine Muttermilch "verschwenden" willst, dann kannst du auch mit einer Hälfte Muttermilch und einer Hälft Wasser starten. Du kannst natürlich auch einen Gemüse- oder Obstbrei einführen, aber der Muttermilchbrei schmeckt halt gut und die Kinder lernen toll vom Löffel zu essen. Es ist eine gute Möglichkeit, um dich etwas zu entlassten und eben den Pumpstress nicht noch zu erhöhen. ...Lösung 3: Du gibst eine Flasche Pre am Tag. Sieh es einfach als frühe Beikosteinführung. Bitte still nicht ab, es ist toll, wenn dein Kind zum Mittagsbrei etc. noch Muttermilch bekommt. Das senkt die Wahrscheinlichkeit von Nahrungsmittelunverträglichkeiten ungemein. Irgentwann isst dein Kind ja auch soviel Beikost, dass die Milch wieder reicht oder zu viel wird :) Wenn dein Kind sehr gut gedeiht, vielleicht 1 Liter am Tag trinkt und noch 50ml am Tag zum Glück fehlen, dann kannst du einfach eim bisschen Wasser geben, bis es 4 Monate ist. Aber wirklich nur, wenn es gut zunimmt und sowieso viel trinkt!!!

von juliaNoEd am 16.01.2017, 15:31



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