Hallo
Seit ich zuhause bin trinkt meine 3 Wochen alte Tochter nicht mehr richtig. Im Krankenhaus hat sie sehr gut von meiner Brust getrunken so das ich meist nur noch 10 - 25 ml zufüttern musste. Aber seit ich zuhause bin trinkt sie recht schlecht. Zur erklärung: sie ist ein sehr ruhiges kind und schreit nur wenn sie hunger hat oder die windel voll. Wenn sie wach ist oder auf meinen Arm schläft und ich merke das sie hunger hat und ich lege sie an trinkt sie normal.Aber wenn sie nach Hunger schreit (meist wenn sie durch den Hunger wach wird)und ich sie aus ihrem Bett hol und versuche sie anzulegen, nimmt sie die Brust nicht richtig in mund sondern zutscht nur kurz an der Brustwarze (ohne zu saugen) und wackelt mit dem kopf hin und her. Ich versuche ihr auch immer die Brust so gut wie möglich in mund zu geben aber sie behält sie nicht im Mund. Sie schreit dann immer stärker undwird immer wilder so das ich fast keine chance mehr hab ihr meine Brust an ihren Mund zu führen.
In solchen Momenten muss ich dann immer Pre-Nahrung geben, was aber mittlerweile zu verstopfung geführt hat.
Wie kann ich sie wieder voll stillen ?!
von
vanymami13
am 02.05.2016, 13:58
Antwort auf:
Meine 3 Wochen alte Tochter trinkt nicht immer was kann ich tun ?
Liebe vanymami13,
ich glaube, dass dein Baby saugverwirrt ist und nicht mehr korrekt und effektiv trinken KANN und es nicht nur an der Milchmenge hapert..
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 02.05.2016