Mein Sohn, 7,5 Monate, verweigert tagsüber die Brust

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Mein Sohn, 7,5 Monate, verweigert tagsüber die Brust

Hallo, mein Sohn ist jetzt ca. 7,5 Monate alt und bekommt seit etwa 6 Wochen Mittagsbrei, den er auch freudig verdrückt und seit etwa 2 Wochen Abendbrei. Auch dieser wird komplett gegessen. Davor hat das stillen immer super geklappt, ich konnte ihn eigentlich immer anlegen, er hat getrunken. Eigentlich wollte ich ihn morgens, nachmittags und nachts weiterhin stillen, er ist davon aber nicht begeistert, er lässt sich schnell ablenken und ist sehr unruhig an der Brust. Richtig angefangen hat das mit der Einführung des Abendbreis. Nachts meldet er sich 1-2 Mal und wird angelegt. Er trinkt dann mal mehr und mal weniger. Seit 2 Wochen ist es morgens schwer bis unmöglich ihn zu stillen, er schreit, drückt sich weg und zeigt deutlich, dass er nicht möchte. Selten nimmt er dann doch die Brust, aber fast nur, wenn ich sie ihm in den Mund halte und dann sind es auch nur einpaar Schlucke. Als würde er seinen Durst stillen, nicht, als würde er sich satt trinken. Mir sind aber 7-8 Stunden zuviel zwischen den Mahlzeiten (4-5Uhr nachts stillen, Mittagsbrei gegen 12Uhr). Mittags gibts Brei. Danach geb ich eine Trinklernflasche mit Wasser, auf der wird aber eher rumgekaut, als getrunken. Die Brust nimmt er nicht. Nachmittags gibts eigentlich Brust, das klappt aber auch nur noch selten. Abends gibts Milch-Getreide-Brei. Ich versuch ihm davor nochmal die Brust anzubieten, selten trinkt er. Danach gibts wieder die Trinklernflasche, aber wieder wird nur damit rumgespielt. Das wäre ja alles nicht so schlimm mit dem stillen tagsüber, wenn er wenigstens aus der Flasche trinken würde und ich wüsste er bekommt genug Flüssigkeit. Wenns hoch kommt, schafft er tagsüber 50ml. Zusätzlich möchte ich nicht, dass die Milchbildung komplett aufhört, denn beim nächsten Wachstumsschub möchte er nachts bestimmt wieder alle 2 Stunden an die Brust. Allgemein macht er aber einen sehr guten Eindruck, nimmt gut zu, verträgt die Beikost sehr gut, ist aber ab und zu ein bisschen quengelig. Wie kann ich ihn zum trinken bringen? Und woran erkenne ich, dass er genug Flüssigkeit bekommt? Danke schonmal im Voraus für die Antwort. Lieben Gruß, Jennifer B.

von Jennifer B. am 22.03.2017, 18:22



Antwort auf: Mein Sohn, 7,5 Monate, verweigert tagsüber die Brust

Liebe Jennifer B., dein Baby ist noch zu jung für alleinige Beikost, Milch sollte noch die Hauptnahrungsquelle sein. Du kannst versuchen das Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie kann ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, sollte es aber nicht drängen. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Auch solltest Du vorsichtshalber einmal nachsehen lassen, ob dein Baby evtl. Schmerzen beim Trinken hat. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 22.03.2017



Antwort auf: Mein Sohn, 7,5 Monate, verweigert tagsüber die Brust

Dankeschön, für die schnelle Antwort. Ich hätte vielleicht noch dazu schreiben sollen, dass er anfängt zu schreien und sich von der Brust wegdrückt und wenn ich ihn nicht aus der Position nehme, steigert er sich richtig ins schreien rein. Nachts ist es weniger problematisch. Da geht er fast problemlos an die Brust. Aber sobald mein Mann sich neben uns bewegt, dockt er ab und schaut in die Richtung, obwohl es dunkel ist. Manchmal versucht er sich sogar in meinem Arm zu drehen, damit er aus dieser Position raus kommt. Es ist alles spannender um ihn rum. Sobald er ein Geräusch hört, lässt er die Brust los und schaut in die Richtung. Dann bekomm ich ihn auch nicht mehr ran. Das Gleiche würde auch im Gehen passieren, er würde nur umherschauen wollen. Zusätzlich sehe ich es auch als schwierig an, ein 8,5kg schweres Baby entspannt im Arm zum trinken zu halten. Und ihn anzulegen, wenn er schläfrig ist, ist auch schwer, da er, sobald er müde wird, anfängt zu quengeln und dann im Kinderwagen rausgestellt wird, wo er einschläft. Drinnen im Kinderbettchen gehts nicht. Im abgedunkelten Raum hab ichs auch schon versucht, ohne nennenswerten Erfolg. Schmerzen glaub ich nicht, dass er sie hat, da er normal isst und auf Sachen rum kaut. Es kann natürlich sein, dass seit längerem neue Zähne drücken, aber die müssten dann ja langsam mal kommen. Ich weiß nicht so recht weiter. Ich habe mal versucht mit einem Becher Wasser zu geben, er fing dann kurze Zeit später an, im Wasser an seinem Mund zu prusten und hat einfach nicht mehr den Mund aufgemacht. Dankeschön für die Antwort, aber so richtig bringt sie mich nicht weiter. Lieben Gruß, Jennifer B.

von Jennifer B. am 22.03.2017, 19:31



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