Hallo,
neuerdings habe ich in der rechten Brust starke Krämpfe nach dem Stillen.
Meine Tochter ist jetzt 3 Monate alt. Bis zu der siebten Woche habe ich Stillhüttchen benutzt, danach nicht mehr. Seit der neunten Woche bekommt Sie zum Einschlafen manchmal einen Schnuller. Sie hat immer schon sehr hastig und unruhig getrunken. Deshalb stille ich sie immer im Bett und möglichst in Ruhe. Weil ich sehr viel Milch habe, gebe ich ihr nur eine Brust pro Mahlzeit. Sie saugt sehr stark und schnell und kann in sehr kurzer Zeit die Brust komplett leeren.
Seit zwei Wochen ist es so, dass - wenn sie besonders unruhig getrunken hat - ich nach dem Stillen in der rechten Brust sehr starke und schmerzhafte Krämpfe habe. Die halten bis zu 3 Stunden an. Es kommt nur bei der rechten Brust vor. Die linke Brust war schon von Anfang an voller, so dass sie sich manchmal verschluckt hat. Morgens kam bei dieser Brust soeviel Milch, dass es Ihr aus der Nase wieder heraus lief während sie getrunken hat! Ich war total erstaunt aber sie kam damit klar.
Meine Frage: Könnt Ihr mir einen Hinweis geben, woher wohl die Krämpfe in der rechten Brust kommen und was ich dagegen tun kann? Vielen Dank!
von
cat berlin
am 03.07.2017, 09:10
Antwort auf:
Mein Baby saugt zu stark. Wie kann man Brustkrämpfe vermeiden bzw. lindern?
Liebe cat berlin,
sollten die Schmerzen nicht bald deutlich weniger werden bzw. ganz aufhören, sollte nachgeschaut werden, ob nicht tatsächlich eine Soorinfektion vorliegt (obwohl diese einseitig eher unwahrscheinlich ist).
Wichtig ist auch, dass Du dich zum Stillen immer in eine bequeme Position begibst, um Verspannungen und daraus resultierende Schmerzen zu vermeiden.
Haben dein Kind oder Du in den letzten Wochen Antibiotika nehmen müssen oder hatte dein Kind einen Mund- oder Windelsoor (der jetzt womöglich schon lange vorbei ist)?
Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind:
• starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können,
• plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode,
• juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind,
• offene Brustwarzen,
• stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen,
• schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe,
• Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monolia).
Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind:
• Windelausschlag,
• cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys,
• wiederholtes Herausnehmen der Brust durch das Baby, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat),
• Blähungen und Quengeln,
• in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen.
Das Baby muss keine sichtbaren Symptome haben.
Du solltest unbedingt auch Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 03.07.2017