Frage: Mäste ich mein Stillbaby?

Hallo liebe Stillberatung, ich habe mich schon vor einiger Zeit an Euch gewandt. Damals ging es um meinen ersten Sohn, der nun fast 2,5 J alt ist. Er kam mit 3,8 Kilo zur Welt. Es klappte zunächst nicht gut mit dem Stillen. Er nahm viel ab und nur langsam wieder zu. Dann hat sich das Stillen nach 4-5 Wochen Kampf recht gut entwickelt und wir hatten 22 Monate lang eine sehr schöne Stillbeziehung. Als ich dann wieder schwanger wurde, taten mir die Brustwarzen so weh, dass ich ihn nachts nicht mehr stillen konnte. es tat mir so leid und wir haben 2-3 Nächte zusammengekuschelt geweint. dann war das thema durch und er hat nie mehr danach gefragt. er hat auch nie den schnuller akzeptiert. heute ist er sprachlich total weit, ein schlauer kerl, verschmust und lieb, seine zähne sind ganz gerade. ich finde es eigentlich peinlich, wenn man sein kind so in den himmel lobt und mache das auch nur hier in der anonymität, aber ich bin im nachhinein so froh, dass wir durchgehalten haben und will den anderen hier ein bisschen mut machen. ich bin so oft komisch angeschaut worden, weil ich so ein großes kind noch stille, ich dachte ausserdem, dass ich ihn nie wegbekomme von der brust. er hat auch lange nicht gut gegessen. alles vergangenheit!!! es hat sich das meiste von selbst erledigt und wir sind megahappy mit seiner entwicklung. ich glaube, dass vieles mit dem langen stillen zusammenhängt und er sich auch deshalb zu einem so selbstbewussten, sozialen und klugen kind entwickelt hat. wie auch immer.. jetzt zu meiner eigentlichen fragen. (ich hoffe, dass ich in 2 jahren auch darüber denke, dass ich mir zuviel sorgen gemacht habe und sich alles von selbst zum positiven entwickelt hat.) ich habe vor 6 wochen mein zweites kind, ein mädchen bekommen. sie war auch stolze 3,8 kilo. mit ihr ists das genaue gegenteil. sie hat kaum abgenommen nach der geburt. seither hat sie schon 2 Kg zugenommen. hebamme und kia meinen, ich solle nur noch alle 3-4 h stillen. sie will aber eher alle 1-2h, 3-4h schaffen wir selten. manchmal tagsüber, wenn wir unterwegs sind. das ist aber eher die ausnahme. wir stillen nach bedarf. nun meine fragen: 1. über 2kg in 5-6 wochen, ist das zuviel? laut der stillberaterin, die ich schon angerufen hatte, sind 350 g pro woche maximum. wir sind ja jetzt bei 400g ca,... sie trinkt aber den windeln nach zu urteilen, genauso viel aus der brust, wenn ich sie seltener anlege, dafür eben länger und mehr... ich kann es also gar nicht so recht beinflussen. warum isst sie denn so viel? 2. sie weint sehr viel. ich muss allerdings schon sagen, dass ich sie auch oft anlege, weil sie sich sonst gar nicht beruhigt. sie nimmt auch keinen schnuller und nuckelt bisschen an der brust bis sie sich beruhigt hat. mäste ich sie auf diese weise? ich war selber dick als kind und habe sehr gelitten darunter. allerdings bekam ich schnuller mit marmelade drauf und kakaofläschen en masse, etc.. ich weiss, dass stillen vor übergewicht schützt, ich habe trotzdem angst, dass sie auch so wird und leiden muss.. 3. ich habe gelesen, dass man als mutter die zusammensetzung der milch durch ernährung kaum beeinflussen kann, dass der anteil an gesaettigten und ungesaettigten fettsaeuren aber je nach ernährung variiert. kann es an meinem schokokonsum liegen, dass sie so explodiert? 4. könnte es sein, dass ich einen unentdeckten ss-diabetes hatte, (getestet wurde nur in woche 26 dann nicht mehr), der die kinder nach geburt überdurchschnittlich grossen appetit haben lässt? sie hatte ja auch ein hohes geburtsgewicht, obwohl ich normalerweise eher klein + schlank bin. mein mann ist groß und dünn. 5. sie weint sehr viel und lässt sich nicht ablegen. kinderwagen und bettchen sind sehr unbeliebt. ich trage sie also ständig oder habe sie in der tragehilfe. kia und hebamme meinen, sie hätte doll bauchweh. sie würde sich überfressen und noch dazu käme alte milch auf neue und das mache noch mehr bauchweh. ich weiss, dass ihr von dieser theorie nix haltet. aber sie spuckt auch so viel. kann es also nicht doch sein, dass sie zu viel und zu hastig trinkt, so dass sie sich voll fühlt? ich glaube, ich habe diesmal auch recht viel milch. 6. es gibt ein seltsames phänomen. jeden morgen ab 4h fängt sie an, komische geraeusche zu machen. sie piepst und aechzt und stoehnt und grunzt und drückt und presst und schnorchelt rum. hebamme sagt, es käme vom bauchweh und vom spucken. mumi würde dadurch hochfliessen und nebenhöhlen verstopfen. warum aber immer morgens? kia sagt, weil sie zuviel nachts trinkt und dabei auch noch liegt. kommt das, weil sie liegt? hochlagern hilft nicht. ebensowenig kümmelzäpfechen, kirchkern, leax, saab, baeuerchen, vibrucol, massage, windsalbe... alles vergebens. nur tragen, am besten im fliegergriff oder stillen hilft. manchmal drückt sie die brust aber auch wütend weg und schreit weiter. 7. können kinder vom spucken sodbrennen kriegen? 8. wirds echt nach drei monaten besser? :) vielen tausend dank schonmal und ein grosses lob. lgrantanplan

von Rantanplan am 11.08.2014, 13:19



Antwort auf: Mäste ich mein Stillbaby?

Liebe Rantanplan, zunächst würde ich Sie bitten, die Anzahl der Fragen, die auf einmal gestellt werden, entweder zu begrenzen oder die Fragen jeweils einzeln ins Forum zu stellen, so wäre es für mich sehr viel einfacher. Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Mit der Brust könne Sie Ihr Kind nicht zustöpseln. Kein Kind lässt sich an die Brust zwingen und wenn Ihr Kind nicht gestillt werden will, sondern ein anderes Bedürfnis hat, dann wird es dies unmissverständlich kundtun. Stillen ist eine aktive Sache von beiden Partnern und ohne dass das Kind mitmacht, geht es nicht. Ich bin sicher, dass manche Mutter gelegentlich versucht, das Kind mit der Brust zu beruhigen, einfach, weil es jetzt gerade praktisch und bequem wäre, aber das funktioniert in den allermeisten Fällen nicht solange das Kind nicht will, weil das Kind nicht gegen seinen Willen an die Brust gebracht werden kann. Die (weiche) Brust, kann nicht einfach in den Mund gesteckt werden wie zum Beispiel eine Flasche oder ein Schnuller (der ja sogar im Mund festgehalten werden kann). Stillen ist viel mehr als nur eine Form der Ernährung: es ist Trost, gibt Nähe, Geborgenheit und Zuwendung. Deshalb ist das Stillen in keiner Hinsicht mit dem Flaschegeben zu vergleichen. Dennoch bedeutet es keineswegs, dass eine stillende Frau nur mit der Brust Zuwendung gibt. Wenn Sie gerne naschen, dann dürfen Sie das in Hinblick auf das Stillen unbesorgt. Ihre Milch wird nicht schlechter durch den Genuss von Schokolade oder anderen Leckereien. Gelegentlich gibt es ein Baby, das auf zu hohen Schokoladengenuss durch die Mutter reagiert, aber das muss nicht sein. Meist ist es nur so, dass sich die Schokolade leider auf den Hüften der Frau absetzt ;-). So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Dazu kommt: Menschenbabys sind Traglinge, die den Kontakt zur Mutter brauchen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass sie alleine sind und auch nicht, dass sie alleine schlafen. Das widerspricht dem Bild vom süß in der Wiege schlummernden Baby, das fast alle Frauen (zumindest beim ersten Baby) haben. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Ihr Kind nicht pausenlos schlafen will und ständigen Körperkontakt sucht. Außerdem schlafen die meisten Babys sehr viel weniger als es von den Eltern angenommen wird. Babys sind soziale Wesen, die die Welt, in die sie hineingeboren wurden erkunden und kennenlernen wollen und das geht nicht im SchlafEs gibt auch noch weitere Gründe, warum Ihr Kind aufwacht, sobald Sie es hinlegen. Es wird einfach deshalb wach, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Das gemeinsame Schlafen hat eine ganze Reihe von Vorteilen und verhilft der Mutter zu mehr Schlaf. Möglicherweise wird Ihr Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Es ist gefährlich, das Wachstum des Babys dadurch einzuschränken, dass man das Baby auf Diät setzt. Ein kleines Kind braucht Nahrung, um alle Arten von Zellen zu bilden, Hirn und Nervenzellen ebenso wie Fettzellen. Genau wie beim Erwachsenen variiert der kindliche Nahrungsbedarf von einem Baby zum anderen. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Eine Kollegin von mir hat einen Artikel zu diesem Thema veröffentlicht, den ich hier anhänge. LLLiebe Grüße Biggi Woher kommt der Mythos vom „Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC plain„Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." plain„Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" plain„Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute Milch Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 – 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung „Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch „Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde – wie so oft – einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter

von Biggi Welter am 11.08.2014



Antwort auf: Mäste ich mein Stillbaby?

Hallo, wenn ich was dazu schreiben darf... Deine Hebamme und der Kinderarzt scheinen von der "alten Schule" zu sein. Die Hebamme würde ich wohl wechseln und beim Arzt würde ich mich bei Fragen auf das Gebiet beschränken bei dem er Spezialist ist... Zu den "angenehmen" Geräuschen in der früh, ich habe zwei Söhne und beide haben die ersten Monate nachts gegrunzt und gedrückt. Vor dem ersten hätte ich niemals gedacht, dass solche Geräusche aus einem Baby herauskommen können, eher von einem Opa der seine Geschäfte lautstark erledigt ;-) Hat sich bei beiden nach ca. drei vier Monaten gelegt und hat vermutlich mit der nächtlichen Verdauung zu tun. Jedes Luftlassen hat jedenfalls für kurze Entspannung gesorgt. Die Zeit spielt für dich :-) Alles Gute.

von Hudhud am 12.08.2014, 05:58



Antwort auf: Mäste ich mein Stillbaby?

Hallo Rantanplan, diese Frage hätte ziemlich genau von mir sein können, tatsächlich wollte ich ähnliches heute selbst posten, obwohl ich eigentlich genauso gut informiert bin wie Du, es aber schwer ist, positiv von seinem Handeln überzeugt zu sein, wenn es verwunderte Blicke gibt und man doch anderes liest. Außerdem fühle ich mich total angegriffen, wenn ihn jemand so groß (das ist er schon wirklich, dabei aber nicht moppelig). Hier mal unsere Daten: Leander ist heute 10 Wochen alt, wog bei der Geburt 4440g auf 55 cm, ist jetzt 64 cm groß und wiegt etwas über 7000g. Schwangerschaftsdiabetes hatte ich angeblich auch nicht. Bezüglich der Gewichtszunahme waren wir auch bei 350g/ Woche. Mein Kind weint auch sehr viel, bzw. "knautscht" häufig und will an die Brust. Sein Lieblingsplatz auf dieser Welt (Kinderwagen, Bettchen, Autoschale - alles nicht seins). Stillabstände, feste Zeiten oder sonstiges gibt es bei uns nicht und ich bezweifle, daß wir schon mal drei Stunden Pause gehabt haben. Er nimmt auch gar keinen Schnuller - ich bin sein Schnuller. Und ich stille ständig und überall, nur an der Brust beruhigt er sich. Wenn Dein Mädchen weint und saugen möchte (ob nun essen oder nuckeln), was sollst Du denn machen? Sie scheint es ja zu brauchen. Stillen ist mehr als essen, ich habe den Eindruck, Leander ist sehr liebesbedürftig und braucht das Stillen sehr dafür. Ich dachte auch, mein Kind müsste irgendwann mal "voll" sein...ist er aber nicht, zumindest nicht übervoll. Und Bauchweh ist für dieses Alter doch recht normal, das haben viele Kinder. Die Theorie von den verstopften Nebenhöhlen durch Muttermilch ist abenteuerlich und ausgeschlossen. Auch Leander hat manchmal Schnief in der Nase - hast Du schon mal einen Nasensauger verwendet? Vielleicht magst Du mich mal anschreiben, zum Austausch? Und: Hast Du schon mal von 24-Stunden-Babys gehört? Ich denke, eines zu haben...vielleicht kannst Du mal darüber lesen. Liebe Grüße, Stefanie

von Elisabeth3011 am 12.08.2014, 18:51



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Wann Flasche bei Stillbaby probieren?

Liebe Frau Welter, ich habe eine Frage zum den Themen Abpumpen und Flasche probieren bei vollgestilltem Kind. Ich stille meinen Sohn seit 4 Monaten voll und würde die Stillbeziehung als relativ stabil bezeichnen. Alles in allem klappt es gut und er nimmt super zu, nur phasenweise verschluckt er sich oft oder erbricht die Milch. Bisher hat er...


Stillbaby zu dick?

Hallöchen erstmal, ich bin mir unsicher.. meine Tochter ist am 07.10.2022 geboren mit einem Gewicht von 3530g und einer Größe von 51cm. Sie entwickelt sich prima und das stillen klappt (offensichtlich) gut. Sie hatte die ersten 3 Monate extrem mit der Verdauung zu kämpfen und war gefühlt nur an der Brust. Den Nuckel verweigert sie konsequent und...


Stillbaby verweigert Milch aus der flasche

Hallo, Ich habe folgendes Problem meine neun Monate alte Tochter wird aktuell nur noch beim zu bettgehen, nachts leider immer noch alle 2 stunden, sowie morgens gestillt. Tagsüber bekommt sie schon das Mittagsmenü, den Nachmittagsbrei und später den Abendbrei. Dies funktioniert auch sehr gut während dem Essen trinkt sie Wasser aus der Flasche. Wen...


Stillbaby und auf Dienstreise

Liebe Biggi Welter, Dank der vielen tollen Fragen, die hier gestellt werden habe ich schon viele hilfreiche Antworten und Tipps aus diesem Forum erhalten. Nun habe ich selbst eine Frage bzw. eine Sorge: ich fange diese Woche meinen neuen Job an und habe eine 10 Monate alte Tochter (die aufgrund einer Anfang des Jahres diagnostizierten und aktu...


Stillbaby 6 Monate Stuhlgang ohne Hütchen

Hallo, Nach knapp sechs Monaten mit Hütchen habe ich es geschafft, meinem Baby die stillhütchen abzutrainieren. Wie bei einigen anderen hier hat sich dadurch die Trinkzeit krass verkürzt, statt vorher ca 30 Minuten braucht mein Baby oft nur noch 5-10 Minuten um satt zu werden. Nun meine Frage: kann es sein, dass sich der Stuhlgang des Babys...


Nächte mit großem Stillbaby

Hallo! Mein Sohn ist 12 Monate alt und wird noch gestillt. Schnuller und Flasche wollte er nie, allerdings hab ich es auch nicht sehr darauf angelegt. Mittlerweile ist es bei uns so, dass mein Sohn fast nur noch nach Bedarf nuckelt (Mittags und abends zum Einschlafen, nachts und tagsüber zur Beruhigung usw). Hunger ist selten Beweggrund. Ein pa...


Wie viel Stuhl ist bei Stillbaby noch normal?

Hallo, mein 7 Wochen altes Baby wird von Anfang an voll gestillt und nimmt seeehr gut zu. Er hat auch dauerhaft Hunger und das Stillen klappt sehr gut. Allerdings hat er immer noch bei jeder Mahlzeit sehr flüssigen Stuhlgang - sprich mind. 14mal, so dass wir seinen wunden Po nicht in den Griff bekommen. Oft kommt dann noch während dem Wickeln grün...


Kann ein Stillbaby zu schnell zunehmen ?

Hallo und schönen Tag , Ich stille mein 5 Wochen altes Baby voll und meine Hebamme ist der Meinung , er würde pro Woche zu viel zunehmen. Sie sagt , ich soll weniger stillen und stattdessen abgekochtes Wasser anbieten wegen der Hitze , weil sie meint er hätte Durst und keinen Hunger. (davon halte ich gar nichts) Mein Baby meldet sich manch...


Bekommt mein Stillbaby zu wenig?

Hallo, Meine Tochter (knapp 3 Monate) kam mit 3.960g zur Welt,hat tüchtig abgenommen in den ersten Tagen (3.590g) und bekam dann Pre dazu. Ihr Geburtsgewicht hatte sie mit 14 Tagen. Unser Stillstart war schwierig (meinerseits später,zaghafter Milcheinschuss nach KS, ihrerseits Gelbsucht,Soor seit 11 Wochen,verkürztes Zungenband,das früh durchtrenn...


Stillbaby und Düfte

Hallo Biggi, bis zu welchem Alter sind Düfte wie z.b. Parfüm denn für gestillte Babys bzw. die Stillbeziehung problematisch? Mein zweiter Sohn ist bald 4 Monate alt. Hintergrund der Frage sind zwei konkrete Sachen: 1. ich habe leider mit einer Wochenbettdepression zu kämpfen und bin auch in Therapie. Schlafen fällt mir sehr schwer, ich muss ...