Hallo,
ich habe am Mittwoch einen Termin für ein Kopf-MRT aufgrund des Verdachts auf ein Prolaktinom (der Prolaktinspiegel ist so hoch, dass es abgeklärt gehört). Nun wollte ich vorhin schon einmal den Aufklärungsbogen ausfüllen, und las dort dass stillende Frauen kein MRT bekommen wegen des Kontrastmittels, das einen Gadoliniumkomplex enthält. Völlig perplex rief ich dort an (ich habe gedacht ich könne einfach abpumpen und die Milch so lange verwerfen, bis das Kontrastmittel wieder ausgeschieden wurde), jedoch sagte man mir dort dass das nicht ginge, stillende Mütter werden nicht untersucht und mit einem Prolaktinom könne man eh das Stillen vergessen.
Ich bin total sprachlos, damit habe ich nicht gerechnet. Mein Baby ist erst 4 Monate alt und ich würde gerne selber entscheiden, wann ich abstille. Dennoch würde ich gerne die Untersuchung wahrnehmen, zumal ich 8 Wochen auf den Termin warten musste. Haben Sie einen Rat für mich?
Vielen Dank,
Kelwyn
von
Kelwyn
am 18.05.2015, 10:56
Antwort auf:
MRT verweigert wegen Stillens
Liebe Kelwyn,
bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.
Frag doch ganz konkret nachund bitte darum, dass die Ärzte dort nachfragen. Trau dich - wir haben das Recht nachzufragen!!!
Vielleicht gibt es sogar eine Alternative und Du musst keine lange Pause machen, geschweige denn abstillen!
Auch dein Hausarzt könnte anrufen, wenn die Radiologen sich sperren.
LLLiebe Grüße, ich drücke dir ganz fest die Daumen und würde mich sehr freuen, wenn Du nach der Untersuchung schreibst, wie es geklappt hat und ob alles ok ist :-).
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.05.2015
Antwort auf:
MRT verweigert wegen Stillens
Hallo liebe Biggi,
der behandelnde Radiologe hat die Hypophyse ohne Kontrastmittel darstellen können (und dabei die Diagnose Mikroprolaktinom gestellt). Er selber hatte Informationen von Reprotox (dort können übrigens auch Stillende selber nachfragen). Das Zum MRT verwendete Kontrastmittel mit dem Wirkstoff Gadopentetsäure (Gadolinium) geht seinen Angaben zufolge nur zu 0,04% in die Muttermilch über und letztlich kommen nach oraler Aufnahme nur ca. 0,0004% in der kindlichen Blutbahn an. Das sei sehr sehr wenig. Er sagte dass er vorsichtshalber zu eine 12 Stündigen Stillpause rät, aber ein Schädel-MRT bei der Fragestellung eben auch relativ gut ohne Kontrastmittel funktioniere.
Ich wünsche ein sonniges Wochenende und sende liebe Grüße,
Kelwyn
PS: die Telefonnummer bei Embryotox hat sich geändert, soweit ich das auf deren Homepage gesehen habe! Nur als Info :-)
von
Kelwyn
am 22.05.2015, 15:26