Liebe Stillexpertinnen, ich brauche Ihren Rat. Meine Tochter ist 2 Jahre alt und ich stille sie noch. Bisher war es meistens eine schöne Sache, außer dass sie es mit Protestgeschrei quittiert, wenn ich sie nicht in der Öffentlichkeit stillen will. Momentan jedoch überlege ich tatsächlich, sie abzustillen, da es uns (meinen Mann und mich) gegenwärtig sehr belastet. Vor allem die Nächte sind sehr anstrengend. Wir schlafen im Familienbett, mein Kind schläft nicht ohne Brust ein. Ich weiß nicht genau warum (evtl. zahnt sie wieder mal aber man weiß es nicht genau), sie ist z. Z. weinerlicher als sonst und will sowohl tagsüber als auch nachts dauergestillt werden. Die Nuckelei nachts macht mich manchmal fast aggressiv. Irgendwie tut mir das auch leid, aber ich möchte auch mal schlafen! Tagsüber komme ich im Moment zu gar nichts, mein Haushalt und alle anderen Dinge bleiben liegen, weil sie NUR gestillt werden will. Ablenkungen funktionieren nur kurzzeitig. Mein Mann ist nachts auch gestört und bekommt zu wenig Schlaf. Alles in allem kann es so, wie es jetzt ist, nicht weitergehen. Sie haben mir einmal geraten, ich solle klar sein, wenn ich in bestimmten Situationen nicht stillen will. Leider wirkt das "Klar sein" nicht so, wie ich möchte. Es mündet zuverlässig in Zornausbrüchen und Geschrei, welches sich konstant steigert. Sie schreit sich dann richtig in Rage, weil sie ihre "Mimi" nicht bekommt. Krabbelgruppe, Treffen mit Bekannten, Kirchgang, alles muss dann von mir abrupt abgebrochen werden, wir verlassen die Veranstaltung vorzeitig, weil Madame einfällt, sie muss JETZT SOFORT gestillt werden und wenn sie das nicht bekommt, erfahren alle davon. Für mich ist das nicht mehr besonders schön. Ich lechze derzeit nach einem halben kinderfreien Tag, weil ich dann endlich mal durchschnaufen kann bzw. eine gewisse Grundordnung in meinen Haushalt bekomme. Wenn ich nicht da bin und sie z. B. bei ihrer Oma ist, ist alles überhaupt kein Problem. Sie isst ordentlich (bei mir isst sie fast gar nix festes), sie schläft ohne irgend etwas ein, sie spielt selbständig. Sobald ich jedoch zur Tür reinkomme, geht es los: Mimi, Mimi, Mimi, wie eine Verdurstende! Ich hatte immer vor, bedürfnisorientiert zu erziehen. Momentan sehe ich jedoch, dass die Kinder von anderen Müttern tatsächlich pünktlich ins Bett gehen, feste Nahrung zu sich nehmen und mit anderen Kindern spielen. Ohne dass diese Kinder in irgendeiner Art und Weise unselbstbewusst wirken oder verschüchtert. Mein Kind ist überdurchschnittlich ängstlich, spielt eher wenig mit anderen Kindern (ihre Hauptsorge ist eher, dass die anderen Kinder ihr nicht IHR auserkorenes Lieblingsspielzeug wegnehmen), isst schlecht etc. Entwickelt ist sie allerdings super laut Kinderarzt und ihr Gesundheitszustand ist top. Ich hatte bisher eine insgesamt sehr schöne Stillbeziehung mit meiner Tochter. Ich möchte das auch nicht mit Gewalt kaputtmachen oder es jetzt auf eine Art und Weise beenden, die für sie traumatisch sein könnte. Am liebsten wäre mir, wenn sie sich einfach allmählich abgestillt hätte. Für die Holzhammermethode eignen sich weder mein Mann noch ich. So wie es momentan ist, leiden aber alle drunter. Was raten Sie mir?
von lieselotte1310 am 11.12.2014, 09:11