Liebes Beraterteam,
wie schön das es euch gibt. Nachdem ich schon viel "mitgelesen" habe muss ich nun einmal selbst eine Frage stellen.
Unsere Tochter ist 6 Monate alt und isst bereits mittags und abends Brei. Morgens, vormittags und nachts stille ich, ebenso noch nach den beiden Breimahlzeiten. Ich möchte auch gerne noch weiterhin stillen.
Nun wollen wir im September kirchlich heiraten und es wird ein großes Fest geben. Das möchten wir unserer Kleinen gerne ersparen (sie ist dann ja 9 Monate) und wollen sie mit dem Babysitter zuhause lassen.
Nun muss sie ja dann von Mittags bis nächsten Morgen ohne mich bzw. meine Brust auskommen.
Soll ich ihr jetzt schon ab und zu eine Flasche mit PRE Nahrung geben damit sie sich an die Flasche gewöhnt und dann den Tag/Nacht mit Brei und Flasche gefüttert wird?
Wie erkläre ich das aber meiner Brust, ich möchte ungern mit Brautkleid auf der Toilette sitzen und abpumpen :( oder ist dann eh nicht mehr soviel Milch da das sie spannen wird?
Plan B wäre, jetzt langsam abstillen oder die Mahlzeiten ab Mittag dann mit der Flasche zu füttern und nur noch morgens zu stillen. Eigentlich möchte ich das aber anders lösen und die Flasche nur für "Notfälle" geben und sonst weiter stillen. Habt ihr einen Rat für mich?
Vielen Dank im voraus und liebe Grüße,
JJ
von
Jensen
am 22.06.2015, 11:48
Antwort auf:
Kurze Stillpause mit Flasche überbrücken?
Liebe JJ,
warum meinst Du, deinem Kind diesen Tag ersparen zu müssen?
Eine Hochzeit gehört doch zu den Terminen, bei denen es um die Familie und vor allem auch um das Baby geht. Also sollte doch wohl jeder Verständnis haben, dass so ein Baby Bedürfnisse hat und zu diesen Bedürfnissen gehört auch, dass ein Baby gestillt wird. Eure Hochzeitsgäste werden deshalb hoffentlich verstehen, dass Du ab und zu mit deinem Baby „verschwindest", damit es gestillt werden kann.
Sicher wäre es möglich, dass Du deine Milch abpumpst und deinem Baby dann eine Flasche mit abgepumpter Milch gibst, aber es ist sehr, sehr umständlich.
Wenn dein Kind die Flasche nicht nimmt, kannst Du stattdessen auch auf eine alternative Fütterungstechnik ausweichen, z.B. den Becher.
Doch dann wirst Du während den Hochzeitsfeierlichkeiten eine Möglichkeit finden müssen um abzupumpen, denn deine Brust wird weiter Milch produzieren, die Du, wenn Du das Baby nicht stillst, abpumpen oder ausstreichen musst, um zu verhindern, dass die Brust zu voll wird und sich ein Milchstau oder gar eine Brustentzündung entwickelt. Ich denke, dass es sehr viel schwieriger und unangenehmer ist, während einer Hochzeit oder einer anderen Veranstaltung einen Platz und auch die Zeit zum Abpumpen zu finden, als ein Baby zu stillen.
Du musst also die Pumpe mitnehmen oder von Hand ausstreichen. Mir persönlich wäre das zu umständlich. Du musst dir einen ruhigen Raum suchen (oder auf die Toilette gehen), um deine Brust zu entleeren, die dabei gewonnene Milch kannst Du wahrscheinlich weggießen, da Du möglicherweise keine Aufbewahrungsmöglichkeit hast. Da ist es einfacher, das Kind zu stillen und sich so anzuziehen, dass diskretes Stillen möglich ist bzw. sich mit dem Kind in eine ruhige Ecke oder einen anderen Raum zurückzuziehen.
Wenn Du in den nächsten Tagen übst (vielleicht vor dem Spiegel) wie Du diskret stillen kannst und dich entsprechend geschickt anziehst, muss niemand (außer einer Mutter, die selbst Stillerfahrung hat) bemerken, dass Du dein Baby stillst. Zum Stillen musst Du dich ja schließlich nicht ausziehen oder dich übermäßig entblößen, es geht auch absolut unauffällig. Mit etwas Geschick kannst Du stillen und dich weiter unterhalten und die meisten Leute werden sich lobend über dein so friedliches Baby äußern.
Du hast ja bis September noch Zeit, das diskrete Stillen zu üben und kannst dir sicher auch ein paar Möglichkeiten überlegen, wie Du auch bei deiner Hochzeitsfeier für dein Kind da sein wirst. Es sollte jeder verstehen, dass eine Braut mit einem kleinen Baby nun einmal nicht mehr so ungebunden ist, wie es vor dem Baby der Fall war.
Für die Zeit der eigentlichen Trauungszeremonie wird wohl eine kleine Menge abgepumpter Milch genügen, denn die Zeremonie wird ja wohl nicht länger als eine Stunde dauern und Du kannst deinem Baby unmittelbar davor die Brust nochmals anbieten und für den „Notfall" kann eine dem Kind vertraute Person, ihm Milch mit dem Becher anbieten und es herumtragen.
Aus meiner Erfahrung mit verschiedenen Bräuten weiß ich, dass es für die meisten wirklich kein Problem war auch auf ihrer Hochzeit (z.T. sogar in der Kirche) zu stillen.
Natürlich kannst Du auch abstillen, aber nötig ist das ganz sicher nicht :-).
Ich wünsche dir ein wundervolles Hochzeitsfest und eine glückliche Ehe.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.06.2015