Liebe Stillberaterinnen, Erstmal vielen Dank für dieses tolle Forum! Es hat mir schon oft sehr geholfen, ohne dass ich selbst bisher eine Frage stellen musste. Nun ist es aber doch soweit. Mein Sohn ist jetzt fast 10 Monate alt und ich mache mir etwas Sorgen um seine Ernährung. Hier unsere Situation: Da er nach 6 Monaten voll stillen jeden Brei abgelehnt hat, haben wir Beikost mit Baby Led Weaning eingeführt und er hat ein bis drei Mal am Tag etwas Fingerfood gegessen. Daneben haben wir weiter gestillt. Irgendwann haben wir festgestellt, dass er Brei nun doch mag und ich habe mich sehr gefreut, dass es besonders unterwegs nun einfacher mit der Nahrungszufuhr ist (BLW ist unterwegs doch eine ganz schöne Sauerei, wenn man nicht nur Trockenfutter geben will). So habe ich ihm dann mehrmals am Tag Brei (manchmal in Kombination mit Fingefood) und anschließend die Brust angeboten. Da er nun schon acht Monate alt war, vieles bereits als Fingerfood gegessen hatte und auch nicht allergiegefährdet ist, sind wir bei der Umstellung auf Brei ziemlich pragmatisch vorgegangen ohne die Mahlzeiten einzeln einzuführen oder zu "ersetzen". Er hat einfach zu jeder Mahlzeit etwas angeboten bekommen. Besonders viel hat er meist nicht gegessen, weder vom Brei, noch vom Fingerfood. Was mich jedoch am meisten verwirrt hat, war, dass er danach auch nicht trinken wollte. Wenn ich ihm die Brust angeboten habe, hat er kurz genuckelt und wollte dann weiter spielen. Irgendwann habe ich aufgehört, die Brust anzubieten. Und er hat das Stillen auch nicht eingefordert (wozu er durchaus in der Lage ist). So ist es passiert, dass wir tagsüber gar nicht mehr stillen. Aber so richtig gar keine Mahlzeit "ersetzt" haben. Das isst/trinkt er im Moment: Vormittags: ein wenig Getreide-Obst-Brei, manchmal nur ein paar Löffel, manchmal eine halbe Portion Mittags: verschmäht er meist alles. Besonders die tollen selbstgekochten Breie mit dampfgegartem Bio-Gemüse haut er mir empört aus der Hand. Gemüse zum selbst essen akzeptiert er ausschließlich Zuchini, davon auch nicht viel. Gläschen isst er am liebsten die ungesündesten, immer nur Nudeln, aber auch nur halbe Portionen. Nachmittags: schafft er ein komplettes Obstgläschen bzw. entsprechende Menge selbstgegartes Obst Abends: akzeptiert er ausschließlich Fertig-Milchbrei mit Folgemilch, selbstgemachte Getreide-Breie spuckt er aus oder schlägt mir aus der Hand. Eine komplette Portion Folgemilch-Brei ist innerhalb von Minuten weggeputzt. Danach isst er mit uns am Tisch etwas Fingerfood (meist Brot und rohes Gemüse). Trinken tut er den ganzen Tag nur ein paar Milliliter Wasser, vielleicht so 40ml. Nachts schläft er neben mir und bedient sich selbst an der Brust. Er nuckelt viel und dockt oft in der Nacht an. Aber dadurch, dass ich den ganzen Tag nicht mehr stille, merke ich, wie die Milch zurückgeht. Abends fühlen sich meine Brüste "normal" an, morgens komplett "leer". Wie viel er wirklich trinkt, weiß ich nicht. Reicht das Stillen in der Nacht bei dem, was er isst, um seinen Nährstoffbedarf zu decken? Ich würde ihn gern gesund ernähren, aber er isst ja nur Obst, Getreide und Folgemilchbrei. Wenn er ab und zu tagsüber doch mal wieder stillen will, lege ich ihn an. Aber das kommt nur sehr selten vor und dann ist es auch eher aus Nähebenürfnis und er trinkt nicht viel. Einerseits genieße ich die neue Freiheit, den kleinen Mann auch mal unproblematisch auf Tagesausflüge mit den Großeltern geben zu können. Andererseits mache ich mir langsam wirklich Sorgen, ob er genügend Nährstoffe aufnimmt. Was ist Ihre professionelle Meinung dazu? Vielen herzlichen Dank schon im Voraus. Freundliche Grüße Claudia
von Ladia am 08.09.2017, 11:15