Hallo,
wie viel geringer ist denn die Wahrscheinlichkeit, in der Stillzeit schwanger zu werden, wenn man bereits einen recht regelmässigen Zyklus hat? Ich stille mein Kind (22 Monate) noch dreimal (abends und nachts). Ich hatte jetzt 4 Zyklen, jeweils LH-Anstieg an Tag 17 und 2. Zyklushälfte 12 Tage, vor der Schwangerschaft auch immer LH-Anstieg an Tag 17 und 2. Zyklushälfte aber 14 Tage. Was meinen Sie dazu? Im Kinderwunsch-Forum hört man ja immer, man solle abstillen. Mich frustriert, dass diese Zyklen jetzt alle umsonst sein sollen. Ich weiß, dass Reifungsstörung und daraus resultierende Gelbkörperschwäche/Einnistungsstörung die Gründe sein sollen. Ist das denn wahrscheinlich, wenn der Zyklus demjenigen vor der SS so ähnlich ist?
Ich habe noch ein anderes Problem: seit ich wieder einen Zyklus habe, ist das Stillen unangenehmer, vorher war das nie ein Problem. Jetzt brennen die Brustwarzen häufig oder es schmerzt richtig beim Stillen. Ich benutze jetzt schon ständig Multi-Mam. Kann das am geänderten Hormonhaushalt liegen? Oder am vollständigen Zahnstatus meines Kindes kombiniert damit, dass die Milchmenge weniger ist, es mehr zieht und stärker saugt? Vielleicht haben Sie eine Idee. Manchmal würde ich am liebsten weinen...
Vielen Dank!
von
Olivia Sophie
am 15.07.2016, 20:56
Antwort auf:
Kinderwunsch Stillzeit/ plötzlich Schmerzen beim Stillen
Liebe Olivia Sophie,
Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben „kann" und nicht „muss".
Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist.
Die Entscheidung, ob Du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, abstillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur Du alleine treffen. Es gibt in jedem Fall unzählige Mütter, die in der Stillzeit schwanger wurden, weiter gestillt haben und anschließend (ohne Schaden für Mutter, neues Baby und älteres Stillkind) auch noch nach der Geburt tandemgestillt haben.
Wenn die Brust dauert schmerzt und brennt, könnte auch ein Soor die Ursache sein, aber auch die Zähne oder der veränderte Speichel.
Sollten die Schmerzen also nicht bald deutlich weniger werden bzw. ganz aufhören, sollte nachgeschaut werden, ob nich eine Soorinfektion vorliegt.
Wichtig ist auch, dass Du dich zum Stillen immer in eine bequeme Position begibst, um Verspannungen und daraus resultierende Schmerzen zu vermeiden.
Haben dein Kind oder Du in den letzten Wochen Antibiotika nehmen müssen oder hatte dein Kind einen Mund- oder Windelsoor? Wenn ja, kann es sein, dass Du eine Soorinfektion hast.
Mögliche Symptome für eine Soorinfektion bei der Mutter sind:
• starke Schmerzen der Brustwarzen oder der Brust, die seit der Geburt auftreten, während der gesamten Stillmahlzeit anhalten und durch verbesserte Stillpositionen und Anlegetechniken nicht gelindert werden können,
• plötzlich einsetzenden Schmerzen der Brustwarzen und/oder Brust nach Ablauf der Neugeborenenperiode,
• juckende oder brennende Brustwarzen, die rosa oder rot, glänzend und fleckig aussehen und/oder mit einen Ausschlag aus kleinen Bläschen bedeckt sind,
• offene Brustwarzen,
• stechende Schmerzen in der Brust während oder nach dem Stillen,
• schmerzende Brustwarzen und/oder Brüste bei korrektem Gebrauch einer vollautomatischen elektrischen Milchpumpe,
• Infektionen der Scheide mit Hefepilzen (Monolia).
Mögliche Symptome für eine Soorinfektion beim Baby sind:
• Windelausschlag,
• cremige, weiße Ablagerungen auf der Innenseite des Munds, der Wangen oder der Zunge des Babys,
• wiederholtes Herausnehmen der Brust durch das Baby, ein klickendes Geräusch beim Stillen oder Brustverweigerung (weil es einen schmerzempfindlichen Mund hat),
• Blähungen und Quengeln,
• in seltenen Fällen kann Soor mit zu einer langsamen Gewichtszunahme beitragen.
Das Baby muss keine sichtbaren Symptome haben.
Du solltest unbedingt auch Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 15.07.2016
Antwort auf:
Kinderwunsch Stillzeit/ plötzlich Schmerzen beim Stillen
Liebe Biggi,
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich glaube, es könnte wirklich ein Soor sein, weißliche Beläge gibt es zwar nicht, auch nicht bei meinem Kind, aber rissige Brustwarzen, fraglich kleine Pickelchen und eine deutliche Rötung. Kann man da jetzt bis Montag abwarten oder müsste man das gleich behandeln? Mein Schwager ist Arzt und könnte mir und Kind etwas verordnen, kennt sich damit aber nicht aus.
Kannst Du uns sagen, was und wie wir die entsprechende Creme/ Gel nehmen müssten ?
Vielen Dank!
Olivia
von
Olivia Sophie
am 16.07.2016, 11:06
Antwort auf:
Kinderwunsch Stillzeit/ plötzlich Schmerzen beim Stillen
Und würde bei einer Pilzinfektion Multi-Mam nun schaden (es ist ja feucht)?
Danke!
von
Olivia Sophie
am 16.07.2016, 11:08
Antwort auf:
Kinderwunsch Stillzeit/ plötzlich Schmerzen beim Stillen
Liebe Olivia Sophie,
ich kann und darf keine medizinischen Ratschläge geben, auch nicht zur Dosierung. Bitte wende dich an einen Arzt oder eine Hebamme.
Wie geht es dir denn heute?
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.07.2016
Antwort auf:
Kinderwunsch Stillzeit/ plötzlich Schmerzen beim Stillen
Liebe Biggi,
leider ist meine Gynäkologin nicht da und meine Hebamme ist auch erst Samstag aus dem Urlaub zurück, deshalb komme ich nicht so recht weiter. In der Apotheke hat man mir auf Verdacht Nystatinsalbe gegeben, aber nach 2 Tagen hat das nicht wirklich Besserung gebracht. Finde ich auch nicht so angenehm; vielleicht wäre es besser die Suspension für den Mund auch dafür zu benutzen. Aber ich weiß eigentlich auch gar nicht, ob es ein Pilz ist, das kannst Du natürlich auch nicht sagen. Manchmal sind die Brustwarzen schon stärker rosa. Was mir nach Internetrecherche auffiel, ist, dass es kleine Pickelchen im Bereich der Brustwarze gibt, die allerdings aussehen wie die, die man im Bereich des Warzenhofs auch hat. Ich weiß nicht, ob die dahin gehören oder neu sind, vorher sind sie mir nicht aufgefallen. Und heute Abend war meine Brust gut gefüllt, da meine Tochter letzte Nacht weniger getrunken hatte. Da hatte ich erst gar keine Schmerzen, erst, als sie nach einer Stunde bei leerer Brust noch mal trinken wollte und dann länger anhaltend. Ich werde am Samstag meine Hebamme fragen.
Was sage ich eigentlich meiner Tochter, wenn mir das Stillen oder Nuckeln Schmerzen bereitet und es nicht unbegrenzt möglich ist? Ich möchte sie nicht verunsichern. Und wenn ich doch abstillen muss oder in ein paar Monaten abstiLlen möchte, was sage ich ihr dann, warum das nicht mehr geht? Mir fällt da keine gute Begründung ein.
Vielen Dank für Deine Hilfe!
Olivia
von
Olivia Sophie
am 19.07.2016, 23:37