hallo:)
meine Tochter ist jetzt 8 wochen alt und ich stille sie voll ..jetzt habe ich aber das gefühl das sie nicht mehr richtig satt wird da sie jede stunde an die brust will und nachts ca alle 2 Stunden ..
Ich hab jede flaschen marke ausprobiert und sie will einfach nicht daraus trinken, egal ob Muttermilch oder Milchpulver..
was kann ich tun damit sie die flasche annimmt ? ich will ja auch das sie satt wird und mal länger schläft ..
Tagsüber schläft sie 2 mal 30minuten und nachts insgesamt ca 6-7Stunden .. aber auch nur auf meiner Brust .. sobald man sie woanders hinlegt wird sie sofort wieder wach ..
von
mommyvonmia
am 14.06.2016, 18:33
Antwort auf:
Kind nimmt keine Flasche an - was tun ?
Liebe mommyvonmia,
ich glaube, diese Sorge kennt jede von uns. WIr haben immer Angst, dass das Baby an der Brust verhungert und wissen nicht, dass es meistens wirklich gar nichts mit Hunger zu tun hat, wenn das Baby häufig an die Brust will oder nach dem Stillen unruhig ist.
Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und das ist gut so, denn der schnell wachsende Organismus deiner Maus braucht häufige kleine Mahlzeiten, um optimal zu gedeihen! Ihre Stillfrequenz ist für ein 8 Wochen altes Baby gar nicht so ungewöhnlich.
Je nachdem, wie eure Schwangerschaft und Geburt war, und wie viel Stress du jetzt schon hast, kann das auch zu ihrer Unruhe beitragen.
Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs bis acht Wochen zu erwarten.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein.
Glaub einem alten Hasen: Es wird ganz von allein besser, je zuversichtlicher du bist und je reifer sie wird :-)
Du kannst - und solltest - deinem Baby IMMER die Brust anbieten, wenn es sie sucht. Damit kannst du nichts falsch machen.
Ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du übrigens an folgenden Zeichen:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme),
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, brauchst du dich nicht zu sorgen, dann bekommt dein Kleines auf jeden Fall genug Milch von dir!!
Besser also als jetzt zur Flasche zu greifen (die dein kluges Kind ablehnt!) würde ich auch dir empfehlen, deine Kleine intensiv zu tragen! Getragene Säugling brauchen meist auch weniger Zeit an der Brust, weil sie die körperliche Nähe, die sie für ihre Entwicklung ja ebenso dringend brauchen wie die Milch selbst, beim Tragen tanken können :-)
Schau doch mal, ob es eine Stillgruppe in eurer Nähe gibt. Dort könntest du dir nämlich vielleicht ein Tragetuch oder eine GUTE Tragehilfe ausleihen, dir zeigen lassen, wie sie optimal gebunden oder angelegt wird - und triffst auf viele Frauen, die ganz ähnliche Fragen bewegen wie dich!
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 14.06.2016