KiGa Eingewöhnung bei 3 Jahre stillendem Kind - sorry sehr lang

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: KiGa Eingewöhnung bei 3 Jahre stillendem Kind - sorry sehr lang

Hallo liebe Biggi und Kristina, nach langer Zeit plagt mich nun doch mal wieder ein neues Problem, mit dem ich bei Euch gern anklopfen würde, immer wieder dankbar, dass Ihr als Ratgeber und Rückversicherer ständig so vielen Frauen zur Verfügung steht. Meine Tochter wird demnächst 3 und ist seit kurzem in der Eingewöhnung im KiGa. Es ist ein WaldorfKiGa. Die Gruppe ist groß, über 20, es gibt zwei Erzieherinnen und eine FSJ-lerin. Der Anspruch an die Erzieherinnen ist besonders groß, da es viele Vorschulkinder gibt und viele Kleine neu eingewöhnt werden (jüngstes ist 2,5, meine ist die Zweitjüngste). Wir stillen bekanntermaßen noch, und das auch viel und gern. Es hat meinem Kind in der Vergangenheit immer wieder so viel Kraft und Selbstvertrauen, Rückversicherung und Sicherheit gegeben, dass ich es irgendwann nicht mehr infrage gestellt habe. Sie hat nachts geschlafen, morgens ausgiebig zum Aufwachen gestillt, tagsüber sehr unterschiedlich, je nachdem, was so los war, mittags zum Schlafen und Weiterschlafen (jetzt nach mindestens 1h, meist mehr, vorher noch nach einer Dreiviertelstunde), abends bevor sie selbst ins Bettchen neben unserem krabbelt und weiterhin einschlafbegleitet wird. In der Spielgruppe (auch in diesem KiGa), die sie etwa vier Monate 2x die Woche besuchte, musste sie anfangs noch häufiger zu mir kommen und sich stillend Rückversicherung holen. Das wurde aber schnell weniger, und nach sehr kurzer Zeit (vielleicht drei Malen) konnte ich gehen und sie nach dem Frühstück wieder abholen. Sie hatte schnell eine gute Beziehung zu der Betreuerin und fühlte sich da wohl. War die Einzige, die nie weinte, wenn Mama ging. Sie verabredet sich, wenn wir im Ferienhaus sind, mit den größeren Nachbarskindern zum Spielplatz um die Ecke und kommt mitsamt Kinderbande eigenständig wieder nach Hause. Sie ist letztens mit einer Nachbarin zwei Häuser weiter losgezogen, weil sie den Hund besuchen und Trampolin hüpfen wollte und ich keine Zeit hatte, mitzukommen. Nach etwa einer Dreiviertelstunde kamen sie auf ihren Wunsch wieder zurück. Sie ist mit Leuten, die gerade erst frisch über uns eingezogen sind und einen knapp Zweijährigen haben, mit nach oben gegangen (ich war dabei), unter dem Motto, ich besuch den mal, und dort blieb sie nach Absprache mit dessen Eltern dann eineinhalb Stunden ohne mich, da ich kochen musste. Sie zieht auch mal mit der Nachbarin los zum Spielplatz und bleibt bei meiner Freundin (nebst etwas jüngerem Sohn), wenn ich mal einen Termin habe. Sie verbringt gern mal einen Tag mit Papa, wenn ich mal was anderes vor habe, und sie braucht mich nicht zum Insbettgehen, macht Papa genauso gut. Soweit war alles wunderbar. Ich bespreche diese Dinge ("Fremd"betreuung) mit ihr vorher, und sie sagt eigentlich immer, dass das ok für sie ist. Ist es das nicht, überlegen wir zusammen, wie wir es machen können und finden immer eine Lösung. Sie kann sehr gut nachvollziehen, wie es ihr womit geht und das auch klar äußern. Am Anfang war das im KiGa auch so. Ich blieb den ersten Tag, am zweiten ging ich für eine Dreiviertelstunde einkaufen. Die Erzieherinnen meinten, sie könnte sich ja so gut trennen, da sollte ich das nächste Mal erst nach dem Frühstück (nach ca. 3h) wiederkommen. Das fand ich zu viel. An dem Tag war sie aber ohnehin so mickerig, dass ich nicht wegging, sie wollte das nicht. Stattdessen stillte sie sehr oft, und ich merkte, dass das den Leute dort nicht passte. Ich denke, das kann kaum jemand wechseln, die meisten meinen wohl, nun könne sich das Kind so überhaupt nicht mehr lösen. Ich selbst weiß, dass es genau anders herum ist. Dann war sie krank, eineinhalb Wochen nicht da. Am folgenden Montag konnte ich sie abgeben und nach dem Frühstück abholen. Sie war glücklich, kein Problem. Am Tag darauf musste sie wegen eines notwendigen langen Zahnarzttermins meinerseits bis Mittag bleiben (ich war kurz vor zwölf wieder da), und sie meinte, sie schafft das und es geht. Also machten wir es so. Sie war dann wohl nach dem Frühstück sehr müde und schlief mit Hilfe der einen Erzieherin ein (was sie noch nie gemacht hatte außer mit Mama oder Papa). Schlief eine Stunde, und als ich kam, saß sie noch etwas schlafduselig auf dem Arm der Erzieherin. Toll! Dachte ich. Sie war auch sehr stolz und glücklich, bezeichnete sich als richtiges Kindergartenkind und meinte, sie wollte nun immer bis Mittag bleiben. Immer stillte sie beim Bringen und beim Holen noch einmal ausgiebig. Am Tag darauf wollte sie nicht, dass ich gehe. Die Erzieherinnen redeten davon, man sollte jetzt keinen Rückschritt machen und wollten mich wegschicken, aber ich kenne mein Kind; wenn sie sagt, es ist zuviel für sie, dann ist das so, habe mich aber verunsichern lassen und sie zu überreden versucht. Schließlich meinte sie selbst, sie hätte jetzt ein Mädchen zum Spielen gefunden, und ich könnte gehen, aber die Situation war labil, und ich ahnte, dass sie damit über ihre Kräfte ging, um zu kooperieren. Danach wollte sie nicht mehr in den Kindergarten, und genauer nachgefragt, meinte sie, sie findet es da toll, ist gern da, mag die Erzieherinnen, aber Mama soll erst mal dableiben, es sei alles zu viel gewesen. Sie kann das so sagen. Mein Eindruck ist, dass unsere Stillerei bei den Leuten zusätzlich zu fehlendem Verständnis für eine sanfte Eingewöhnung und einer eigenen Überforderung Anstoß erregt und dazu führt, dass man mich noch eher rausdrängen möchte. Wir haben eine Vereinbarung getroffen, dass ich nun erst mal (man hält sich bedeckt, wie lange man uns geben will, sicher kaum mehr als zwei Wochen, wenn überhaupt) wieder dabei sein kann, Kind nur drei Tage die Woche geht und selbst sagen kann, wenn Mama wieder gehen darf. Mein Kind schläft seitdem nicht mehr durch, schreit nachts im Traum nach Mama, wacht dann auf, muss nachts wieder stillen, schaut immer nervös, wenn ich woanders den Raum verlasse (obwohl sie das sonst nie tat!), und sie ist insgesamt sichtlich verunsichert. Sie tut mir wirklich Leid. Ich weiß, dass sie das alles sehr leicht könnte, würde man ihr in Ruhe Zeit lassen, aber die Leute machen viel Druck, und ich frage mich, ob das gutgehen kann. Soweit die Situation. Eine Frage, die ich mir nun stelle, ist auch: Sollte ich mehr versuchen, sie abzulenken und dazu zu bewegen, nicht zu stillen, wenn ihr danach ist? Sie ist drei, sie könnte sicher anders, aber ich habe nie das Gefühl gehabt, dass es nachteilig ist, ihr das nicht zu geben, auch wenns manchmal schon oft ist. Ich komme aber jetzt an einen Punkt, an dem ich feststelle, dass wir auf gesellschaftliche Grenzen treffen, die sie dann auch negativ spürt, z.B. abfällige Kommentare der größeren Kinder aus der Gruppe, aber auch Vorbehalte der Erwachsenen. Insofern ist die Frage, ob es hilfreich und gut für sie sein könnte, jetzt immer häufiger bewusst vom Stillen abzulenken, andere Tröstungs- bzw. Energietankwege zu suchen. Zugleich denke ich, jetzt braucht sie natürlich besonders die gewohnte Rückversicherung. Das ist der Punkt, an dem ich unsicher bin. Was tun? Ich wäre glücklich, wenn Ihr mal Eure Einschätzung dazu geben würdet. Vielen herzlichen Dank für Eure immer wieder so wichtige, wunderbare Arbeit! LG Sileick PS: Biggi, ich hab seinerzeit ein paarmal versucht, Dich anzurufen, Dich aber nicht erreicht, und dann kamen hier andere Sachen. Ich hoffe aber, dass es jetzt ok war, wie die Beiträge gewählt waren.

Mitglied inaktiv - 13.10.2014, 23:14



Antwort auf: KiGa Eingewöhnung bei 3 Jahre stillendem Kind - sorry sehr lang

Liebe sileick, ich kann deine Verunsicherung so gut nachfühlen und weiß, wie es ist, wenn man dann tatsächlich schief angesehen wird und nicht mehr sicher ist, dass alles so passt. Trotzdem glaube ich, dass Du jetzt GERADE jetzt absolut sicher sein solltest, denn dein Kind orientiert sich an DIR und spiegelt deine Verunsicherung. Es gibt allein in Deutschland tausende Frauen, die ihre Kinder noch stillen auch wenn sie in die Kita oder den Kindergarten gehen, die ihre Kinder bei sich schlafen lassen (wie es natürlich und gut für sie ist), und nichts daran ist falsch. Das spürst du ja selbst, dass sie auch für deine kleine Maus gut ist. Wappne dich mit "aggressiver Verteidigung". Dein Kind ist anders, nun, das sollte doch für erfahrene pädagogische Fachkräfte überhaupt kein Problem sein. Immerhin wirbt sie doch sicher damit, dass die Kleinen "individuell" betreut werden bei ihr, oder? Kann sie mit Kindern umgehen oder steckt sie alle in die gleiche Schublade und sie müssen "funktionieren"? Im Ernst: Mach dir keine Sorgen, so, wie Du es machst, ist es okay, denn es ist EUER Weg! DU kennst deine Kleine am besten und stehst ihr die Kompetenz zu, selbst zu entscheiden, was sie schafft und was noch nicht! Deine kleine Prinzessin verdient es so angenommen zu werden, wie sie eben einmal ist. Setz dich mit deinem Kind zusammen und sprecht gemeinsam darüber, wie es weitergehen soll. Zeige deinem Kind, dass es sicher ist und Du ihm nicht zu viel zumutest, aber stelle ruhig auch Regeln auf, an denen dein Kind sich orientieren kann. Auch glaube ich, dass es sinnvoll wäre, wenn Du mit den Betreuerinnen einmal sprichst und ruhig auch zugibst, dass es dich verunsichert, wenn Du das Gefühl hast, dass dir deine Kompetenz in Frage gestellt wird. Ich bin sicher, dass es gut ist, wenn Du auf das Personal zugehst und deine Unsicherheit benennst, denn auch sie fühlen sich wahrscheinlich angegriffen und glauben, es dir nicht recht machen zu können ;-). Ich persönlich finde es wunderbar, wie Du kämpfst für dein Kind, lass dir deine Überzeugung nicht ausreden, denn DU kennst DEIN Kind einfach am besten! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.10.2014



Antwort auf: KiGa Eingewöhnung bei 3 Jahre stillendem Kind - sorry sehr lang

Liebe Biggi, vielen Dank für Deine liebevolle Antwort! Ich habe bereits mit den Betreuerinnen gesprochen, und weil ich dabei weinte, ist ihnen ganz sicher klar geworden, dass sie es so nicht mit uns machen können, gehören ja immer alle zusammen, mit dem Kind. Davon abgesehen glaube ich, dass sie noch immer eher der Meinung sind, sie können das Kind ja trösten, wenn es weint, und wenn es sich trösten lässt, sei das dann ja gut. Was das aber ggf. mit dem Vertrauen zwischen Mutter und Kind macht, daran denken sie nicht bzw. die dem unterliegenden Erkenntnisse sind ihnen nicht bekannt und scheinen sie auch nicht zu interessieren. Ich habe auch bewusst nicht "doziert" (neige manchmal dazu, wenn ich nicht aufpasse), sondern ich-Botschaften gesendet. Das Gespräch war gut, wenn man davon absieht, dass ich nicht gern heulend Gespräche führe, aber das musste nun eben sein. Die Betreuerin hat zumindest erkannt, dass ich sie nicht kontrollieren oder beobachten will und ganz sicher finde, dass mein Kind bei ihnen grundsätzlich gut aufgehoben ist, aber dass sie/wir eben noch mehr Zeit brauchen. Dennoch macht sie Druck, dass es nicht zu lange dauern sollte, weil sonst in dem Raum mit über 20 Kindern noch 7 Erwachsene zusätzlich herumsitzen/-laufen, alles eingewöhnende Eltern (und wenn das dann jeder so machen würde...). Sie ist ganz einfühlsam mit Maikea und steckt ganz bestimmt nicht alle in einen Topf. Aber sie ist, wie auch andere dort, der Meinung, dass man früher das Kind ja auch an der Tür abgegeben habe und das hätte doch funktioniert. Dass sie mein Kind nicht wechseln können und sich einfach nicht vorstellen können, dass diese winzige Maus die Kompetenz besitzt, einschätzen zu können, was sie am besten leisten kann, kann ich nachvollziehen, das ist in unserer Gesellschaft ja auch eher selten, da man die Kinder immer noch eher von oben herab betrachtet und behandelt. Dennoch ist sie so, und ich danke Dir für Deine Rückenstärkung! Mit der Kleinen hab ich gesprochen, mein Mann auch. Uns beiden sagt sie sehr klar, dass sie gern hingeht, die Betreuerinnen mag, aber noch nicht so gut kennt und Mama eben noch länger dabeibleiben soll. Sie hat auch schon versucht, sich über die Gruppe abzulösen, d.h. über wenige einzelne Kinder, mit denen sie dann gern spielt, aber das geht nur, wenn die dann auch da sind. Sie sagt auch, sie möchte nicht von Mama "weggebracht" werden, im Sinne von abgeschoben. So hat es sich wohl für sie angefühlt, und auch das kann ich gut verstehen. Meine Kleine und ich finden uns gerade wieder richtig zusammen, so, wie es sein soll, und das fühlt sich gut an, für sie wie für mich. Ich bin sehr gespannt, wie es jetzt dort weitergeht. Jede Krise ist dazu da, wass wir daran wachsen, aber manchmal ist das echt schwer. Tausend Dank für Deine/Eure nimmermüde Unterstützung!!! LG Sileick

Mitglied inaktiv - 14.10.2014, 14:27



Antwort auf: KiGa Eingewöhnung bei 3 Jahre stillendem Kind - sorry sehr lang

Liebe sileick, Du hörst dich so viel besser an und ich freue mich so, dass Du mit deiner Kleinen alles geklärt hast. Lass die Leute reden, auch mir wurde oft vorgeworfen, dass ich meine Kinder verziehe, nicht loslassen kann, sie sogar überfordere und ihnen eine Kompetenz zugestehe, die sie noch nicht haben sollten. Meine persönliche (!!!)Meinung dazu – alles Quatsch! Ja, meine Kinder wussten immer, dass sie mir wichtig sind, sie wussten immer, dass ich verletzbar bin und auch Ängste habe und nicht immer weiß, ob das alles so richtig ist. Aber ich habe sie ernst genommen und nicht von oben herab behandelt und glaube mir, in der schwersten Krise unseres Lebens (Du weißt ja, dass ich sehr krank war, oder?) waren meine Kinder da und wir konnten all den Schmerz gemeinsam bewältigen. Mein großer Sohn Tobias ist erwachsen, Mo wird in diesem Monat 19 und Anna wird 16 und sie stehen neben mir wie ein Fels. Egal, was passiert, wir lieben und vertrauen uns und das macht uns alle stark. Jeder Lehrer, jeder Arbeitgeber lobt das Sozialverhalten der Kinder und ich bin unendlich stolz und dankbar, dass ich immer auf mein Herz gehört habe. Das war jetzt nicht als Expertin ;-), ok? Biggi

von Biggi Welter am 14.10.2014



Antwort auf: KiGa Eingewöhnung bei 3 Jahre stillendem Kind - sorry sehr lang

Genau das ist es: Kompetenzen, die sie noch nicht haben sollte. Die wirft man mir auch, in mein überfordertes Kind zu sehen. Ich habe eine Freundin, die meine Tochter häufiger mal mitnimmt, wenn ich Termine habe. Sie selbst hat einen etwas jüngeren Sohn. Sie ist außer meinem Mann die einzige, die sehen kann, dass es so ist. Aber sie erlebt meine Tochter mindestens zweimal die Woche und kann es aus eigener Anschauung sagen. Sie findet, das sei ein Phänomen. Lustig ist, dass sie gar nicht merkt, dass ihr Sohn mit ihrer Begleitung auch gerade so wird. :-) Ich habe nur am Rande mitbekommen, dass Du sehr krank warst, zu fragen oder mehr wissen zu wollen, fand ich so als Außenstehende invasiv, daher weiß ich nicht viel. Wunderbar, Dein Zusammenhalt mit den drei großen "Kindern"! Danke Dir, dass Du nicht als Expertin geschrieben hast, sondern mal Deine eigene Anschauung hier preisgegeben! Manchmal ist man mit diesem Weg sehr allein. Ganz viele liebe Grüße Sileick

Mitglied inaktiv - 14.10.2014, 22:00



Antwort auf: KiGa Eingewöhnung bei 3 Jahre stillendem Kind - sorry sehr lang

Hallo Sileick, ich bin gerade mal wieder im Experten-Stillforum, da ich daran herumlaboriere, eine Frage zu stellen (entscheide mich aber wohl, das nochmals etwas zurueckzustellen ...) und bin daher auf Dein Post gestossen. Zum einen möchte ich Dir gerne sagen, dass ich es bewundernswert finde, wie unbeirrt (alles in allem) Du Deinen/Euren Weg gehst, den Du fuer den richtigen erachtest! Zum anderen mochte ich Dir aber auch einfach mal (ungefragt, ich weiss, hoffe, Du nimmst es mir nicht uebel) ein paar Denkanstoesse aus einer anderen Warte geben. Diese sind absolut laienhaft, fussen auf keiner Theorie, ausser meiner eigenen ;-)) und sind durch keine Studie belegt ... Ich finde, man muss schon die Befindlichkeiten seines Kindes ernst nehmen, sollte aber manches auch nicht über bewerten (muss ich mir auch oft sagen ...). So finde ich es z.B. fast normal und daher nicht so schlimm, wenn ein Kind während der KiGa-Eingewoehnung etwas unruhiger wird, auch wieder nachts. Sanfte Eingewöhnung hin oder her, Druck hin oder her (wobei ich ehrlich gesagt finde, dass das "altersgerechter" Druck ist, mit dem die schon umgehen können - Druck wird's im Leben immer wieder geben und Kinder müssen lernen damit umzugehen - alles natürlich altersentsprechend), KiGa-Beginn ist einfach aufregend (genau wie spaeter Schulbeginn, Studiumsbeginn, Arbeitsbeginn ...). Schon allein wie gross und wild doch Vorschueler im Vergleich zu einer Dreijährigen sind ... Jedenfalls sind in vergleichbaren Situationen auch wir Erwachsenen zeitweise unruhiger, schlafen vielleicht schlechter o.ae., und das legt sich mit der Zeit und der Gewohnheit von alleine wieder. Das, was ich zum Thema "Druck" sagen wollte, habe ich jetzt mehr oder weniger schon oben reingewurstelt. M.E. kommt im KiGa unweigerlich der Moment, in dem ein Kind Druck verspürt, da es nun neben den eigenen Erwartungen und denen der Eltern auch denen Dritter ausgesetzt wird. Alles weitere s.o. Zum Stillen: Ich würde im KiGa nicht stillen. Zum einen aus den von Dir genannten "gesellschaftlichen" Gruenden, wobei ich das jetzt nicht als so gravierend einschaetze. So etwas betrifft ja nicht nur das Stillen, sondern alle moeglichen "babyhaften" Verhaltensweisen und regelt sich meist von selbst ( so wollte z.B. meine Tochter anfangs mit dem Buggy vom KiGa abgeholt werden und hat den Spott heldenhaft ertragen und irgendwann nach recht kurzer Zeit war dsr Buggy kein Thema mehr ...). Zum anderen aber, weil man ja als "Still-Paar" schon irgendwie durch die besondere Intimitaet einen Schutzwall um sich aufbaut und das sollte ja im KiGa bei der Eingewöhnung nicht sein. Klar sollte die Mama Rueckversicherung und Rueckzugsort und auch Schutz sein, aber immer mit Oeffnung nach aussen, und das ist beim stillen und wenn man es noch so selbstverstaendlich praktiziert, m.E. nicht gegeben. Ob ansonsten mit drei vielleicht nicht auch andere Moeglichkeiten des Trostes/der Naehe "eingeführt" werden sollten? Ich persoenlich finde ja, zumal ich ueberlege, ob es in dem Alter noch gut ist, wenn Trost immer/oft mit Essen/Nahrungsaufnahme verbunden ist. Aber das muss jeder fuer sich entscheiden. Ich hoffe, ich habe Dich nicht genervt oder irgendwie beleidigt. LG, Sille

von Sille74 am 15.10.2014, 15:26