Kaum Freude daran...Und nun?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Kaum Freude daran...Und nun?

Hallo liebes Team. Meine Tochter ist 11 Monate alt. Ich wollte sie ein Jahr mehr oder weniger voll stillen, da sie die Beikost, in welcher Form auch immer, eher schlecht als recht annimmt. Das war für mich kein Problem, nachdem ich hier beruhigt und ermutigt wurde (DANKE :) !). Nun ist es so, dass unsere Kleine mich wohl als Schnulli ansieht nachts und auch tagsüber zum (Ein-)Schlafen. Da sie keinen richtigen angenommen hat nach 6 Monate versuchen, beruhigt sie sich ausschließlich an meiner Brust, was ja erstmal kein Problem ist. ABER mittlerweile läuft das seit Monaten jede Stunde, manchmal jede halbe Stunde, so in der Nacht. Tagsüber schläft sie noch 2-3Mal mit Einschlafstillen oder im KiWa. Ich schlafe kaum noch, lege mich hin und wieder tagsüber mal hin, dann bleibt aber vieles liegen...Ansonsten geht´s mir nicht so gut damit. selbst wenn sie bei uns im Bett mit schläft und ich im Liegen dauerstille, ist es sehr unruhig. Ich bin unkonzentriert, lustlos, übermüdet und das Stillen macht mir bald keine Freude mehr. Meine Hebamme riet mir jetzt allmählich konsequent abzustillen. Zunächst nachts, dann tagsüber bzw. parallel. Wie sie mitmacht. Sie schreit sich in Rasche, wenn sie die Brust nachts nicht bekommt. Ich bin durcheinander. Wie soll den die tägliche Ernährung eines 11-12Monate alten Babys aussehen, dass kaum was an Beikost möchte und mehr stillen möchte? Wenn ich noch bis nach ihrem 1.Geb. warte, wie sieht das Ernährungstechnisch dann aus? Was braucht sie wovon wieviel? Ohne Muttermilch? Pre-Nahrung hat sie von Anfang an komplett verweigert, überhaupt Fläschchen, auch mit Tee/ Wasser. Sie trinkt aus dem Becher bei guter Laune. Dann auch nur Wasser, keine Milch. Bitte, wie soll ich weiter machen. Ich stille sie tagsüber wirklich gerne aber nachts ist es wie wenn ich ihr stündlich den Schnuller in dern Mund geben müsste. Bloß, der Schnuller braucht ja keinen Schlaf, ich schon. Danke im Voraus. LG

Mitglied inaktiv - 11.09.2015, 23:31



Antwort auf: Kaum Freude daran...Und nun?

Liebe Malinama, ich kann dich so gut verstehen!!! Und natürlich ist es an der Zeit, dass sich da etwas ändert. Ein Baby mir fast einem Jahr muss nicht mehr stündlich oder häufiger an die Brust - dennoch muss es auch nicht zwangsweise komplett abgestillt werden. Du bist wirklich gerade in der Zwickmühle und wirst auch noch ein wenig Geduld brauchen - und vielleicht liebevolle Unterstützung von jemandem, zu dem dein Kind bereits ebenfalls ein vertrauensvolles Band geknüpft hat, und der dich ein paar Nächte lang unterstützen kann. Empfehlen möchte ich dir auch die Pantley-Methode, die du im Buch "Schlafen statt Schreien" gut erklärt finden wirst. Wichtig, das allerwichtigste!, ist, dass du dir klar bist, wann Stillen überhaupt nicht mehr sein soll, und dass du dann auch klar bei dieser Entscheidung bleibst. Natürlich findet dein Kind das nicht lustig, und natürlich wird sie protestieren. Oder auch in Rage geraten. Das ist alles normal, und ok, und darf sein - solange sie dabei verständnisvoll begleitet wird. Vielleicht sollte das jemand anderes sein als du, wenn du sowieso schon an der Grenze der Belastbarkeit stehst - der geduldige Papa, eine liebevolle Oma, oder auch eine gute Freundin, die euch sehr nahe steht. Das Kleine tragen, ihm tröstende Worte ins Ohr raunen, es ablenken, ihm sein Wüten lassen und es vor sich selbst schützen... das alles kann wirklich helfen, dass deine Maus versteht, dass die Nächte (zumindest zeitweilig) ohne Stillen verbracht werden. Hier greift Pantley wirklich meist sehr gut: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Meist dauert es nur ein paar Nächte, bis die neue Regel verinnerlicht ist. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg total gegen diese stillfreie Zeit sperrt, tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es nicht einfach nur eine Frage der Gewohnheit ist, sondern dass etwas ernsteres dahinter steckt, was ihr mit Hilfe eines Therapeuten anschauen lassen solltet (Geburtstrauma, extreme Verlustängste...?). Ich hoffe, meine Antwort hilft euch weiter!! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 12.09.2015



Antwort auf: Kaum Freude daran...Und nun?

Vielen vielen Dank. Ähnlich hat es mir auch meine Hebammer erklärt. Panther habe ich zunächst erfolgreich angewendet mit der sanften Entwöhnung, doch dann ging wieder alles auf Anfang. Hautveränderung? Wie sähe das dann aus?

Mitglied inaktiv - 12.09.2015, 09:00



Antwort auf: Kaum Freude daran...Und nun?

Liebe Malinmama, wenn wir "Hautveränderung" schreiben meinen wir in der Regel Ausschläge. LIeben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 12.09.2015



Antwort auf: Kaum Freude daran...Und nun?

Ok. Danke.

Mitglied inaktiv - 12.09.2015, 22:41