Frage: kann ich Stillen?

Hallo Ich bekomm bald mein 2.Kind. Beim ersten hat das Stillen überhaupt nicht geklappt. Am Anfang haben alle gesagt, ja nichts zufüttern, sonst klappt das nie was. Doch dann haben sie gemeint es ist unbedingt nötig zuzufüttern, da sie nicht zunimmt und ich soll halt abpumpen. Obwohl ich regelmäßig alle 2 Std abgepumpt habe ist immer weniger und weniger gekommen (nach 2 Wochen nur noch 25ml). Ich hab eine starke Schilddrüsen Unterfunktion, nehme dafür aber Tab. Ich denke trotzdem stimmt was mit meinen Hormonen nicht (glaubt mir aber keiner). Schon bei der Geburt hab ich kaum Wehen bekommen und ein Wehen förderndes Mittel nehmen müssen. Soll ich beim nächsten Kind gleich auf stillen verzichten (es war doch für uns beide sehr stressig). Oder kann ich irgendetwas machen das es diesmal klappt, denn eigentlich würd ich schon gerne stillen. Danke für Ihre Hilfe

von savena am 09.03.2015, 06:43



Antwort auf: kann ich Stillen?

Liebe savena, zunächst würde ich auch unbedingt gleich nach und auch während der Schwangerschaft die Schilddrüsenparameter bestimmen lassen, damit Sie wirklich gut eingestellt sind. Es tut mir leid, dass Ihre erste Stillerfahrung nicht so war, wie Sie es sich gewünscht haben. Das muss sich beim zweiten Kind aber nicht zwangsläufig wiederholen. Es ist ein sehr guter Gedanke von Ihnen, sich bereits vor der Geburt des nächsten Kindes mit einer Stillberaterin in Verbindung zu setzen. Die wichtigste Vorbereitung für eine erfolgreiche Stillzeit ist, sich bestmöglichst zu informieren und sollte es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen, haben Sie gleich eine kompetente Ansprechpartnerin an der Hand. Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht „ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass Ihr Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Milchbildungstee ist nicht notwendig und es hat keinen Sinn ihn bereits während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Stillen gesund und richtig" von Denise Both und Gabi Eugster, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Erkundigen Sie sich auch einmal, vielleicht gibt es in Ihrer Nähe ein stillfreundliches Krankenhaus, dort verläuft der Start der Stillbeziehung oft sehr viel besser und es gibt echte und gute Unterstützung nach der Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 09.03.2015



Antwort auf: kann ich Stillen?

Hallo, wie lange hast du denn versucht, dein Baby zu Stillen? Ich hatte übrigens bei 3 Kindern keinerlei Wehen, und ich habe alle 3 erfolgreich und lange gestillt. Lass doch mal deine Hormone checken wenn du denkst, da passt irgendwas nicht. Liebe Grüße Juliane

von Julefabi2010 am 09.03.2015, 07:23



Antwort auf: kann ich Stillen?

ich wohne in 88512 Mengen. ich denke auch das eine Stillberatung mir sehr weiterhelfen kann. Woran erkenn ich ein Krankenhaus das Stillfreundlich ist. In Sigmaringen (bei erster Geburt) ist es so das das Kind 24 Std bei der Mutter bleibt. Das Problem bei meiner ersten Tochter war das sie nach dem Stillen ständig geschrien hat. sie hatte die ersten Tage (noch ohne zufüttern) den ganzen Tag über keine nasse Windel und auch keinen Stuhlgang. Der Arzt meinte ich solle schon weiter stillen, aber sie hat auch zu stark am Gewicht verloren. Mit dem zufüttern hat sie dann allerdings immer gleich 4 Stunden am Stück geschlafen und wollte dann auch nicht trinken. deshalb hab ich jede 2.std. Abgepumpt und ihr das gegeben. Das ganze ging dann insg. 3 Monate. Dann hat sie auf einmal wieder 3 Tage lang jegliche Flüssigkeit (Milchflasche, Brust, und alles andere) verweigert so das wir in eine Kinderklinik mussten. Da haben sie mir dann geraten (da noch immer keine Milch kam, beim Abpumpen Garnichts mehr, und sie vor und nachher gewogen hatten und kein Gewichtsunterschied merkten???) haben sie im KH gemeint ich soll aufhören ihr die Brust zu geben, das würde sie zu sehr verwirren und stressen. Vielen Dank für ihre Hilfe.

von savena am 10.03.2015, 07:02



Antwort auf: kann ich Stillen?

Liebe savena, Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Und hier die Kliniken: http://www.geburtskanal.de/index.html?mainFrame=http://www.geburtskanal.de/Wissen/Stillen/StillfreundlichesKrankenhaus.php&topFrame=http://www.geburtskanal.de/Advertising/BannerTop_Random.html?Banner= Alles alles Gute, diesmal wird es klappe :-).

von Biggi Welter am 10.03.2015