Kalziumbedarf gedeckt durch Stillen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Kalziumbedarf gedeckt durch Stillen?

Hallo, ich habe einen Frage zum Kalziumgehalt der Mumi. Mein Sohn, 23 Monate, mag (noch) keine Milchprodukte. Ab und an trinkt er einen Schluck Kuhmilch oder er isst ein Eis. Jedoch ist das weit entfernt von dem, was er eigentlich zu sich nehmen sollte. Nun stille ich ihn noch relativ häufig - zum Einschlafen, zum Aufwachen, zum Weiterschlafen und manchmal auch dazwischen (0; Ich weiß, dass Mumi weniger Kalzium enthält als Kuhmilch, diese dafür aber besser verwertet wird. Ist er also durch das Stillen bestens versorgt oder könnte er einen Mangel entwickeln, und ich sollte mich zusätzlich nach Alternativen umsehen? Viele Grüße und Danke für die großartige Hilfe in diesem Forum

von umiomi am 27.04.2015, 13:42



Antwort auf: Kalziumbedarf gedeckt durch Stillen?

Liebe umiomi, wenn Du noch ausreichend oft stillst, braucht dein Baby keine zusätzliche Milch und selbst, wenn Du nicht mehr stillen würdest, ist Milch kein Muss. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 27.04.2015