Frage: Ist mein Kind zu schwer?

Guten Abend, Meine Tochter wurde mit 3840gr bei 53cm geboren. Ich habe sie das erste halbe Jahr vollgestillt. Ausschliesslich. Sie hat kontinuierlich Gewicht zugenommen und auch der Kinderarzt sah bisher kein Problem. Sie wog vor Beikostbeginn vor 6 Wochen, 9,6 kg. Jetzt wiegt sie 10,6kg, bei ca 70cm, isst ca 100gr Mittagsbrei und seit 2Tagen haben wir MIT Abendbrei begonnen. Ich stille weiterhin, da ich bisher nicht dass Gefühl hatte, Meine Tochter isst ausreichend. .... Sie trinkt Dann Mittags auch automatisch etwas weniger. Jetzt habe ich aufgrund Von Rückenbeschwerden, Krankengymnastik. Und kann momentan Meine Schulter nicht heben. Das führte nun dazu, dass ich Mir Gedanken mache, ob sich Meine Tochter gewichtsmässig normal entwickelt?? Sie gehörte immer schon zu den propperen Babies. Und bisher habe ich Mir Keine Sorgen gemacht. Aber Vielleicht mâché ich ernährungstechnisch etwas verkehrt? ich Wiege 63,5kg bei 1,60mund der Papa wiegt 99kg bei 1,77m. Ist das hier das richtige Forum für Meine Frage? Danke für die Antwort

von Stillmarie am 11.07.2014, 20:38



Antwort auf: Ist mein Kind zu schwer?

Liebe Stillmarie, Babys gibt es in verschiedenen Größen und die Bandbreite ist da sehr groß. Wie ein Kind als Baby aussieht, sagt auch nichts darüber aus, wie es später als Erwachsener aussehen wird. Die Statur der Kinder ist genetisch festgelegt und bei einem Kind das nach Bedarf gestillt wird, ist nicht zu befürchten, dass dadurch der Grundstein für ein späteres Problem mit Übergewicht gelegt wird. Im Gegenteil, Stillen schützt vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wie viel sie trinken. Also keine Sorge, durch das Stillen nach Bedarf wird sicher nicht den Grundstein für spätere Gewichtsprobleme gelegt. Es ist gefährlich, das Wachstum des Babys dadurch einzuschränken, dass man das Baby auf Diät setzt. Ein kleines Kind braucht Nahrung, um alle Arten von Zellen zu bilden, Hirn und Nervenzellen ebenso wie Fettzellen. Genau wie beim Erwachsenen variiert der kindliche Nahrungsbedarf von einem Baby zum anderen. Die frühe Einführung von fester Kost kann sogar zur Überfütterung führen, daher ist es besser nach dem sechsten Monat weiterhin zu stillen und im ersten Lebensjahr die Muttermilch als Hauptnahrungsquelle zu betrachten. In diesem Alter sollte die zusätzliche Kost lediglich als Ergänzung angesehen werden. Ich würde nur abends keinen Milchbrei geben, da Du ausreichend oft stillst und dein Kind noch keine weitere Milch braucht. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 11.07.2014



Antwort auf: Ist mein Kind zu schwer?

Vielen Dank! Momentan halte ich mich an die empfehlungen was die Breie angeht und möchte nach und nach auf feste Nahrung umstellen. Wenn ich nun den Milchbrei abends weglasse...was gebe ich denn stattdessen? Ich habe gedacht, wenn Meine Tochter die empfohlenen Mengen brei isst ( Mittags 190gr, Abends 200-250 gr Getreide-Milchbrei) kann ich die Stillmahlzeiten quasi weglassen..... ? Oder meinen Sie, Keine Milch, dafür den Abendbrei Mit Wasser anrühren?

von Stillmarie am 11.07.2014, 21:16



Antwort auf: Ist mein Kind zu schwer?

Liebe Stillmarie, sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Natürlich kannst Du auch langsam abstillen und eine Mahlzeit nach der anderen ersetzen, wenn Du das möchtest! Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 11.07.2014



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