Guten Tag,
mein Sohn ist 8 Wochen alt und hat vor 3 Abenden fürchterlich geweint. Er ist auch schon viel gewachsen. Ich denke es war wieder ein Wachstumsschub. Ansonsten ist er sehr ausgeglichen. Er schläft viel und wenn er wach ist lacht er herzlich.
Gestern Nacht als ich in angelegt habe, haben beide Brüste fürchterlich geschmerzt und ein Ziehen war zu spüren. Hätte heulen können.
Am Tag waren dann beide Brüste sehr prall und größer und heiß, vorm stillen auch etwas knotig. Das verschwindet aber nach dem Stillen wieder.
Meine Frage ist nun ob das normal ist und ob ein erneuter Milcheinschuss mit dem Wachstumsschub zusammen hängt.
Hat der Kleine jetzt mehr Bedarf?
Heute morgen wollte er nur eine Seite trinken und ich habe die andere Brust abgepumpt weil sie sonst " geplatzt" wäre.
Ich weiß ...habe gelesen unter der Dusche nur ausstreichen. Aber jede Berührung tat weh.
Kann mir jemand helfen?
Hat jemand auch die Erfahrung gemacht?
von
bornholm90
am 06.07.2017, 08:59
Antwort auf:
Ist ein erneuter Milcheinschuss möglich?
Liebe bornholm90,
das hört sich eher nach einem beginnenden Milchstau an.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Ich würde so viel ruhen wie irgend möglich. Also lieber mal 2 Tage im Bett bleiben... und auf jeden Fall hilft es, regelmäßig zu stillen, damit sich keine Milch stauen kann. Wenn dabei das Kinn deines Babys auf der schmerzhaften Stelle liegt, massiert es sie damit.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden.
Vielleicht wäre es auch gut, wenn eine Kollegin vor Ort mal nach Euch sieht.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 06.07.2017