Frage: Ich hoffe, Sie können mir helfen!

Mein Sohn, 15 Wochen alt, kommt seit 2Wochen nachts alle 1 1/2 Std, trinkt dann nur eine Brust, und schläft sofort wieder ein. Wecke ich ihn auf wegen der 2. Brust, bricht und spuckt er anschließend so viel, dass ich mit ihm aufstehen und herumgehen muss, bis er wieder einschläft. Das dauert dann oft eine halbe Std. Tagsüber ist alles ok und er kommt alle 3 Std(mit beiden Busen) Ich war auch schon bei der Stillberatung und die meinten, ich soll so mit einem Busen weiter machen. Aber nachdem er da auch völlig unruhig ist, kann ich das nicht im Halbschlaf und werde immer richtig wach. Eine Freundin hat mir geraten, dass ich ihm am Abend ein Flascherl geben soll, weil ich schon so fertig bin, damit er durch schlâft. Das will ich aber nicht... Danke, Barbara

von Barbara1980 am 22.10.2014, 12:15



Antwort auf: Ich hoffe, Sie können mir helfen!

Liebe Barbara, doch, deine Milch reicht sicher noch aus, aber dein kleiner Mann ist in einer Phase, in der fast alle Kinder nachts wieder häufiger wach werden. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und obendrein eventuell auch nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten und vielen Psychologen mittlerweile nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Zum Glück sind diese Phasen auch meist schnell wieder vorbei. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 22.10.2014



Antwort auf: Ich hoffe, Sie können mir helfen!

Falls es Dich beruhigt: Das gibt sich auch wieder. Ursache für die UNruhe, die Dich nicht so gut schlafen lässt (beim Stillen könnte man ja auch sonst einfach weiterschlafen) können Zähne sein, die langsam einschieben, Entwicklungsschübe, die immer wieder kommen und die nächtlichen Stillfrequenzen immer wieder verändern, ein Infekt, der noch nicht rausgekommen ist, aber im Kind herumgeistert, aufregende Erlebnisse am Tag, die in der Nacht verarbeitet werden usw. Ich kenne mehrere Frauen, die anfingen, darum nachts die Flasche zu geben, aber bei keiner hat das zu besserem Schlaf geführt. Stillen ist da doch viel einfacher, zumal man sich mögliche Saugverwirrungen, Verdauungprobleme etc. erspart. Geduld, Ruhe, ein gutes Stillkissen im Rücken, Stillshirt (oder ein altes mit zwei Löchern unter einem Shirt, das man hochziehen kann und keine Uhrzeiten nehmen. Wir haben irgendwann im Schlaf gestillt. Mein Mann meinte mal, als er selbst nicht gut schlafen konnte, unsere Tochter hätte bestimmt 5-6x angesockt, ich erinnerte mich nur an 2x. Den Rest hab ich verschlafen. ;-) Es geht vorbei! LG Sileick

Mitglied inaktiv - 22.10.2014, 14:40